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8 Seiten

Das Weiße Königreich - Kapitel 13

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Baldami und Kronos gingen in den dunklen Katakomben voran. Zwerge konnten, wegen ihrer Lebensweise in den Bergen und unter der Erde in der Dunkelheit, besser sehen als andere Völker. Die Zwergenbrüder hielten Ihre Äxte in Händen. Bisher schien niemand hier unten unterwegs zu sein. Vorsicht war besser als Nachsicht.
Einige Schritte hinter Ihnen gingen Sirka und Michael. Dann kamen die Jungs, Tanja und Wong. Erol sicherte die Gruppe von hinten ab. Da Ihre Sichtfähigkeit in der Dunkelheit gleich null war, trug der Junge Samuel als einziger eine Fackel. Der Lichtschein war ausreichend, um nach vorne oder hinter sehen zu können.
In den Katakomben herrschte eine gespenstige Ruhe. Lediglich das Heulen des Windes war zu hören. Gelegentlich knirschte es unter ihren Sohlen. An manchen Stellen hatte sich Moos in den Farben Grün Lila und Gelb ausgebreitet. Wurzeln waren durch die Wände und oder Decke gebrochen. Was stellenweise zu einem Teileinsturz führte. Der Wildwuchs schloss die Lücken wieder. Daher war es praktisch unmöglich diesen Ort zu finden. Wenn man nicht gerade durch die Decke krachte.
Der Ort war aus robustem Kalkgranitstein erbaut worden. Es wirkte alles ziemlich eintönig. Bisher hatten sie keinen Beweis oder Hinweis gefunden, dass es sich hierbei um den Tempel von Sida handelte. Wer auch immer einst die Flure bevölkerte ließ nicht viel zurück.
Michael schätzte das sie bis zu einer Stunde unterwegs waren, bis die Gruppe in einen Runden Raum kamen, von dem mehrere Gänge abzweigten. Ein Knotenpunkt.
In der Mitte stand ein Steinquader mit einer zulaufenden Spitze. Auf den Steinplatten standen verschiedene Worte. Manche konnte man ableiten, weil es sie in ähnlicher Form heute noch gab. Andere wiederum blieben ein Rätsel. Interessant am Steinquader war, dass die Vier Dreieckspitzen jeweils in einen der abgehenden Gänge zeigte.
Ein Wegweiser!, dachte Michael.
Tanja sah sich die Sache fasziniert an. Bisher war es der einzige Gegenstand, den sie gefunden hatten. Mit großen Augen, vor sich hinmurmelnd, umrundete Sie den Quader. Ihre Augen bekamen einen besonderen Glanz. Schnell war klar das es sich bei dem Steinquader tatsächlich um einen Wegweiser handelte.
Samuel sah ihn sich neugierig an. Bei einer Steinplatte blieb er stehen, sah sich die Symbole an und legte die Stirn unwissentlich in Falten. Irgendwie kam ihm das bekannt vor. Er konnte nur nicht sagen, was ihm daran so bekannt vorkam.
„Welchen Weg nehmen wir?“, fragte Baldami.
Michael hatte keine Ahnung und zuckte mit den Schultern.
Kronos grummelte etwas unverständlich.
So interessant der Raum auch war, er verbesserte ihre Lage nicht. Bisher schienen Sie die Einzigen zu sein, die diese verlassenen Gänge abschritten. Daran konnte sich aber jederzeit etwas ändern. Und in einem Raum sein, von wo der Feind aus Vier Richtungen kommen konnte, wollte keiner.
Er trat neben Tanja, die schier begeistert von dem steinernen Wegweiser war. „Und?“
Ihre Augen glänzten wie der Nordstern zur Winterzeit. „Das ist er. Der Tempel von Sida.“ Sie war sich absolut sicher. Zwar fehlte der dazugehörige Beweis, aber selbst Michael hielt es für sehr wahrscheinlich das sie recht hatte.
„Schön und gut.“, sagte er vorsichtig. „Lange werden wir hier nicht alleine sein.“
Jetzt wurde sich Tanja ihrer Lage erst bewusst. Ein kurzer Blick reichte aus um sich zu vergewissern. „Oh.“ Schnell bemühte sie sich einen klaren Kopf zu bekommen. Was nicht gerade leicht bei dem Fund war. Schon seit Jahrhunderten, wenn nicht Jahrtausenden suchte man nach dem Tempel von Sida. Viele Mythen, Legenden und Sagen rankten sich um ihn. Sie hatten ihn gefunden.
„Ich wusste es doch!“, raunte der Junge Samuel und lenkte ungewollt die Aufmerksamkeit auf sich.
„Was wusstest du?“, hackte Tanja als erste nach. Sie ging zu ihm. Michael gesellte sich dazu, wie auch Ramon.
Samuel trug die Schriften bei sich die der Magistrat vom Archivar von Monseran zusammengestellt haben wollte. Als er sich nun die Steintafel ansah, kam ihm von Anfang an etwas bekannt vor. Bis eben hatte er nur nicht gewusst, was.
Eins der Schriftsymbole auf der Steintafel, die in den Gang zeigte, befand sich auch in einer Textpassage der Schriftsammlung. Er zeigte es ihnen. „Diese beiden Schriftsymbole stimmen überein.“
„Na und?“, entgegnete Michael unwissend.
Tanja sah ihn scharf an. Er zuckte mit den Schultern.
Davon ließ sich Samuel nicht beeinflussen. „Hier steht. Nur mit den Sieben Tränen der Himmelswächter lässt sich die Pforte von Okai öffnen.“
Tanja las sich den Text durch. „Es stimmt.“
„Und?“
„Das Schriftsymbol steht für die Sieben Tränen der Himmelswächter. Gleichzeitig auch für die Sieben Seen. Nur mit der Karte, der Sieben Seen findet, man auch die Stadt Okai.“, erklärte Samuel beinahe wie der Magistrat.
Michael schob seine Unterlippe nach vorne. „Wenn du das sagst!“, entgegnete er ohne wirkliche Begeisterung.
Tanja schüttelte nur den Kopf. „Wir nehmen diesen Weg.“
Wieder zuckte Michael mit den Schultern. Ihm war es nur recht. Im Verlauf der Jahre hatten sie hier und da vom Tempel von Sida, den Sieben Seen, der Stadt Okai und vielem mehr gehört. Wirklich Interesse hatte keiner von Ihnen an den Geschichten gehabt. Dazu war man auch viel zu sehr damit beschäftigt sich aus den Schwierigkeiten zu winden, in die sie stets gerieten.
So ging die Gruppe den Weg, in die die Steintafel mit dem Schriftsymbol für die Sieben Seen/Sieben Tränen zeigte. Einen besseren Ansatzpunkt hatte man ja nicht.
Kaum waren Sie verschwunden, trat eine Gestalt aus einem der anderen Gänge und sah ihnen nach. Sie ging zum Steinquader, blickte die Steintafel an und lächelte ihnen hinterher.

***
Zwei Torbogenflügel versperrten Ihnen den Weg. Die Torflügel waren mit Eisenstreben versehen die im Boden verankert wurden. Man brauchte kein Schmiedexperte sein um zu erkennen dass der Zugang zum dahinterliegendem Raum recht stabil war. Viel Interessanter war die Tatsache das es keinen sichtbaren Schließmechanismus gab. So standen sie nun vor dem verschlossenen Tor ohne einen Schimmer, wie man es öffnen konnte.
Wenn sie nicht gerade jemanden schützten und auch sonst keine anderweitigen Verpflichtungen zu erfüllen hatten, befasste sich Baldami mit der Schmiedekunst. Manchmal stand er Stunden lang in der Schmiede, sah den Zwergen bei der Arbeit zu und durfte sogar selbst mal am Amboss arbeiten. Es war eine schwere körperliche Tätigkeit, die einem viel abverlangte. Wenn am Ende die Arbeit fertig war, hatte sich der Schweiß und die Anstrengungen mehr als gelohnt. Die Schmiedearbeit war seine große Leidenschaft. Eines Tages wollte Baldami seine eigene kleine Schmiede haben. Sicher würde er nie an die Arbeiten der Schmiedzwerge herankommen, was auch nicht sein Ziel war.
Schon nach kurzer Zeit gelangte er zur Ansicht, dass die Verstrebungen von Zwergen gefertigt wurden. Die Verarbeitung war nahezu perfekt. Selbst ein Laie konnte stets den Unterschied zwischen den Schmiedearbeiten anderer Völker und seines Volkes erkennen. Nicht umsonst waren die Schmiedzwerge heiß begehrte Arbeitskräfte in Eurasien.
Was ihm merkwürdig erschien, war die Signatur. Ein Schmied kennzeichnete seine Arbeit stets. Zumindest die Zwerge. Einige Schmiedmeister der Menschen taten es ebenfalls. Damit bürgten sie zum einen für die Qualität und in gewissen Kreisen war ihre Arbeit ein Statussymbol.
Diese Gravur kannte Baldami überhaupt nicht. Er rieb sich seinen Kinnflaum. Die Zwerge gaben die Geschichte ihres Volkes stets an die nächste Generation weiter. In Trinkliedern, gute Nachtgeschichten, Gedichten, Erzählungen oder im Schulunterricht. Stammesgelehrte hatten sie auf Papier, in Schriftrollen und Büchern niedergeschrieben. Nicht zu vergessen das Buch der Zwerge.
Obgleich Baldami glaubte, eine gute Wissensgrundlage über sein Volk zu haben, gab ihm die Gravur, die ohne Zweifel von einem Zwergen stammte, Rätsel auf. Der Tempel von Sida war ein Ort der Menschen. Sicherlich waren schon früher Zwerge in Diensten der Menschen gewesen, aber von diesem Ort stand nirgendwo was geschrieben. Selbst im Buch seines Volkes nicht. Andernfalls hätte König Balthasar sie davon unterrichtet. Auf einmal wurde er unruhig. Auch wenn sich Baldami seine Unruhe nicht erklären konnte, glaubte er den Grund zu kennen. Die Gravur.

***
Die Burgfestung Tanis machte eigentlich keinen besonders spektakulären Eindruck. Auf einen Zwerg. Ihre Drei Verteidigungsmauern lagen am Hang vom Berg Tanis und ihr Ansatz waren aus ihm hinausgehauen worden. Um vom einem Ende zum anderen zu gelangen, brauchte es beinahe einen halben Tag. Daher hatten die Erbauer im Tal Beobachtungstürme errichtet. Sie dienten einzig und allein dem Zweck die Feindstärke einzuschätzen, um dann nach Tanis zu eilen. Die Türme waren daher für keinen Kampf erbaut worden. Dafür konnte man sie innerhalb weniger Stunden aufbauen. Ohne viel Einsatz von Zwergen, Material und Zeit. Ein entscheidender Faktor bei einer bevorstehenden Schlacht.
Die Freifläche zwischen den Mauern reichte aus um ganze Dörfer unterzubringen. Über mehrere Aufgänge konnten die Truppen auf der Mauer verstärkt werden. Gleichzeitig konnten Truppen aus dem Berg auf die Mauern gelangen, ohne vorher ins Freie zu müssen. Zudem hatten die Mauern verschiedene Stärkestufen. So das sich der Feind immer wieder aufs neue die Zähne an den Meterhohen Mauern ausbeißen musste.
Hinter der dritten Mauer befand sich das Zugangsportal zur Burgfestung die im Berg lag. Wer die Verteidigungsmauern knackte, konnte am Portal eine Niederlage erleiden. Selbst wenn nicht, war es schwer vorstellbar das irgendjemanden die Burgfestung je einnehmen konnte. Man bräuchte schon ein gigantisches Heer, einen unbändigen Willen und unvorstellbaren Mut um Tanis anzugreifen.
In der impulsanten Eingangshalle standen Staturen aller bisheriger Zwergenkönige und Ehrenkrieger. Als Balthasar durch die Halle schritt, konnte er sich beim Anblick der Ehrenkrieger ein schmunzeln nicht verkneifen. Ob irgendwann Michael, Wong, Sirka und Erol in Statuen verewigt ihren Platz als Ehrenkrieger erhielten? Verdient hätten sie es. Bisher zeigten die Statuen nur Zwerge. So viel Veränderung wäre selbst für sein Volk zu viel. Interessant war die Vorstellung alle Mal.
Der Verwalter von Tanis empfing ihn bei seiner Ankunft. Ernannt wurde er immer von seinem Vorgänger. Weder der König noch die Große Versammlung konnten daran etwas ändern. Auch bei der Wahl der ständigen Bewohner von Tanis besaßen sie kein Mitspracherecht. Der Verwalter suchte sich die Leute aus. Welche Kriterien er dabei anlegte, blieb ihm überlassen. Bei den Menschen hätte er den Titel eines Bürgermeisters.
„König Balthasar. Es ist schön euch Willkommen zu heißen.“, grüßte ihn Grjmm. Der Zwerg hatte trotz seines hohen Alters immer noch die Figur eines Kriegers. Seine Statur stand der von Paladin in nichts nach.
Sein letzter Aufenthalt lag schon einige Zeit zurück. Auch wenn sich hartknackig das Gerücht hielt, er flüchte vor seiner Schwester nach Tanis. In gewisser Weise stimmte es auch. Obwohl er König war, neigte Olivia dazu ihn herumzukommandieren und zu bemuttern wie ein Kind. Ihre Fürsorge konnte einen schon zur Verzweiflung bringen. Da war es angenehm einen Zufluchtsort wie Tanis in der Hinterhand zu haben. Balthasar kam trotz allem gerne an diesen Ort zurück.
„Auch wenn man sich etwas anderes sagt, komme ich immer gerne nach Tanis.“, entgegnete er ungezwungen.
Grjmm lächelte. Worauf sein König anspielte, wusste er. „Werdet ihr für längere Zeit bleiben?“
„Das weiß ich noch nicht.“, murmelte Balthasar leise.
Sie gingen durch die Halle. Vorbei an den Königen. Bald würde seine Statur hier stehen. Die kleine Abordnung erreichte eine Abzweigung. Statt wie sonst nach Links zu gehen, zu seinen Räumen, schritt der König zur Grjmms Verwunderung geradeaus weiter.

***
Eine Zwergin mit nassen unordentlichen Haaren und einer falsch geknöpfter Weste betrat die Kammer der Großen Sammlung von Tanis. Mit finsterem Blick missbilligte Grimm ihr Erscheinungsbild schweigend. Ein solches Auftreten vor dem König war unentschuldbar. Egal ob Jung oder Alt. Balthasar hingegen schien keinen Anstoß daran zu nehmen.
Im Gegenteil, er lächelte sogar still vor sich hin. Die Zwergin war jung aber keinesfalls unbeholfen, wie es den Anschein hatte. Sie musste anderweitig beschäftigt gewesen sein, als einer der Boten ihr mitteilte dass man auf sie wartete. Außerdem hatte er sein Erscheinen nicht angekündigt, daher konnte man durchaus Nachsicht üben. Worin Grimm scheinbar anderer Meinung war.
„Mein König.“, japste die Zwergin nach Luft. Sie schob sich eine nasse Strähne aus dem Gesicht.
Er hob beschwichtigend die Hand. „Ich bitte um Entschuldigung.“, entgegnete er sanft.
Zur Verblüffung der Zwergin. Sie sah zum Verwalter, wandte sich aber schnell wieder dem König zu. Hastig umrundete sie ihren vollgestapelten Schreibtisch. „Wie kann ich euch helfen?“, fragte sie ungezwungen.
„Dova.“
Sein Neffe stand einfach da, er starrte die Zwergin an. Ihm waren schon viele Frauen seines Volkes begegnet. Einige gehörten zu den Schönsten der Schönen. Elegante, nahezu perfekte Zwerginnen. Jetzt hatte es ihm hingegen die Sprache verschlagen. Gleich beim ersten Blick schien er nicht mehr Herr seiner Sinne. All seine Sorgen waren verflogen. Mit einem Mal hatten alle Zwerginnen ihren Glanz verloren. Nur Sie strahlte umso heller.
„Dova.“, brummte sein Onkel und holte ihn aus seiner Trance.
Unbeholfen blickte er sich um. „Ja…Onk…ähm…König.“, stammelte Dova wie ein Kleinkind das gerade zu sprechen anfing.
Der eindringliche Blick ließ ihn wieder zu Verstand kommen. Er öffnete den Mund, schloss ihn wortlos und schob die Ledertasche nach vorne. In ihr befand sich das Buch der Zwerge, das er seinem König übergab. Dova sah verstohlen zur Zwergin.
Ihre Augen weiteten sich. Mit offenem Mund starrte sie das Buch an. Ihr war sofort klar, um was es sich handelte. Seit Tagen wurde beinahe von nichts anderem unter den Zwergen gesprochen. Es jedoch jemals zu Gesicht zu bekommen, hätte Sandja nie gedacht oder erwartet. Nun sah sie es mit eigenen Augen. Aus irgendeinem Grund, der Tief in ihrem Bewusstsein verwurzelt war, kamen ihr die Tränen. Eine Welle des Glücks überrollte Sie bei dem Anblick.
Grjmm konnte seine Gefühle unter Kontrolle halten. Wie jedem Zwerg war auch ihm eine unvorstellbare Last von den Schultern gefallen, als sich die Kunde verbreitete, dass das Buch der Zwerge zurückkehrte. Dass ausgerechnet ein Elb mit zu den Überbringern zählte, stieß ihm ebenso sauer auf, wie dem Großteil seines Volkes. Sich gegen den Beschluss seines Königs zu stellen, der die Überbringer zu Helden der Zwerge machte, kam ihm zu keinem Zeitpunkt in den Sinn. Auch ohne Balthasars Beschluss waren Sie Helden der Zwerge.
Er schlug das Buch auf und hielt es der jungen Zwergin hin. Sie sah sich die Seite an und blickte nach einigen Augenblicken ihren König an.
„Ein Schwert!“, kam es ungläubig aus ihrem Mund. Erschrocken fuhr sie zusammen. Das hatte Sie nicht laut gesagt! Der strafende Blick von Verwalter Grjmm belegte das Gegenteil.
Balthasar schmunzelte. Damals wie Heute sagte die Jugend was sie dachte, ohne vorher darüber nachzudenken. Ihm erging es in dem Alter nicht anders. „Richtig.“, bestätigte er großväterlich. „Ein Schwert vom Orden der Ritter.“, fügte Balthasar hinzu.
„Oh.“
„Gibt es irgendwelche Aufzeichnung über den Orden der Ritter?“
Sie legte die Stirn in Falten und machte einen Schmollmund. Bei jungen Zwerginnen war die Gesichtspartie Flaumfrei. Im Alter änderte sich das in der Regel. „Einen Augenblick.“, bat sie und verschwand in der weitläufigen Kammer.
Balthasar wandte sich schwerfällig um. Grjmm sah keinesfalls zufrieden aus. Als Verwalter von Tanis war er für das Erscheinungsbild der Bewohner mehr oder weniger verantwortlich. Wie ein Stammesführer. Sein Blick ging zu Dova. Er hatte diesen besonderen Glanz in den Augen. Nie hätte Balthasar gedacht, zu seinen Lebzeiten jenen Glanz bei seinem Neffen zu sehen. Es ließ ihn erkennen wann er das letzte Mal in einer solchen Lage gewesen war. Lang, lang ist es her.
„Mein König.“ Sandja reichte ihm eine ledergebundene Seitenausgabe. „Der Ehrenkrieger Fadamil hat in seinen Schriften den Orden der Ritter erwähnt. Viel mehr werden wir wohl nicht über den Orden haben.“, gestand sie schuldvoll. Dabei war sie vollkommen schuldlos.
Damit hatte Balthasar gerechnet. So auf die Schnelle war es unmöglich Wunder zu erwarten. Schließlich umfasste die Große Sammlung von Tanis Unmengen von Schriften. Man brauchte mehr als ein Leben um einen Überblick zu bekommen. Daher stand jedem Aufseher bis zu Zwei Assistenten zur Seite. Der verstorbene Aufseher Herkan wählte Sandja als seine Assistentin aus. Davor hatte er Jahre lang alleine die Aufsicht über die Große Sammlung gehabt. Zum Leidwesen von Grjmm.
„Es ist ungemein wichtig mehr über den Orden der Ritter zu erwahren.“, teilte Balthasar ihr eindringlich mit. Sie nickte.
Der König verabschiedete sich und die kleine Abordnung verließ die Kammer der Großen Sammlung. Zurück ließen sie eine ratlose Zwergin, die keinen blassen Schimmer hatte, wo sie anfangen sollte zu suchen.
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-Ende, Kapitel 13-
© by Alexander Döbber
 
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Kommentare  

Trotz aller Spannung fand ich die kleine Liebeszene zwischen der jungen Zwergin Sandja und dem ebenso jungen Zwerg Dova richtig niedlich. Tolle Beschreibung der Burg des Königs. Und nun bin ich mal gespannt, wer Michael und seine Freunde in den dunklen Gängen unter Erde heimlich beobachtet.

Jochen (02.06.2010)

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