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13 Seiten

Ahrok - 1. Kapitel

Romane/Serien · Fantastisches · Fan-Fiction/Rollenspiele
© Jingizu
Erstes Kapitel: Eine Nacht in Märkteburg


Dreiundzwanzig Jahre zuvor.

„Der Aufstand im Bettlerviertel ist unter Kontrolle, ähm... sonst keine besonderen Vorkommnisse, Herr Hauptmann!“
Bernhard Schreiber hob seinen Blick von dem ärztlichen Schreiben. In seinen Gedanken war er immer noch ganz woanders, als er den jungen Menschen betrachtete, der vor ihm salutierte. Er kannte nicht einmal den Namen seines Gegenübers.
Der Knabe war neu bei der Stadtwache und so wie er aussah, fühlte er sich in der Gegenwart des Hauptmanns sichtlich unwohl. Ein Schweißtropfen rann über seine Stirn, doch dies lag nicht nur an dem schweren Kettenhemd, welches zur üblichen Ausrüstung eines jeden Stadtwächters gehört, sondern war wohl eher ein Zeichen der Unsicherheit des neuen Rekruten. Nicht jeder war für den Dienst in der Wache geeignet, auch wenn viele Anwärter das anders sahen. Unruhig wackelte er von einem Bein auf das andere und wusste wohl nicht so genau wohin mit seinen Händen. Nun gut er würde aus diesem schüchternen Burschen mit der schlechten Haltung schon noch einen richtigen Mann machen, der eines Tages die Uniform voller Stolz repräsentieren durfte.
„Gut, gut Soldat! Ist die Ablösung zum Nachtdienst schon eingetroffen?“
„Äh, ja Herr Hauptmann vor einigen Minuten schon“, der junge Mann sah Bernhard mit fragenden Augen an.
„Ja gut. Weggetreten!“, er winkte den Burschen ungeduldig hinaus. Heute besaß er weder die Zeit, noch die Geduld sich mit Neulingen zu befassen.
Als die Tür wieder ins Schloss gefallen war, sah der alternde Hauptmann aus dem Fenster. Es wurde nun auch für ihn Zeit in den Feierabend zu gehen. Seine Frau war schwanger und wartete zu Hause auf ihn. Viel zu oft hatte er sie schon wegen der Arbeit vernachlässigt, doch heute nicht.
Er erhob sich aus dem Lederstuhl, der sich schon vor Jahren seinen Konturen angepasst hatte.
Schon wieder merkte er wie sehr doch die Jahre des langen Dienstes und die Krankheit an ihm nagten. Fünfundzwanzig Jahre war er nun schon bei der Armee, zwölf davon als oberster Führer der Stadtwache von Märkteburg.
Ein langer Hustenkrampf schüttelte ihn und der abstoßende, wohlbekannte Geschmack legte sich auf seine Zunge, als ihm ein dünner Blutfaden aus seinem Mundwinkel rann. Er schluckte es stoisch herunter und wischte den Rest mit dem Ärmel fort.
Bernhard wusste, dass es ohnehin bald zu spät für ihn war. Der Doktor hatte ihm in dem Schreiben heute prophezeit, dass er seinen vierundvierzigsten Geburtstag nicht mehr erleben würde. Sicher hatte er sein Ende schon lange kommen sehen. Die Krankheit war in den letzten Jahren immer schlimmer geworden, aber dass sein Ende nun so schnell kommen sollte traf ihn hart. Nicht einmal mehr ein halbes Jahr.
Diese grausige Gewissheit war mehr als ein Mann ertragen konnte.
In einem Anfall aufschäumender Wut zerknüllte er den Brief und warf ihn in eine Ecke seines Büros.
Natürlich gab es Magie sowie diese neumodische Heilmethoden aus dem Süden, die ihm helfen konnte, aber einen solch kompetenten Zauberer konnte er sich bei seinem mickrigen Gehalt nicht einmal im Traum leisten und trotz mehrerer Bittschreiben wollten ihm seine Vorgesetzten in dem Fall auch nicht zur Seite stehen.
Bernhard wusste nur zu genau warum.
Er war nämlich ein Mensch, während der König dieses Landes nun einmal ein Zwerg war, so wie auch ein gutes Drittel aller Einwohner der Altmark und auch seine Vorgesetzten es waren. Bernhard Schreiber, Hauptmann der Stadtwache, Beschützer von Märkteburg – er war dennoch nur ein Mensch. Ein dummer, blöder, kurzlebiger, entbehrlicher Mensch. Oh wie er dieses kurzbeinige Pack dafür hasste.
´Hauptmann Schreiber´, der fette Sitzriese hatte nicht einmal von seiner Arbeit aufgesehen als er ihm die Abfuhr erteilt hatte, ´wir wissen ihre Dienste sehr zu schätzen und zweifellos wird man Ihnen einen Orden für Ihre herausragende Arbeit in den letzten Jahren verleihen, aber ich kann Ihrem Wunsch, Ihnen eine derart gewaltige Summe für einen Besuch bei einem Heiler zu überlassen, welcher nicht zwingend mit Ihrer Gesundung endet Herr Hauptmann, leider nicht entsprechen. Das Silber aus den Steuergeldern bringt die Kasse unserer Stadt nicht gerade derart zum Überlaufen, als dass wir uns solche Sperenzchen erlauben könnten. Hören Sie also bitte auf ständig nachzufragen. Sie verschwenden dadurch nur Ihre, und was weit schlimmer ist, meine Zeit. Nehmen Sie sich doch frei, quittieren Sie den Dienst, machen Sie eine Reise ans Meer oder in den Süden, genießen Sie ihren Lebensabend.´
Diese Bürokraten machten nicht einmal einen Hehl daraus, dass sie es für effizienter hielten, ihn verrecken zu lassen und ihn dann zu ersetzen, als ihm eine kostspielige Behandlung durch erfahrene Heiler zukommen zu lassen.
Er hatte sich den Arsch aufgerissen, hatte gekämpft und geschuftet, tagein tagaus, um dieses Land und seine Bewohner vor jedweder Gefahr zu beschützen. Nach Jahren der Aufopferung in den Reihen der Armee hatte er sich dann auf den nervenaufreibenden Posten als Hauptmann der Stadtwache hochgearbeitet. Diese Arbeit hatte ihn immer vollends in Beschlag genommen. Dreizehn, vierzehn Stunden am Tag und mehr.
Ihm blieb kaum Zeit für sich selbst oder Familie, aber im Gegenzug trug er die Last des Verbrechens einer ganzen Stadt auf den Schultern.
Das Leben als Soldat und einfacher Stadtwächter war damals um so viel einfacher gewesen. Man hatte klare Befehle, feste Arbeitszeiten und gute Kameraden. Es gab nicht diese Bürokratie, diese Ränkeschmiede und dieses Taktieren, mit dem er sich nun tagtäglich auseinander setzen musste.
Und nun? Wofür das alles? Ein Leben im Dienst am Volk wurde ihm mit einem Arschtritt vergolten.
Niemand wollte ihm helfen! Kein Zwerg, keine Elf, kein Mensch… niemand!
Wenn er nicht alles allein in die Hand nahm, dann funktionierte eben einfach gar nichts.
Er löschte noch schnell den Lichtquarz, bevor er seine Stube in den lang ersehnten Feierabend verließ.
Der Platz vor dem Hauptquartier der Stadtwache war wie üblich leer. Nur Brogar und Croll, zwei riesige Trolle in den Farben der Stadtwache gekleidet, standen mit ihren überdimensional großen Hellebarden vor der Tür.
Trolle eigneten sich gut als Stadtwächter. Die imposante Erscheinung dieser riesigen Kerle wog die Präsenz von drei Männern auf, aber sie kosteten die Stadt nur den Sold von einem. Bernhard massierte seine Stirn. Kosten, Effizienz und Einsparungen, darum drehte sich alles. Selbst bei der Stadtwache.
„Gut Nacht, Hauptmann!“, die beiden salutierten halbherzig.
„Gute Nacht. Bis morgen dann.“
Bernhard ging auf seinem Nachhauseweg die Kaufmannsgasse entlang. Eigentlich war es die „Straße des heiligen Ignatius“, jedoch nannte sie kein Schwein in dieser Stadt so. Wer wusste auch schon noch, wer diese ominöse Heilige einmal gewesen war. Die Menschen hielten sich an greifbarere Dinge. Hier in der Straße hatten viele Handwerker ihre Geschäfte. Tagsüber waren diese ganzen, leeren Stände um ihn herum mit Kaufleuten, Händlern und deren Tagelöhnern besetzt, deshalb hieß sie eben bei jedermann „Kaufmannsgasse“.
Bernhard stand eine Weile still und beobachtete einige Motten, die um einen Lichtquarz herumschwirrten. In diesem Teil Märkteburgs wurde es nie richtig finster. Während tagsüber die Sonne schien, erhellten nachts einhundertsiebenundfünfzig Lichtquarze und einige Fackeln die Straßen. Lichtquarze waren eine der wenigen Dinge, für die Bernhard den Zwergen tatsächlich auch einmal dankbar war. Keine Rußflecken, kein ständiges Erneuern der Fackeln, keine Brandgefahr. Die kleinen Leuchtsteine erleichterten seine Arbeit ungemein.
Es war schwer für Beutelschneider und Einbrecher bei all dem Licht in der Kaufmannsgasse einen Schatten zum Verstecken zu finden.
Gemächlich schritt er weiter und begutachtete nicht ohne Stolz seine schlafende Stadt.
Hier um das Hauptquartier der Stadtwache herum war die Welt noch in Ordnung. Doch nur wenige hundert Schritt von seinem Wachquartier entfernt füllten sich die Straßen sofort wieder mit allerlei Unrat.
Bettler, Huren, Aussätzige und Diebe bevölkerten hier die dunklen und schlecht beleuchteten Gassen und Hinterhöfe. So wie das Licht das Recht gebar, so spuckten die Schatten das Böse aus. Es war eine Schande, dass diese schöne Stadt trotz all seiner Anstrengungen so verkam. Diese verdammten Zwerge ließen aber auch jeden hier hinein.
„Bitte eine kleine Gabe, der edle Herr. Es ist kalt und ich brauch dringend ein paar Münzen, um meinen Kindern etwas zu Essen zu kaufen. Meine Familie ist krank und hungert. Bitte, Herr, bitte“, ein verkrüppelter Mann streckte flehend seine dreckige Hand entgegen.
Dieses Pack hatte nicht die geringste Scheu ihn auf offener Straße anzubetteln. Eine solch despektierliche Haltung gegenüber der Stadtwache hatte sich die letzten Jahre langsam eingeschlichen. Bernhard warf seinen Mantel nach hinten und zeigte sein Schwert.
„Verschwinde, du dreister Wicht.“
Schnell zog sich der Mann zurück. Das wütende Funkeln in seinen Augen ignorierte Bernhard einfach.
Einsperren müsste man dieses ganze Ungeziefer. Einfach alle einsperren. Wenn er nur genügend Platz und Männer dafür hätte, dann würde er hier einmal so richtig aufräumen.
Wie jeden Tag überlegte er, ob er nicht vielleicht doch eine Kutsche rufen sollte und wie jeden Tag entschied er sich wieder dagegen. Er war gerade wieder viel zu aufgewühlt, um zu sitzen. Neue Pläne zur Sanierung und Umstrukturierung der Stadtwache mussten her. Gefürchtete Gesetzesbewahrer wie einst sollten sie sein, nicht der belächelte und manchmal beschimpfte Haufen in bunten Kleidern, der sie heute waren. Ja, wenn etwas schief ging, dann war das Geschrei groß. ´Wo ist die Stadtwache!? Warum kommt sie nicht augenblicklich?´ Aber ansonsten sollten sie lieber meilenweit entfernt sein, um niemanden bei den vielen, kleinen Gesetzwidrigkeiten stören, die ein jeder beging. Es musste sich radikal etwas ändern und Bernhard wusste auch wie.
Er verscheuchte seine Gedanken.
Die frische Nachtluft tat seinen schmerzenden Lungen gut, doch er beruhigte sich nur langsam wieder. Es war eine so schöne Nacht. Manchmal musste man einfach die Gedanken beiseiteschieben und sich an den kleinen Dingen erfreuen. Sein Blick wanderte ganz von allein himmelwärts. Der Mond erschien heute in heller Pracht und überdeckte mit seinem Leuchten die Sterne in seiner Nähe. So war es auch mit den Menschen. Manch einer war zu Großem bestimmt. Dieser eine Mann überstrahlte dann in seinem Glanze das Leben so vieler anderer, unbedeutender Kreaturen.
Der inspirierende Anblick voller Ruhe und Schönheit war ein seltener und kostbarer Moment in seiner Welt voller Hektik und Hässlichkeit. Der alternde Hauptmann lächelte zufrieden. Hier und jetzt war die Welt in Ordnung.
Immer noch mit diesem kleinen Lächeln auf den Lippen, nahm er seinen Schritt wieder auf. Von seinen fröhlichen Gedanken beseelt, sprang er wie ein junger Bursche das Kopfsteinpflaster entlang, doch dort lag schon eine tote Katze am Straßenrand und verdarb damit die Idylle. Nur wenige Schritt weiter die Straße entlang ragte ein Unterarm aus einem Berg achtlos hingeworfenen Mülls. Hier wollte sich wohl jemand die Beerdigungskosten für einen ungeliebten Verwandten sparen.
Potentielle Seuchenherde überall, hervorgerufen durch gedankenlose Selbstsucht und Verantwortungslosigkeit.
Schon hatte die Realität Bernhard wieder eingeholt.
Seine Stadt, seine schöne, arme, wehrlose Stadt... es war so unendlich schwer sie vor all diesem Abschaum, diesem Dreck zu beschützen.
Zwei Straßen weiter verkündete ein patrouillierender Wächter, dass es mittlerweile zehn Uhr war und so schob er seine Grübeleien beiseite, denn wie von selbst hatten ihn seine Schritte nach Hause geführt. Arbeit mit in den Feierabend zu nehmen verursachte nur zusätzliche mentale Belastung. So etwas konnte sich Bernhard in seinem Zustand wirklich nicht leisten.
Er hatte viel zu tun und dafür brauchte er seine ganze Kraft.
Erneut musterte er sein Heim von außen. Das kleine Haus war alles, was er sich bei seinem mageren Gehalt leisten konnte, aber er fand es dennoch sehr schön. Fand er es wirklich schön? Er hatte sich zumindest damit abgefunden hier zu wohnen.
Wie so viele, alte Gebäude der Stadt war es beim großen Wiederaufbau in den Jahren 5499 bis 5502 errichtet worden. Es war eines jener Backsteinhäuser, an denen man noch die kunstvolle Arbeit der zweitklassigen, zwergischen Bildhauer und Handwerker erkennen konnte. Zwar nur ein einziges Stockwerk hoch, besaß es dafür aber auch einen Keller. Jedenfalls barg es genug Platz für ihn, seine Frau Marie und sein Studierzimmer. Mit einem Kind in ihrer Mitte würde es jedoch eng werden.
Am flackernden Schein hinter den Gardinen erkannte er, dass eine Kerze im Wohnzimmer entzündet worden war. Er wurde sicher bereits seit Stunden erwartet. Einen ruhigen Lebensabend, eine Frau und ein Kind... mehr hatte er sich doch nie gewünscht, aber nun...
Die Scharniere quietschten verhalten, als er die Eingangstür öffnete.
„Schahatz, ich bin zu Hause!“
Fröhlich kam seine Marie aus dem Wohnzimmer auf ihn zu gerannt. Unter ihrem Kleid zeichnete sich deutlich ihr Bauch ab, der neues Leben verhieß. Bernhard schloss sie in die Arme und genoss den Moment.
„Na, wie geht es unserem kleinen Sohn denn heute?“
„Ihm geht es blendend!“, strahlte sie und strich über ihren Bauch. „Die alte Amme Birkenhaupt hat gesagt, dass er völlig gesund ist und kräftig zur Welt kommen wird.“
Überglücklich lächelte Marie ihn an.
„Das ist gut so. Einfach wunderbar. Du musst mir nachher alles darüber erzählen. Ich geh nur noch etwas nach unten, dann...“, ein weiterer Hustenanfall übermannte ihn. Das Sprechen fiel ihm in den letzten Tagen immer schwerer. Es war, als ob kleine Messer seine Kehle reizten und jedes seiner Worte ihm zur Qual werden ließen.
„Oh, mein armer Honigkuchen, das klingt ja furchtbar. Du sollst doch nicht immer in den Keller gehen, der Doktor hat gesagt die Luft dort unten wäre nicht gut für dich. Was machst du denn da überhaupt?“
Marie erwartete die übliche, forsche Antwort. Ihr Ehemann ließ niemanden in den dummerweise gut verschlossenen Keller hinein und sprach auch nicht darüber was er dort trieb, aber irgendwann musste er ja einmal auf diese Frage antworten. Männer sollten keine Geheimnisse vor ihren Frauen haben.
„Ich weiß es interessiert dich sehr, mein kleines Rehlein?“ Seine Stimme rasselte, als er ihr durch das dunkelbraune Haar strich und ihren sommerfrischen Duft einatmete. „Mein kleines, braunes Rehlein... vielleicht werde ich es dir irgendwann zeigen. Aber jetzt mach mir doch bitte einen Tee, ich fühle mich doch etwas schwach, die Arbeit heute...“, er ließ den Satz unvollendet.
„Natürlich, mein Schatz. Ich eile!“, mit tänzelndem Schritt schwebte sie zur Küche herüber und Bernhards Blick folgte ihr. Es war genau dieser Hüftschwung gewesen, der ihn vor vierzehn Jahren dazu gebracht hat ihr einen Heiratsantrag zu machen. Vierzehn Jahre und noch immer erregte ihn dieser herrliche Anblick. Sie war eine so wundervolle Frau, aber alles hatte seinen Preis.
Sein Lächeln erstarb auf den Lippen, während das Schicksal ihn hinüber zur Kellertür zog. Bernhard wusste seit heute, dass es keinen anderen Weg gab, also nestelte er die Kette mit dem Schlüssel von seinem Hals. Zögerlich strich er über die Holzbalken der Tür. Vielleicht konnte er noch einen Tag warten? Oder eine Woche?
Lautlos drehte sich der Schlüssel im Schloss und gab den Weg nach unten frei. Auf seinen Befehl erhellten sich einige Lichtquarze entlang der kleinen Treppe. So viel Arbeit, so viel Wissen. Es durfte nicht alles umsonst sein. Er schloss die Tür wieder gewissenhaft hinter sich, um nicht überrascht zu werden. Besonders in den letzten Tagen der Schwangerschaft mangelte es seiner Frau nicht an unangemeldetem Besuch.
Gedankenverloren schritt er die schmalen Stufen hinab, bis er zu einer weiteren Türe kam. Er hielt inne, sein Magen verkrampfte sich und das Herz wollte ihm aus der Brust springen. Nach einem kurzen Moment des Zögerns schloss er die Augen, verscheuchte die Gedanken und schluckte das schlechte Gefühl herunter.
Noch immer nicht vollends überzeugt betrat er sein Studierzimmer.
Unruhig sog er die modrig kalte Luft ein, die ihn umgab. Langsam aber sicher übermannte ihn die Aufregung. War es das wirklich wert? Es brauchte einige Minuten, um auch diese Zweifel in eine finstere, kleine Ecke zu verbannen und seine Gedanken erneut zu sammeln. Kein Zögern, keine Furcht.
Die alten Pläne mussten weichen. Er hatte weit weniger Zeit als gedacht und die Vorkehrungen waren längst nicht abgeschlossen. Es blieb nur heute. Jetzt. Es gab sonst kein „später“ mehr.
„Du kannst es, Bernhard, du kannst es schaffen“, ermutigte er sich selber. Seine eigene Stimme zu hören gab ihm die nötige Selbstsicherheit. Er schnippte mit den Fingern und eine einzige Kerze begann zu flackern.
Rudimentäre, dilettantische Magie.
Nicht ganz legal, schwer zu erlernen und beinahe nutzlos, bis auf den Fakt, dass er sich hier unten die Zündhölzer sparen konnte. Ein Lichtquarz hätte denselben Effekt gehabt.
Die Kerze stand auf dem sauber abgekochten Totenschädel eines Menschen, welcher sich einsam von der Tischplatte erhob. Bernhard hatte die Hinrichtung dieses Ehebrechers selbst überwacht, um sich den Kopf zu sichern. Der flackernde Schein erhellte einen großen Tisch auf dem ein abgegriffenes Buch lag sowie einen kostbaren, mit rotem Samt überzogenen Stuhl davor. Die Wände um ihn herum waren völlig kahl und bestanden aus klafterdickem, kaltem Gestein. Eine massive Eichentruhe, die gleich neben der Tür stand rundete das spärliche Mobiliar ab.
Mit noch immer vor Erregung zittrigen Händen öffnete er jene. Ihr einziger Inhalt war eine dunkle Kutte von nahezu unschätzbarem Wert, die sorgsam zusammengefaltet auf dem Boden lag.
Der pechschwarze Stoff war ungewöhnlich leicht. Wäre da nicht dieses leichte Brennen, dann würde man ihn gar nicht auf der Haut spüren. An Saum, Kragen und Ärmeln des Kleidungsstücks waren in goldenen Lettern verschiedene Schutzformeln aufgestickt worden. Nur zu gut erinnerte er sich daran, welchen Horror er durchlebt hatte, um dieses herausragende Stück sethitischer Handwerkskunst zu ergattern. Welch begrenzter Blick gehörte dazu, dieses unvergleichliche Kleidungsstück „ketzerisch“ zu nennen.
Bernhard entblößte sich völlig und warf die Kutte über. Zärtlich wie eine erfahrene Geliebte schmiegte sich der kalte Stoff liebevoll an seinen Körper. Dies war er. Der letzte Moment der Ruhe.
„Schatz, dein Tee ist fertig“, tönte die liebliche Stimme seiner Frau von oben.
„Ich komme!“
Leise raschelte der leichte Stoff bei jedem seiner Schritte. Er hörte das leise Säuseln des Zwirns, welcher versprach, dass alles gut werden würde. Marie stand noch immer an der Kochstelle, ihm den Rücken zuwendend. Der Duft von Fenchel und Pfefferminz erfüllte den kleinen Raum. Er rief Bernhard schmerzlich den kommenden Verlust vor Augen, doch der Hauptmann griff sich nun ohne Zögern eine eherne Pfanne von Regal.
„Oh, da bist du ja schon, mein Honigkuchen. Was...“, das Letzte was Marie jetzt noch sah war eine schwarze Gestalt und eine Pfanne, die sich rasend schnell ihrem Gesicht näherte.

Bernhard legte das zerbeulte Kochgeschirr behutsam zur Seite, so als könnte jeder Laut die Magie dieses wunderbaren Augenblicks zerstören. Es war vollbracht. Der erste und schwerste Schritt von allen lag hinter ihm.
Das wunderschöne Haar seiner lieben Frau war mit dem Blut aus der Platzwunde über ihrem linken Auge verklebt, dennoch sah sie so friedlich aus in all diesem Blut. Wenn er doch nur etwas mehr Zeit gehabt hätte, dann wäre alles anders gekommen.
Hoffentlich hatte er sie nicht getötet! Sofort drängten Schweißtropfen auf seine Stirn. Da war die Panik wieder. Er hatte ziemlich fest zugeschlagen, was wenn...?
Hastig fühlte er ihren Puls. Er war noch immer vorhanden. Mit einem erleichterten Seufzer wich das Schlottern der Knie. So ein Fehler hätte ihm alles verderben können. Behutsam strich er über die Wölbung ihres Bauches, fühlte die kleinen Füße wie sie nach ihm traten.
„Kommt schon, ihr zwei. Es ist Zeit.“
Er brauchte alle Kraft, um sich seine Frau auf die Schulter zu laden. Marie war in ihrem Leben nie schwer gewesen. Sie hatte höchstens neunzig Pfund auf die Waage gebracht und auch jetzt in der Schwangerschaft hatte sie nicht viel zugenommen. Diese verdammte Krankheit ließ ihn so sehr schwächeln, aber das würde jetzt bald alles vorbei sein.

Monotoner Singsang weckte Marie aus der Bewusstlosigkeit. Ihr Schädel brummte wie ein ganzes Wespennest, was war denn passiert? Es war so schwer einen klaren Gedanken zu fassen. Nur langsam kamen die Erinnerungen wieder.
Sie hatte in der Küche gestanden und Tee gekocht. Und dann? Als sie versuchte sich zu erheben merkte sie, dass sie von einigen Stricken festgehalten wurde. Raues Holz stach ihr in den bloßen Rücken. Man hatte sie also auf einen Tisch gefesselt. Was war passiert? Wo in all diesem Chaos war ihr Ehemann? Mühsam versuchte sie etwas durch ihre schweren Augen zu erkennen. Noch immer tanzten diese kleinen Sterne vor ihr.
Es war zudem noch sehr dunkel hier, aber sie konnte erkennen, dass sie sich ein einer kleinen, steinernen Kammer befand. Der Raum war nicht einmal so groß wie ihre Küche. Plötzlich merkte sie, dass sie nicht allein war. Ein schwarz gekleideter Bösewicht summte vor sich hin, während er mit roter Farbe obskure Zeichnungen und Gebilde an die Wände malte. Dort war er. Der schwarze Mann, der sie entführt hatte! Was hatte er mit ihrem Mann angestellt? Wollte dieses Monster etwa tatsächlich einen Hauptmann der Stadtwache erpressen? Ein unangenehmer, eisenhaltiger Geruch drang ihr in die Nase. Sie erkannte ihn sofort, es roch nach Blut. Jetzt erst bemerkte sie die nasskalten Rinnsale, die über ihren Körper liefen. Schwäche übermannte sie. Mit all ihrer Kraft schrie sie um Hilfe.

Bernhard war gerade damit beschäftigt die „Glyphe der korrumpierten Macht“ an die Wand zu malen, als Maries schrille Stimme seine Arbeit unterbrach. Wie ein ertappter Dieb zuckte er zusammen, doch dann legte er den Pinsel mit ihrem Blut auf den Boden und ging zu ihr herüber. Neben all der Vorfreude, die ihn erfüllte, kroch da doch noch ein kleines, ungutes Gefühl aus der Tiefe hervor, als er seine Frau so liegen sah. So rasch wie er gekommen war schob er diesen Gedanken auch wieder beiseite. Der allsehende Meister verachtete die Schwachen und Unentschlossenen und er war weder das eine, noch das andere. Als er sich über sie beugte verstummte Marie. Stattdessen sah sie ihn nur mit ihren wunderschönen, blutunterlaufenen Augen an.
„Schhhhh alles wird gut, Marie. Hab keine Furcht, ich bin bei dir“, zärtlich strich er durch ihr Haar. „Ich wollte nicht, dass es soweit kommt, glaub mir das bitte. Aber der Doktor, das Schreiben... es muss noch so viel getan werden. Verstehst du? Es wird schnell vorbei sein. Hab keine Angst, mein Rehlein.“
Sie liebte es, wenn er sie so nannte. Es würde das Ganze für sie leichter machen. Er küsste sie auf die Stirn und schmeckte Blut und Angst. Ja, es war eine Schande, dass es so weit kommen musste, aber von hier an ging es nur noch vorwärts. Einen Weg zurück gab es nicht mehr. Voll konzentriert wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Nur noch zwei Pinselstriche, dann war es vollbracht. Zufrieden betrachtete er sein Werk aus einiger Entfernung. Jetzt konnte die Anrufung beginnen.
„Bernhard? Bernhard?! Was ist hier los? Was...?“, die Worte blieben ihr im Hals stecken.
Er ignorierte ihre Stimme und konzentrierte sich allein auf das Ritual. Eine falsche Bewegung, ein falsches Wort konnte schreckliche Auswirkungen haben. Glaubte er zumindest.
Leise murmelnd kniete er sich vor das Pentagramm, welches er mit Maries Blut auf den Boden gezeichnet hatte. Seit Monaten hatte er sich den Text beinahe täglich mehrere Male durchgelesen, um bei der Beschwörung keinen Fehler zu machen.
„Shael K´taron tsa! Ich rufe dich, Diener des einzig wahren Gottes. Cromlech t´si im Nar tagg. Ich verneige mich vor dem Sohn, geboren in Blut und ohne eine Mutter, denn seine Macht ist ohne Grenzen. Betritt diese Welt, denn ich, Bernhard Schreiber, bin es der dich einlädt! Erhöre mich und gewähre mir deine Gunst! Khal Kalim, Khal Kalim, Khal Kalim.“
Völlig benebelt beobachtete Marie die schwarze Figur mit dem Gesicht ihres Mannes, wie sie vor einem seltsamen Gebilde kniete und monotone Formeln von sich gab. Das konnte alles nicht sein. Die rauen Fesseln schnitten ihr bei jeder noch so kleinen Bewegung ins Fleisch und langsam aber sicher rann die ganze Kraft aus ihr heraus. Unendliche Angst erfüllte sie als Marie an ihren kleinen ungeborenen Sohn dachte. Sie träumte. Ja genau das musste es sein, ein böser, garstiger Traum nichts weiter. Sie hatte sich in der Küche den Kopf gestoßen und lag noch immer ohnmächtig dort.
Angst lähmte ihre Stimme, die Angst, dass es vielleicht doch kein Traum war.
Flammen begannen entlang der Umrisse des Pentagramms zu züngeln, erst spärlich und vereinzelt, dann immer stärker bis sie zu einem lodernden Inferno wurden. Die Hitze war unerträglich, doch Bernhard machte keine Anstalten auch nur einen Fußbreit zu weichen.
Lodernde Flammen schlugen bis zur Decke. Sie knisterten und zischten immer lauter und lauter, bis es zu einem schädelberstenden Kreischen wurde, so als ob eintausend Schweine gleichzeitig geschlachtet wurden. Trotz dass er seine Hände wie verrückt an seine Ohren presste, verursachte das Kreischen widerliche Qualen. Es drang in seinen Kopf ein, quälte ihn, brachte ihn fast um den Verstand. Bernhard schrie vor Schmerzen, doch dann, wie auf Kommando, wurde es mit einem Mal totenstill.
Aus der Mitte des knisternden Flammenmeeres erhob sich etwas Großes. Bernhard konnte die verformte Gestalt genau erkennen. Shael K´taron, der Nebelgeist. Er sah genauso aus wie in den Bildern des Liber Daemonis, von welchem ein Exemplar zu seinen Füßen lag. Ein Wesen ohne feste Form, geboren aus Alpträumen und schwarzen Visionen. Reste von verbranntem Fleisch zeugten davon, dass es vielleicht einmal einen Körper besessen hatte. Stinkende Flammen brannten sich durch den zerstückelten Rumpf des Dämons und es war so, als formten Feuer und Rauch die Fleischfetzen ständig neu. Kopf oder Augen waren nicht zu erkennen, dafür besaß das Ding sechs Mundöffnungen an den verschiedensten Stellen. Einige Zahnlos, andere mit spitzen Reißzähnen und wieder andere mit gewundenen Hauern versehen. Er war wirklich erschienen. Bernhard hatte einen Dämonen beschworen und nicht nur irgendeinen. Nein es war der Shael K´taron – Herr der Versprechen, Sprachrohr der Vielen und Verschlinger der Seelen.
Das triumphale Gefühl der Macht raubte ihm fast den Verstand.
Er erhob sich und nahm die Hände von den Ohren. Aufmerksam beobachtete er, wie der Dämon den Bannkreis prüfte, nach einem Fehler suchte, um in die Welt zu entkommen. Es gab keinen Fehler hier. Bernhards Arbeit war wie immer ohne Makel. Es war wie ein Traum, ein schrecklich schöner Traum.
Der Dämon wandte sich ihm zu, öffnete seine sechs Münder und seine tiefdunkle Stimme dröhnte in Bernhards Schädel. Jeder Mund sprach in einer anderen Zunge und Tonlage und keine seiner Stimmen klang auch nur im Entferntesten menschlich. Obwohl Bernhard diese Worte noch nie zuvor gehört hatte, so formten sie sich dennoch in seinem Kopf zu verständlichen Sätzen.
„Ja, Diener des großen Meisters! Ich war es, der euch anrief.“
Um seine Demut zu zeigen, kniete Bernhard Schreiber vor dem Wesen aus Fleisch, Rauch und Flammen nieder. Er hoffte nur, dass Dämonen für diese Geste empfänglich waren.
Wieder begann der Dämon zu sprechen und Bernhard nickte: „Natürlich. Es ist alles für den Pakt vorbereitet. Das Blut eines ungeborenen Kindes erwartet Euch.“
Der Hauptmann erhob sich, zückte seinen Dolch und trat zum Tisch hinüber. Die flehenden Augen seiner Marie schienen seine Seele aufzuspießen.
„Bernhard...“
Es war kaum mehr als ein flehendes Flüstern.
Vielleicht war es nicht richtig, aber für solche Überlegungen war es nun viel zu spät. Er hatte etwas in Gang gebracht, das groß war. Riesig, um genau zu gehen. Größer als er, als Marie und ihr Sohn. Größer als alle Einwohner in dieser Stadt. Marie sollte froh sein, einen so bedeutenden Teil dazu beizutragen.
„Vollende das Ritual, Mensch! Lass mich nicht an dir zweifeln oder du bereust es noch heute und bis in alle Ewigkeit, aus dem Leib deiner Mutter gekrochen zu sein!“, donnerte die Stimme in seinem Kopf.
Bernhard hob den Dolch mit seinen schweißnassen Händen, doch zögerte er erneut. Um Marie nicht ansehen zu müssen, schloss er die Augen. Es musste sein. Eine einzige Träne rann ihm einsam und ungesehen aus dem Augenwinkel, dann fuhr der erhobene Dolch hernieder. Kalter Stahl traf warmes Fleisch. Frisches, heißes Blut bespritze Bernhards Robe und sein Gesicht. Marie schrie und übertönte damit das leise Kichern aus den Flammen.
 
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Kommentare  

Hallo.

Spannend und sehr bildlich beschrieben. Werde auf jeden Fall weiterlesen, sofern ich Zeit habe (was dauern kann).

Freu mich auf die nächsten Kapitel

Gruß


Alexander Bone1979 (21.08.2010)

Japp gute Verbesserungsvorschläge - werden auch gleich umgesetzt :)

Danke ung Grüße zurück
Christian


Jingizu (19.08.2010)

So jetzt bin ich auch endlich dazugekommen mal weiterzulesen und zu kommentieren.

Gut geschrieben, meine ich und spannend obendrein. Das Elend der Stadt und diesen schauderhaften Dämon hast du ganz toll beschrieben.

Einige Winzigkeiten hab ich zu bemängeln...
Das ist zum einen diese Satzstelle :"....wohlbekannte Geschmack legte sich ihm auf die Zunge, als ein dünner Blutfaden ihm aus dem Mundwinkel rann."
Das zweite "ihm" ist eines zuviel. Man könnte auch einfach "aus seinem Mundwinkel" schreiben.

Und dann hab ich noch zweimal eine Satzzeichensetzung gefunden, die wohl rein rechtschreiblich so richtig sind, mich aber dennoch irgendwie irritiert haben.
Das ist hier: "....Bitte Herr, bitte.“, ein verkrüppelter Mann streckte ..."
und hier: ".... Ich war es der euch anrief.“, demütig kniete Bernhard Schreiber vor ...."

Ich denke an diesen Stellen kann man auch einfach das Komma weglassen und einen neuen Satz beginnen.

Nun denn, auf zum nächsten Teil. Mal sehen, wie weit ich da heut noch komm.

Mit liebem Gruße


Tis-Anariel (19.08.2010)

Hallo Jingizu, ich freue mich, dass ich diese Geschichte wieder lesen darf. Deine Story lese ich auch gerne ein zweites Mal. Vielleicht habe ich sie ja noch so gut in Erinnerung, dass ich herausfinde, was du daran umgeändert hast. Hier würde ich mal sagen, dass du mehr begründet hast, wodurch Hauptmann Bernhard überhaupt solch ein Bösewicht geworden ist.

Petra (09.08.2010)

Zwar kenne ich diesen Teil ja schon, aber ich kommentiere ihn gerne noch mal. Leider liegt das schon so lange zurück, seit ich ihn gelsen habe, dass ich die Veränderungen in diesem Stück nicht großartig bemerken kann. Aber ich freue mich, dass du deine Story hier wieder reinstellst, denn sie war und ist wirklich ganz hervorragend geschrieben.

Jochen (09.08.2010)

nicht sehr sozial, diese zwerge... aber das elend der stadt ist excellent (ist excellent richtig geschrieben?) beschrieben - und auch die beschwörung des dämons furchteinflößend.
aber dann, oh nein, was tut er da?


Ingrid Alias I (08.08.2010)

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