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4 Seiten

Das Tor - Kapitel 33

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Pérez, Ben, Gabriel, Tony, Samuel, Tariq und Nava machten sich, nach einer kurzen Verschnaufpause, zum Toreingang auf. Alle Versuche Ari, Samir und Alexander über Funk zu erreichen waren ohne Erfolg geblieben. Die Chance das sie die vernichtende Lawine überlebt hatten, ging gegen Null. Außer es war ihnen gelungen, rechtzeitig den Tordurchgang zu erreichen. Dann stellte sich die Frage, wieso sie die Funkrufe nicht erwiderten. Wofür es eine Erklärung gab, wäre Nava mit ihren Gedanken nicht woanders gewesen.
Sie dachte an ihren Vater, rief sich alte Erinnerung herbei, erlebte sie wieder. Erst am Ort hinter der Mauer kehrte ihr Vater zu ihr zurück und blieb dort. Darüber war Nava sich längst klar. Er war der Führer der Wächter. Das schien seine Bestimmung, seit dem Tag als er die Goldene Stadt fand. Sein Schicksal! Es machte sie glücklich und traurig zugleich.
In ihrem Ohrempfänger knackte es. „Sir. Wir haben sie gefunden.“
Wieder schossen ihr die Tränen in die Augen.
Die Gruppe erreichte die Torstelle. Für eine Sekunde fuhr ihr ein Schreck in die Glieder. Es sah wie nach einem Asteroidenschauer aus. Überall lagen Steine, Felsbrocken. Eine graue Staubschicht lag über dem Dschungelboden.
Nava schaute sich um. Der Tordurchgang war verschlossen. Die Mauer schien von Außen nichts abbekommen zu haben. Im Dschungel lag ein zerstörtes Wrack, das einst ein Humvee gewesen war. In unmittelbarer Nähe hielten sich Ari, Samir, Anna und Alexander auf. Alle waren ziemlich ramponiert aber hellauf. Dass ihr Vater nicht dabei war, schmälerte ihre Freude nicht. Nicht mehr.
„Siehst du, Kleiner. Meine Pläne funktionieren genauso, wie sie sollen.“ Das konnte sich Alexander nicht verkneifen und wies mit einer Kopfbewegung auf den Tordurchgang.
Sein Bruder rollte mit den Augen und schwieg. Sollte er doch triumphieren. Diesmal!
„Unglaublich.“, äußerte Ben beeindruckt.
„Eine Kleinlichkeit. Oder!“
Ari und Samir lachten.
Nava sah, wie Anna unbemerkt schmunzelte. „Wie geht’s euch?“
Alexander winkte mit der rechten Hand ab. Sein linker Arm hing schlaf herunter. „Ein paar Aspirin und wir sind wie neu.“
Jetzt rollte Nava mit den Augen.
Samuel, der Sanitäter der Mossadeinheit, kümmerte sich um die Vier. Tony baute das Satellitentelefon auf. Damit man Kontakt zu General McKenzie aufnehmen konnte, um ihm zu berichten was geschehen war. Dass die Goldene Stadt unter einer Gerölllawine begraben lag würde ihn nicht besonders freuen, aber auch nicht lange genug ärgern. Gewisse Dinge blieben besser für immer verborgen.
Die Geheimnisse der Goldenen Stadt gehörten dazu.

***
30 Minuten später machte sich die wiedervereinte Gruppe auf zum Versteck der Schnellboote. Mit McKenzie hatten sie ausgemacht, dass man Sie beim Geisterdorf abholte. Hubschrauber würden sie zu einem Luftwaffenstützpunkt bringen, wo eine Transportmaschine wartete. Von dort aus ging es über Guantanamo zu einem Luftwaffenstützpunkt in Florida. Das vorläufige Ende ihrer Reise.
Sven zeigte sich wenig begeistert von der Tatsache im Geisterdorf zu übernachten. Wie bei der ersten Übernachtung beschloss er im Boot zuschlafen.
Die Nacht brach herein. Die Ereignisse der letzten Stunde forderten ihren Tribut. Pérez hatte trotz allem Wachposten eingeteilt. Vorsicht war besser als Nachsicht. Im Dschungel gab es viele Gefahren, abgesehen von Monstern.
Anna schnitt die Rückseite ihres Zelts auf. Die Schlafstelle hatte sie drapiert, dass es so aussah als würde Sie schlafen. Für den Fall, dass jemand nachsah. Man hatte ihr zwar keine Fesseln angelegt, doch spätestens morgen früh änderte sich das. Wenn die Gruppe abgeholt wurde, wollte Anna nicht dabei sein.
„Du gehst ohne tschüss zusagen!“
Sie blieb stehen, schaute zur Seite. Dort, an einer Hüttenwand gelehnt, stand Alexander. Seinen Arm hatte Samuel bandagiert. Niemand sonst schien in der Nähe. „Abschiede sind nicht mein Ding.“
Er schnalzte. „Wohl wahr.“ Alexander trat näher, holte eine Karte hervor und hielt sie ihr hin. „Nimm das 2. Boot. Dort findest du eine Feldflasche und einen Rucksack mit allem Nötigen.“
Anna konnte ihre Überraschung nicht ganz verbergen. Sie waren erbitterte Widersacher. Er hatte sie festgesetzt, wodurch Anna festgenommen und zu einem anonymen Häftling in US Gewahrsam wurde.
Sie nahm die Karte. „Danke.“
„Sei vorsichtig. Jetzt stehst du ohne Schutz der Allianz da.“ Erinnerte er sie aufrichtig.
Ein schlichtes Nicken. Man sah sich an. Dann machte Anna sich auf zur Anlegestelle, wo die Boote lagen.
Alexander schaute ihr nach, bis die Dunkelheit Anna verschluckte. McKenzie würde nicht begeistert sein, wenn er erfuhr, dass Anna Bergmann verschwunden war. Andererseits kümmerte es Alexander nicht sonderlich. Beim ersten Mal hatte er dem General geholfen sie festzusetzen. Jetzt hingegen lag die Sache anders.
Er zuckte mit den Schultern, verzog beim einsetzendem Schmerz das Gesicht und kehrte zu seinem Schlafplatz zurück. Was soll’s!?

***
Als am Morgen Anna’s verschwinden bemerkt wurde, ebenso das fehlende Boot, beließ es Major Pérez bei einer Meldung, als die Hubschrauber landeten und Marines Anna Bergmann in Gewahrsam nehmen sollten. Eine Suche war zwecklos. So stiegen die Marines unverrichteter Dinge in die Hubschrauber, zusammen mit den Anderen. Die Piloten hoben ab und flogen los. Unter ihnen breitete sich das grüne Dach des Dschungels aus.
Zwei Stunden später landeten Sie auf dem Luftwaffenstützpunkt, wo bereits ein Transportflugzeug vom Typ C-130 auf der Startbahn wartete. Kaum saßen sie in den Hartschallsitzen hatten die Gurte angelegt, hob die Maschine auch schon ab und ging auf Kurs nach Guantanamo.
Vormittags landete die C-130, rollte bis zum Bahnende, wo ein Tanklaster wartete. Die Maschine wurde betankt, die Crew wechselte und Minuten später hob das Flugzeug in den Himmel ab. Um Stunden später auf einem Luftwaffenstützpunkt bei Orlando zu landen. Dort gingen die Passagiere von Bord, wurden erwartete und zu ihrer Übernachtungsunterkunft gebracht.
Am Abend verabschiedeten sich der Major und seine Leute von Alexander, Sven, Ben und Nava. Sie flogen mit einer Linienmaschine der El Al von Orlando via London nach Tel Aviv.
Die Vier wechselte vom Stützpunkt in ein Hotel über, aßen gemeinsam zu Abend und vergnügten sich im Casino. Ihren Aufenthalt setzten die Brüder auf die Spesenrechnung für den Brigadiergeneral. Alexander rief den Admiral an, berichtete ihm das Wichtigste und nahm sich einige Tage frei. Was der Mann nur knurrend akzeptierte.
Den nächsten Tag machten Alexander, Sven und Nava einen Ausflug nach Disneyland. Ben hingegen war nach Miami geflogen und besuchte das israelische Konsulat. Am Nachmittag traf man sich auf dem Flughafen von Orlando, für ihren gemeinsamen Flug nach New York. Wo Sie sich am Folgetag mit McKenzie trafen. Die Brüder legten ihm nach ihrem Bericht die Rechnung vor. Der General nahm Sie ausdrucklos zu Kenntnis. Seine Augen funkelten jedoch.
Von Anna fehlte weiterhin jede Spur. Was Alexander mit einem Schulterzucken quittierte.
Ben verließ die Runde am Mittag und flog nach Hause. Seine Vorgesetzten erwarteten ihn. Noch hatte er einen Job.
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-Ende, Kapitel 33-
© by Alexander Döbber
 
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Kommentare  

„Du gehst ohne tschüss zu sagen!“meint Alexander und ich glaube nicht nur er, auch Nava und die anderen haben Anna doch ein wenig ins Herz geschlossen. Der Professor tut mir ein wenig leid, dass er zurück bleiben muss, aber er hat es ja selbst so entschieden.

doska (10.09.2010)

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