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9 Seiten

Die Rüstung der Götter - Kapitel 05

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Die C-17 Globemaster III der US-Luftwaffe landete am Vormittag auf dem Istanbuler Flughafen Sabiha Gökçen. Der zweite, kleinere, Internationale Flughafen der Metropole lag im asiatischen Teil der Stadt. Außerdem verfügte der Flughafen über ein Frachtterminal, von dem die US-Armee heute Versorgungsgüter abfertigte, die für Afghanistan und den Irak bestimmt sind.
Auf dem Rollfeld warteten 2 gepanzerten Minivan’s des deutschen Konsulats für die Gruppe um Ben. Die Fahrer, Mitglieder der KSK, nahmen Sie in Empfang. Vom Kontaktmann der Garde bekamen Sie alle wichtigen Papiere. Mit denen wurden Sie zu Mitarbeiter vom Deutschen Historischen Orient Institut in Istanbul. Im Kofferraum der Minivan’s lagen 6 Sätze Kampfanzüge mit allem drum und dran. 1 automatische Maschinenpistole vom Typ H&K MP5. 1x M4A1 Karabiner Sturmgewehre. Kevlarweste Blend-, Splitter- und Gasgranaten. C4 Päckchen. 1x Glock 17C Pistole.
Das Mitarbeiter vom Deutschen Historischen Orient Institut ein solches Waffenarsenal im Kofferraum besaßen hätte bei den örtlichen Sicherheitsbehörden sicherlich Fragen aufgeworfen. Doch da die Fahrzeuge über Diplomatenkennzeichen verfügten, durften die Kofferräume nicht eingesehen werden.
Die 8 köpfige Gruppe verteilte sich auf die Minivan’s. Ben nannte seinem Fahrer das Ziel, nahm sich ein gekühltes Wasser aus dem Minikühlschrank. Die Fahrzeuge setzten sich Bewegung, fuhren vom Flughafengelände, reihten sich in den städtischen Verkehr ein. Er schaute zu Leonie. Die Eingeborene saß neben ihm, schaute aus den getönten Scheiben in eine ihr fremde Welt. Ben tippte ihr an die Schulter. Die hübsche Frau wandte sich halb zu ihm rum. Er hielt ihr eine Wasserflasche hin. „Agua?“
In Iquitos hatten Nadja und Amanda mit Leonie einen Einkaufsbummel gemacht, ihr angemessene zivilisierte Kleidung gekauft. Worüber die junge Frau alles andere als glücklich war. Inzwischen schien Sie sich mit der Kleidung arrangiert zu haben. „Sí.“ Leonie nahm die angebotene Wasserflasche an, schraubte Sie auf, nahm einen Schluck. Dann kehrte Sie zur Scheibe zurück.
Obwohl das für die Eingeborene ein Kulturschock sein musste, hielt Sie sich verhältnismäßig gut. Ihre Augen waren immer wachsam und auf der Hut. Sie war zurückhaltend, sprach wenig, schaute sich neugierig um. Furcht oder Angst sah man bei ihr nicht. Amanda sprach viel mit ihr, brachte ihr Englisch bei, erklärte ihr beinahe alles und übersetzte fleißig.
Ben lehnte sich in die Rückbank zurück, nahm einen Schluck Wasser.
„Sir!“
Er sah erst den Fahrer an, dann an ihm vorbei durch die Frontscheibe.
Sie hatten das Ziel beinahe erreicht.
„Halten Sie bei der nächstbesten Möglichkeit.“
Der Fahrer nickte, setzte den Blinker, ignorierte das Gehupe des türkischen Taxifahrers auf der linken Spur, als er sich vor ihn setzte.

***
Die schweren Waffen ließ man im Kofferraum zurück. Ebenso die Granaten. Einzig die Pistole plus Reservemagazine nahmen die KSK Leibwächter und Ben in die Hand. Die Kevlarwesten zogen sie sich an. Danach wurden die Minifunkohrstöpsel getestet, die ein jeder bekam. So standen Sie zu jederzeit in Funkkontakt. Die Instruktionen der KSK Leibwächter war klar. Sie hatten Nadja, Amanda und Tim zu beschützen. Die Fahrer blieben als Rückendeckung zurück.
Dann setzte sich die Gruppe in Bewegung, ging mit einer Menschentraube über die befahrende Hauptstraße, immer darauf bedacht zusammen zubleiben, schlenderten im Pulk mit unzähligen anderen Menschen die schmale Gasse entlang. In ihr priesen und feilschten Straßen- wie Ladenbesitzer ihre Waren an. Teppiche. Elektronik. Haushaltsgeräte. Souvenirs aller Art. Schals aus Seide, Kaschmir und Baumwolle. Kleidung von der Stange. Mode aus Paris, Mailand und London. Secondhand Sachen. Spielzeug. Puppen. Selbst Autoteile wurden angeboten.
Die Gasse mündete in einen Platz, dessen Hauptattraktion die alt gotische Kirche sowie der davorgelegene Löwenbrunnen. Restaurants und Cafés hatten sich drum herum angesiedelt. Auf der anderen Seite des Platzes, wo die Gasse ihre Fortführung fand, befand sich jener Ort weswegen Ben mitsamt Begleitern überhaupt in Istanbul waren.
Ein mongolisches Badehaus, das zur Zeit der Herrschaft des Lateinischen Kaiserreichs, im Auftrag von Dschingis Khan, erbaut wurde. Es war das Einzige seiner Art in Istanbul.
Vor dem hohen Eingangsportal standen 2 grimmig dreinblickende mongolische Kriegerstatuen aus Stein. Die Flügeltür hatte Eisenbeschläge, war schmuckvoll verziert. Das Bauwerk war 3 Stockwerke hoch, aus Stein erbaut mit einem Flachdach. Inmitten der historischen Gebäude rings herum fiel das mongolische Badehaus nicht weiter auf. Ein schmuck- und prunkloser Bau.
Als er zusammen mit Leonie vor dem Eingangportal stand, blickte Ben über die Schulter nach hinten. Um Nadja, Amanda und Tim keiner unnötigen Gefahr auszusetzen, hatte er zusammen mit den Leibwächtern beschlossen das die 3 Sie nicht in das Badehaus begleiteten. Stattdessen saßen Sie draußen auf der Terrasse eines Cafés. Die KSK Leute sollten ein Auge auf die Umgebung haben. Sobald Susanne oder anderweitiges Gesindel auftauchte, sollten Sie Ben und Leonie über die Funkstöpsel informieren.
Die Gefahr lauerte jedoch nicht draußen.
Was Ben nicht wusste.
Andernfalls hätte er die schweren Waffen mitgenommen.

***
Als die Osmanen Konstantinopel einnahmen, machten Sie aus dem mongolischen Badehaus kurzerhand ein osmanisches und später ein türkisches. Aus dem Ende der 80er Jahre wieder ein mongolisches Badehaus wurde. Was der zunehmenden mongolischen Zuwanderung geschuldet war, die eine vehemente Rückgabe forderte.
Damals wie heute war das Badehaus genau das was es sein sollte, ein Badehaus. In das hauptsächlich die mongolische Minderheit ging. Theoretisch konnte jedoch jeder das Badehaus aufsuchen und angebotene Dienstleistungen nutzen. Die Stammgäste setzten sich durchweg aus Mongolen zusammen.
Nicht irgendwelchen Mongolen.
Sondern einer Mafia ähnlichen Verbrecherorganisation.
Bei den europäischen Sicherheitsbehörden waren Sie unter dem Namen: Söhne des Khan bekannt. Bei Europol kamen sie auf 2 ½ Sterne. Zum Vergleich, die berühmt berüchtigte Yakuza, die Triaden, die italienische Mafia, etc. kamen auf 5 Sterne. Dahin gehend wurden die Söhne des Khan als kleines Licht in der Welt Verbrecherorganisationen gesehen. Sie hatten ihre Finger hauptsächlich im Schmuggeln von Autos, dem Ausschlachten eben dieser und der Beschaffung von Luxusautos. Drogen, Prostitution und Waffen waren nicht ihr Ding. Für eine Verbrecherorganisation hielten sich die Söhne des Khan wohlbedeckt.
Ein ungeschriebenes Gesetz in Badehäusern dieser Art war, das man die Einrichtung keinesfalls bekleidet betreten durfte. Worauf auch ein mehrsprachiges Schild an der Rezeption hinwies. Und wer das Schild übersah, aus welchen Gründen auch immer, wurde von 2 bulligen ringerähnlichen Mongolen darauf aufmerksam gemacht.
Soweit ließ es Ben erst gar nicht kommen. An der Rezeption kauften Sie sich Eintrittskarten, bekamen von der Dame hinter dem Tresen, Spintschlüssel ausgehändigt und ein Paket mit einem Badetuch, Bademantel, Boxershorts (für Männer), Leonie bekam dafür einen Badeanzug.
Sie nahmen die Pakete sowie die Schlüssel entgegen.
Dann trennte Sie sich.
Leonie ging durch die Tür mit dem Frauensymbol.
Ben nahm die Tür mit dem Männersymbol.
Dabei wurden Sie nicht nur von den Mongolen in der Rezeption beobachtet. Denn der Eingangsbereich wurde Videoüberwacht.

***
Ben hatte die Überwachungskamera gesehen. Auch die Ohrempfänger der 2 Mongolen im Eingangbereich, ebenso die Pistolen unter ihren Hemden. Sie hatten sich in ein Wespennest gesetzt. Entschlossen die Sache jetzt durchzuziehen, zog er sich bis auf die Unterhose aus, riss das Paket auf, holte die Sachen raus, zog Boxershorts an, schlüpfte in den Bademantel. Die Glock befestigte er mit dem Gürtel seiner Hose an seinem Körper. Das Badetuch legte er sich um den Nacken, kontrollierte die Koordinatenanzeige im Handydisplay, steckte es in die Bademanteltasche, zog diesen zu. Dann schloss Ben den Spint. Ohne jedwede Hektik oder Hast schlenderte er auf die Tür zum Badehausbereich zu, öffnete Sie und trat hindurch.
Auf der anderen Seite lag die Schwingtür der Frauenumkleide.
Kurz nach ihm kam Leonie leicht unsicher durch die Tür.
Er nickte ihr zu. Sie neigte unscheinbar den Kopf.
Zusammen gingen Leonie und Ben die Stufen hinab, die zum Badebereich führten.
Davor gingen Links und Rechts Treppenaufgänge nach oben, wo der Privatbereich des Badehauses lag. Mit mehreren kleinen Pools. Kleine Mauern rings herum grenzten die Nischen ab.
Unten befand sich der öffentliche Bereich. Ein fußballgroßes Schwimmbecken. Der Oberrang wurde von etlichen Säulen gestützt, die die gesamte Halle umrundeten. Auf der waagerechten mittigen Höhe befanden sich zu beiden Seiten türlose Durchgänge zu Räumen in denen größere Pools lagen. In der Ecke standen Eisenständer mit glühenden Kohlen drin. Auf einem Rost, dicht über den Kohlen, lagen mehrere Steine. Die wurden in den Pool gelegt, wodurch sich das Wasser erwärmte. Zusätzlich verursachten die Kohlenständer ein Sauna ähnliches Klima.
Der Pool hatte die Form einer altrömischen Arena für Wagenrennen, wie das Kolosseum in Rom. Alles, der Boden, die Wände und die hohe Decke waren gefliest mit gesprenkelten Steinplatten. Das Schwimmbecken hatte am Rand Flachwasser, man konnte Sitzen, ohne zu ertrinken. Dort gab es mehrere gemauerte Nischen. Nur am Kopfanfang- und ende befanden sich Stufen, die ins tiefe Wasser führten, wo die Badegäste schwimmen konnten.
Ben wollte sich gerade umsehen, als ihm etwas auffiel. Der Beckenboden hatte nicht die herkömmlichen Fliesen wie im Rest des Badehauses. Ein Mosaikbild. Durch die Wellen wurde es stets verzerrt, bekam obskure Formen und Linien. Lag das Wasser ruhig im Becken, konnte man das Mosaikbild deutlich erkennen.
Grenzlinien!!
Für einen kurzen Augenblick sah Ben nicht, was er sah. Dann zerstörte eine Miniwelle kurz das Mosaikbild. Als das Wasser wieder ruhig da lag, hatte sich zwar nichts verändert, aber nun sah Ben, was es darstellte. Das Mongolische Reich unter der Herrschaft von Dschingis Khan.
Wenn man wusste, dass der Mann den Bau des Badehauses in Auftrag geben hatte, überraschte einen das Mosaikbild nicht. Dafür schon eher der Umstand das innerhalb des Mosaiks Steine eingelassen waren. 8 Stück. Die Steine markierten genau die Punkte im damaligen Mongolenreich, wo Dschingis Khan seine Mausoleen errichten ließ.
Ein Zufall!! Möglich!! Wahrscheinlich!!
Nicht wenn man, wie Ben nach der Lösung der Rätsel um die Teilstücke der Rüstung der Götter suchte. Mit ziemlicher Sicherheit hatte Dschingis Khan in den Mausoleen Hinweise versteckt, die Einen zum Versteck vom Schild der Götter führte. Was gleichzeitig das Grab des Khan war.
Ben sah zu Leonie, die seinem Blick gefolgt war. „Puedo ir a nadar una vez a la redonda.” -Ich geh mal ne Runde schwimmen.- Sie schaute ihn verwundert an. Da hatte Ben schon den Bademantel abgelegt, ging die Beckenstufen ins Wasser und hechtete schließlich hinein.
Leonie sah, wie er abtauchte. Gegenüber dem Schwimmbecken gab es einen Treppenaufgang. Dort kamen in dem Moment mehrere Männer herunter.
Fluchtartig wurde die Halle von den übrigen Gästen verlassen.

***
Das Wasser war angenehm. Ben tauchte hinab, schwamm zu den schimmernden Steinen, sah sich das Mosaikbild vom Mongolenreich an. Die Steine waren in das Bildnis eingelassen. Um die Steine befand sich ein markierungsloser Ring, der perfekt in das Mosaik eingefügt wurde und einem Laien gar nicht auffiel.
Zum Glück bin ich kein Laie oder Amateur!! Bei dem Gedanken musste Ben lächeln.
Mit den Fingern versuchte er den Ring zu drehen. Er ließ sich nur in eine Richtung bewegen, bis er schließlich einrastete. Augenblicklich trat eine Veränderung beim, nein im Stein ein. Er bekam eine goldene Farbe.
Ben schwamm zum nächsten Stein, erfühlte den Ring, drehte ihn und sah, wie sich der Stein golden verfärbte. Nach dem dritten Ring konnte er das Verlangen seiner Lungen nach Sauerstoff nicht ignorieren. Also tauchte er auf.
Als sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß, klatschte ein massiger Körper neben ihm ins Wasser. Ben schaute sich um. Eine Gruppe schwergewichtiger tätowierter Mongolen hielten sich am Beckenrand auf, ohne von ihm Notiz zu nehmen. Was nicht weiter verwunderte, mussten sie sich doch vollends darauf konzentrieren nicht wie ihre bewusstlosen Kameraden zu Enden. Ben zählte 4.
Leonie hatte alles im Griff.
Auch wenn es nicht seine Art war, einem Kampf aus dem Weg zu gehen, holte er tief Luft, tauchte ab und setzte sein Tun am Beckenboden fort.
Über ihm klatschte ein zweiter Mongole ins Wasser. Verschwommen sah Ben Konturen am Beckenrand. Er beeilte sich mit seinem Tun, schwamm zum nächsten Stein, dem 5ten. Dort drehte Ben den Ring, bis er eingerastet war. Ohne auf die Verfärbung zu warten, ging es zum 6ten Stein.

***
Gerade als er angekommen war, legte sich ein Schatten über ihn. Im letzten Moment wirbelte Ben herum. Dicht neben ihm blitzte etwas auf, das sein Gesicht nur knapp verfehlte. Der drahtige Mongole stach in Zeitlupe mit dem Dolch zu. Ein kurzer Beinschlag und der Stoß ging zwischen seinen Beinen ins Leere. Ben legte seinen Oberkörper nach unten, packte die Führhand, schlug dem Mongolen gegen den Schädel. Der steckte den Treffer ein, als wenn Ben ihn gestreichelt hätte. Unterwasserkämpfe unterlagen halt einer anderen Physik als an der Luft.
Er verdrehte dem Angreifer die Führhand, sah den aufkommenden Schmerz in dem Gesicht des jungen Mongolen. Ben zog das Knie an, stieß es ihm in die Nieren. Daraufhin ließ der Mann den Dolch los, der zum Beckenboden sank. Mit einer Kopfnuss brach er ihm die Nase, sah, wie sich seine Augen bewusstlos verdrehten und seine Glieder erschlafften.
Auch wenn er ihn töten wollte, drehte Ben ihn. Der Körper trieb nach oben, durchbrach mit der Brust voran das Wasser. Hätte Ben ihn nicht gedreht, wäre er mit dem Rücken nach oben getrieben und höchstwahrscheinlich ertrunken, da sein Kopf unter Wasser war. So überlebte der junge Mongole seinen Angriff. Mit Kopfschmerzen, einer gebrochenen Nase und einem schmerzenden Handgelenk.
Ben kümmerte sich nicht weiter drum, tauchte ab, begann trotz brennender Lungen den Ring vom 6ten Stein zu drehen. Sein Körper schrie nach Sauerstoff. Der Kampf hatte seine Reserven aufgebraucht. Nichtsdestotrotz widerstand er dem Drang aufzutauchen. Vorher musste er die Ringsache beenden.
Vor seinem Gesichtsfeld tanzten die Sterne. Er japste nach Luft, wie ein Fisch außerhalb seines Elements, schluckte Wasser und spürte, wie ihm das Gefühl aus den Gliedern wich. Ben drehte weiter. Eine gefühlte Ewigkeit dauerte es bis der 8te Ring eingerastet war. Kurz vor der Bewusstlosigkeit durch Sauerstoffmangel tauchte er auf, durchbrach die Wasseroberfläche, riss den Mund auf, füllte seine Lungen mit Sauerstoff, hustete stark als er sich verschluckte.
Ben zog die bewusstlosen Mongolen im Becken in die flachen Beckennischen, entstieg schließlich dem Wasser. Am Beckenrand lagen 6 bewusstlose Männer. Von Klein bis Groß, Schlank, Durchtrainiert und Übergewichtig. Leonie stand vor 2 Männern, die ihr rein körperlich überlegen waren. Nichtsdestotrotz hatte die eingeborene Kriegerin aus dem Hochland von Peru, jeden Einzelnen der Männer ausgeknockt. Dazu verwendete Sie neben dem waffenlosen Kampf, einen ausfahrbaren Kampfstock, dessen Mittelteil mit feinen Ornamenten verziert war. Drehte man das Mittelstück, fuhr der Kampfstock an beiden Enden aus. So wurde aus dem unscheinbaren 10 Zentimeter langen und 6,5 Zentimeter breiten Zylinder ein perfekt ausbalancierter Kampfstock von 1 Meter 60.
Er war schwer beeindruckt.
Ein Kampf mit diesen Typen, die das Kämpfen mitunter auf der Straße lernten, war nicht Ohne. Vor allem wenn Sie im Duo oder Trio attackierten. Außer einer kleinen Platzwunde über dem linken Auge und einer kleinen Schwellung hatte Leonie keine weiteren sichtbaren Verletzungen. Zudem machte Sie nicht den Eindruck schwer verletzt zu sein. Außer einer erhöhten Atmung und Schweißperlen auf der Stirn, sah Sie noch relativ frisch aus. Was man von ihrem ehemals perlweißen Bademantel nicht sagen konnte. Blutspritzer waren auf dem Mantel verteilt.
Ben nickte ihr zu. Sie erwiderte es. „Debemos desaparecer!” -Wir sollten verschwinden. Leonie erhob keine Einwände.
Beim Gehen warf er einen Blick zurück auf das Beckenmosaik. Die leuchtenden Steine verloren an Glanz, bis Sie vollständig erloschen und ihr Geheimnis verblasste.
Ben hob seinen Mantel auf, holte Handy und Ohrstöpsel heraus. „Wir kommen jetzt raus.“
Die rauschfreie Stimme des KSK Mannes ertönte. „Okay.“ Der Leutnant war der ranghöchste KSK Leibwächter des Trios. „Umgebung ist sauber.“
Er reichte Leonie seinen Bademantel. „Verstanden.“
Zum Umziehen fehlte Ihnen die Zeit. Da davon ausgehen war, dass wohl mehr Mongolen Gangster auftauchten. Und das Umziehen kostete wertvolle Fluchtzeit. Daher verließen Sie das mongolische Badehaus so, wie Sie waren. Ben halb nackt und Leonie mit seinem Bademantel bekleidet.
Was draußen zu verwunderten, verwirrten und entgeisterten Blicken bei den Passanten führte, als die 2 das Gebäude durch das Eingangsportal verließen.
Sie erreichten die Anderen.
Die KSK Frauen lächelten verschmilzt bei seinem Anblick. Nadja schaute ein wenig verlegen drein. Ihre Tochter Amanda schaute ihn erwartungsvoll an. Ben zwinkerte dem Mädchen zu. Woraufhin Sie strahlend lächelte.

***
Rupert Konrad schaute auf die DIN-A4 Farbfotoserie die vor ihm auf der Glasplatte vom Couchtisch lagen. Die Aufnahmen stammten aus Überwachungskameras eines mongolischen Badehauses in Istanbul. Zu sehen waren Ben und eine wunderschöne Fremde mit den blausten Augen, die Rupert je gesehen hatte. Sie musste zu den Eingeborenen aus Peru gehören, die Susanne und den Kommandotrupp in der Höhlenstadt angriffen.
Auf 2 Fotos, die digital bearbeitet wurden, sah man das Schwimmbecken im Badehaus, das Beckenmosaik, einen getauchten Ben und golden leuchtende Punkte am Boden. Das Mosaik war eine Darstellung vom mongolischen Reich zur Zeit von Dschingis Khan.
Der Schild der Götter.
Anerkennung spiegelte sich auf seinem Gesicht wieder. Ben war auf der Suche nach dem Grab des Khan. Was ihn automatisch zum Schild der Götter führte. Jenes Artefakt, dessen Standort unbekannt blieb, trotz aller Mühen und Mittel, die er einsetzte.
Sein Neffe hingegen schien dem Grab des Khan auf der Spur.
In seinem Rücken stand Susanne, seine Tochter. „Man sollte Ben nie unterschätzen.“, nuschelte Rupert. Ihre Augen blitzend wütend auf.
Dabei richtete sich ihre Wut nicht gegen ihren Vater, sondern einzig und allein gegen Ben. Er hatte die Bewunderung durch ihren Vater einfach nicht verdient.
Seine Anerkennung wuchs, als Rupert das entscheidende Foto der Serie anschaute. Ein Techniker hatte das Schwimmbecken digital leergepumpt. Wodurch ein klares Bild vom Mosaik zu sehen war. Am Beckenrand standen Ben und die Frau sowie 6 bewusstlose Mongolen, die wohl etwas dagegen hatten das sein Neffe das Grab des Khan fand. Sie waren Mitglieder der Söhne des Khan. In Sicherheitskreise wurde die Gruppe als Kriminelle betrachtet. Doch die Wahrheit war eine Andere, die mit dem Schild der Götter verknüpft war.
Im Becken strahlten 8 goldene Steine. Dazu ein Symbol, das auf einem anderen Foto vergrößert vor ihm lag. Ein Schmunzeln erschien auf seinem Gesicht.
Sein Neffe hatte es gefunden.
Das Grab des Khan.
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Ende, Kapitel 5
© by Alexander Döbber
 
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