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Die Säulen der Götter - Kapitel 13

Romane/Serien · Spannendes
© Alexander
Sarah, Leonie und Co hatten das Geschehen beim überqueren der Säulenbrücke aus dem verborgenen verfolgt. Nach dem der Letzte aus der Feindgruppe auf die Plattform trat, erloschen die Säulen der Brücke und wurden wieder Schwarz.
Die Brücke der Auserwählten.
Was Ihrerseits ein Problem darstellte. Ohne das Mädchen konnten sie die Brücke nicht überqueren, um den Amerikanern und Franzosen zu folgen, damit Sie Ben und Amanda befreiten und bei der Flucht Rückendeckung gaben.
Sie mussten also irgendwie auf die andere Seite kommen.
Die Einsatztrupps der Palästinenser und Israelis stellten sich Links und Rechts von der Brücke hin. Je ein Mann feuerte mit umgebauten Leuchtpistolen einen Bolzen in die Felswand auf ihrer Seite, klinkten einen Karabiner in die Ösen ein, legten ein Harpunen ähnliches Kleingewehr an und schossen.
Aus der Harpune schoss ein Bolzen heraus, zog ein Stahlseil hinter sich her, flog über die dunkle Schlucht und schlug dort in die befindliche Felswand ein. Das Stahlseil war sofort straff. Sie klappten den Lauf auf, demontierten fachmännisch das Harpunengewehr.
Gleich danach hatten die Schützen ihre eigentlichen Waffen in Händen.
Ein Mann nach dem anderen klinkten einen hydraulischen Zugkarabiner an das Stahlseil, befestigten das Klettergeschirr, betätigten den Zugauslöser und wurden vom Karabiner am Stahlseil über die Schlucht gezogen.
Sie sammelten sich auf der Plattform.
Als alle drüber waren, huschte man still und leise durch den Durchgang.
Auf der anderen Seite schlichen sie sich klammheimlich in den Raum.
Niemand nahm von ihnen Notiz.
Alle konzentrierten sich mehr auf das Geschehen, als darum das sich jemand in ihren Rücken schlich. Warum auch!! Man konnte die Brücke schließlich nur mit der Auserwählten im Schlepp überqueren.
Sarah und Leonie warteten mit ihren Einsatztrupps, bis der Augenblick gekommen war um zu zuschlagen.

***

Die spinnenähnlichen Arme hoben sich, führten die Säulen zum eiförmigen Gebilde, platzierten sie sanft in die passgenauen Einkerbungen, senkten sich wieder und rasteten hörbar ein.
In Erwartung auf den nächsten Schritt schaute jeder gebannt zum Gebilde.
Keiner sah den kurzen Blick zwischen den Konrad Brüdern.
Mr Lund wandte sich an Denis. „Ihre Aufgabe haben sie zu unserer Zufriedenheit erfüllt, Mr Konrad.“ Ein Sekundenblick zu Hauptmann Remy.
„Sie haben einen Fehler gemacht.“, mischte sich sein Bruder ein.
Lund sah ihn daraufhin an.
Ben blickte einen Moment, wie jeder andere auch, zu dem Gebilde.
Durch die milchige Flüssigkeit zuckten Entladungsblitze. Die eingefassten Säulen begannen zu pulsieren. Die matte Oberfläche wurde durchsichtig. Aus der milchigen Flüssigkeit wurde eine feste schneeweiße Masse. Feine Bronzeadern bildeten sich auf der Masse, durchzogen sie und bildeten im Kern ein feines säulengroßes Netz.
Die Säulen der Götter verfärbten sich von Innen heraus.
Sie wurden golden.
Das Innere der Säulen entwich aus ihnen, wurde über die Adern zum Kern geleitet, wo es sich im Säulennetz sammelte. Wie feiner Feenstaub. Die Adern verschwanden. Dutzende Mikroblitze erschienen, verschmolzen miteinander und drangen von der Oberfläche in das Innere. Die Entladungsspitzen entluden sich an dem Säulennetz.
Der feine goldene Feenstaub bildete Mikrokristalle, die sich mit jeder Entladung vermehrten und zu einer kristallinen Masse wurde.
Was die Menschen da sahen, war die Geburtsstunde der finalen Säule.
Sie würde das gesamte Wissen beherbergen.
Weitere Blitzspitzen entluden sich.
Doch diesmal war es anders.
Sie entluden sich nicht wie zuvor, sondern drang in die kristalline Säule ein.
Wodurch ein Flimmern entstand.
Lund richtete seine Aufmerksamkeit von dem Schauspiel wieder auf Benjamin Konrad. „Was für einen Fehler haben wir gemacht?“ Nichts sah danach aus, als ob dem so war.
Scheinbar jedenfalls.
Ben schaute ihn nichtssagend an. „Zu glauben wir seien verfeindet.“
Zu erst konnte sich der schwedische Vermittler keinen Reim auf die Antwort machen.
Ein letzter Blitz schlug krachend in die Säule ein, so dass alle bei dem Knall zusammenzuckten.
Lund hingegen zuckte nicht deswegen zusammen.
Ihm eröffnete sich in jenem Moment der Sinn von Ben’s Aussage.
Er wirbelte herum…

#

Rückblende

Nils Abraham Konrad schaute seine Söhne über seinen Schreibtisch hinweg an.
Seine Söhne waren unterschiedliche Personen.
Was Sie in seinen Augen auch einzigartig machte.
Das bezog sich nicht nur auf ihr Äußeres, sondern auch auf ihre Charaktere.
Für einen Außenstehenden waren sie mehr Konkurrenten als Brüder. Was zum Teil auch stimmte, dessen war sich ihr Vater durchaus bewusst. Schuld, wenn man so wollte, trug er daran. Sie sollten nicht abhängig voneinander sein, ohne sich fremd zu sein. Wobei das Bild durchaus entstehen konnte. Ben und Denis verbrachten schon als Kinder kaum Zeit miteinander. Auch das nahm Nils Konrad auf seine Kappe.
Nichtsdestotrotz waren sie Brüder und dieses Band war stärker als alles andere.
Einst hatte auch zwischen ihm und seinen Brüdern eine derartige Verknüpfung geherrscht. Bis sie zerbrach. Eine Wiederherstellung war nicht möglich. Ein Umstand, der die Niedergeschlagenheit deswegen aufwärmte.
„Sie haben vergessen, was unsere Aufgabe ist.“, richtete er väterlich an seine Söhne. Eine Spur Traurigkeit schwappte in sein Bewusstsein. Rufus und Rupert waren der Versuchung erlegen. Sie gierten nach dem was sie eigentlich hätten beschützen müssen. „Wir müssen sie aufhalten.“ Bestürzung mischte sich in seinen Geist, dass man diesen Schritt gehen musste. Seine Brüder ließen ihm keine andere Wahl. Sie mussten sie aufhalten. Er verharrte einen Moment. „Sie werden nicht die Einzigen sein.“
Leichte Turbolenzen erschütterten das Flugzeug.
Hinter ihrem Vater hing seitlich versetzt ein Touchscreen Bildschirm.
Wie auf dem Schreibtisch befanden sich auf dem Bildschirm dutzende Fotos und Dokumente. Auf den Fotos waren Einzelpersonen oder mehrere Leute zu sehen. Bei jedem Foto mit einer Einzelperson stand der Name entweder in der Kopf- oder Fußzeile. Es handelte sich mehrheitlich um Überwachungsfotos. Zu der Person gab es zudem ein Dossier, eine Fotogalerie und weitere Informationen.
Ein Foto zeigte einen älteren Herrn. In der Kopfzeile stand sein Name; Professor Robert Stein. Auf einem anderen Foto war er mit einem Mann in einem Restaurant zusehen. Das Restaurant lag mitten in Manhattan. In der rechten unteren Ecke war der Zeitstempel erkennbar. Auf dem nächsten Foto, 10 Minuten später, sah man, wie sich die Männer die Hand gaben. Robert Stein stieg im Folgefoto in ein Taxi, während der Mann in eine Oberklasse Limousine einstieg. Der Name des Mannes war Colin Franks.
Bei ihm handelte es sich um einen Industriemagnaten, der wiederum zu einer Gruppierung gehörte die unter der Schreiber-Gruppe bekannt war.
Ein anderes Foto zeigte einen groß gewachsenen Schwarzen in einem teuren Anzug. Sein Name stand in der Fußzeile: Éric Diarra. Er stand einer Gruppe Franzosen vor, die als die Templer bezeichnet wurden.
Dazu kamen Fotos der übrigen Templer. Unter ihnen auch ein Mann mit dem Namen Màrek Lund. Wie vom Befehlshaber des 21. Regiments der Fremdenlegion, Generaloberst Emil Loris sowie dessen Rechte Hand und Stellvertreter Hauptmann Olivier Remy.
Auf Seiten der Amerikaner kamen Fotos der Führungsmitglieder der Schreiber-Gruppe. Ebenso Captain Roy Gallant, dem Befehlshaber vom Delta Team-7 das für die Schreiber-Gruppe operierte.
Fotos von Rupert und Rufus Konrad, die Brüder ihres Vaters und Begründer der Bruderschaft. Ein Foto zeigte Rupert Konrad mit einer jungen Frau. Sie war auch auf einem Einzelbild zusehen. Susanne Reuter stand in der Kopfzeile. Bei ihr handelte es sich um ihre Cousine, Rupert’s Tochter.
Weitere Fotos zeigten Sarah Cohen und Ali Hussein einzeln und wie Sie gemeinsam ein Hotel in Amman, Jordanien verließen. Genau wie den US-Präsidenten, den japanischen Kaiser, die Königin vom Vereinten Königreich Großbritannien, die Lordsiegelbewahrerin, das Herz des Drachen, Teilstücke der Rüstung der Götter und die Säulen der Götter.
All das war eine gesammelte Dokumentation.
„Wir dürfen es unter keinen Umständen zulassen.“
„Werden wir nicht.“, entgegneten seine Söhne nicht minder entschlossen.
Was Nils Konrad nie bezweifelte.
Auch nicht als er im Beisein seines Sohns Ben im Museum der Antike in Rom starb.

#

Wenige Tage nach den Geschehnissen in Grönland saßen sich Ben und Denis Konrad gegenüber.
Sein Bruder war mit Hand- und Fußfesseln ausgestattet, wie ein Schwerverbrecher. Er trug einen beigefarbenen Overall. Auf seiner linken Brustseite stand eine Nummer. Sie war seine Häftlingsnummer.
In Denis Augen fand meinen keinen Groll, Hass oder Wut gegenüber seinem Bruder. Was man vermutet hätte, bei der Vergangenheit.
Ja, sie hatten sich oft bekämpft. Nicht erst seit der Suche nach dem Herz des Drachen. Es war stets ein Hauen und Stechen. Trotz allem waren Sie Brüder. Auch wenn es nach Außen hin nicht so schien als würden sie sich mögen. Zum Teil stimmte das auch. Sie waren einfach verschieden.
Fast 10 Minuten schwiegen sich die Brüder an, seit Sie zusammensaßen.
Sicherlich war der Ort nicht gerade einladend für ausschweifende Gespräche.
Die letzten Worte ihres Vaters lauteten:

-Wir müssen sie aufhalten.-

Mit Sie meinte er nicht nur seine Brüder, sondern alle. Dazu zählten auch die Franzosen/Templer und die Schreiber-Gruppe.
Und man würde alles erdenkliche Tun um sie aufzuhalten.
Was nie in Frage stand.
Schon gar nicht als 5 Wochen später Mr Lund im Auftrag der Templer auftauchte und ihm ein verlockendes Angebot machte, das den Tod von Benjamin Konrad durch Denis Konrad beinhaltete.

***

Während sich Lund erschreckend der Wahrheit bewusst wurde, die sich ihm offenbarte, erreichte das Schauspiel seinen Höhepunkt.
Die schneeweiße Masse brach kurz nach dem letzten Blitzeinschlag auf. Ein Spinnennetz aus Rissen bildete sich, verwob sich miteinander. Gleichzeitig erhob sich die finale Säule aus dem Bauch. Das Kopfstück brach durch die feste Schale der Masse, sprengte sie auf und kam hervor.
Um zu verhindern dass die Gruppierungen oder irgendjemand sonst in den Besitz der Allwissenden Säule kam waren Denis und Ben bereit das Äußerste zu tun. Sie waren die letzten Wächter der Säulen. Ihr Vater und seine Brüder gehörten einst dazu, bis sie der Gier erlagen, selbst Herr über die Säulen zu werden. Nur einer war Herr über die Säulen. Nämlich die Auserwählte.
Sie waren ebenso skrupellos wie ihre Feinde.
Mit einer entscheidenden Abwandlung.
Denis knockte den nächstbesten Legionär aus, zog dessen Pistole aus dem Halfter und zielte.
Lund riss die Augen auf, als ihm die Absicht des Mannes bewusst wurde.
Bevor er eine Warnung brüllen konnte, um es zu verhindern, drückte Denis Konrad ohne jegliches Zögern ab. Auf seinem Gesicht spiegelte sich im Bruchteil einer Sekunde blankes Entsetzen.
Denis Konrad zielte weder auf ihn oder sonst irgendjemandem.
Sondern auf die gerade geborene Säule.
Die Kugel zerschmetterte die Allwissende Säule, wie bei Glas zerbrach sie in Abertausende Stücke, rieselten klimpernd hinab. Das Leuchten fiel schrumpfend in sich zusammen. Die anschließende Implosion erzeugte einen Sternenschnuppen ähnlichen Schauer.
Ihre Geburt war der Anfang vom Ende.

***

Ben hätte nicht anders gehandelt, wenn er die Chance dazu gehabt hätte.
Der Schuss war gleichzeitig das Todesurteil für seinen Bruder.
Sie sahen sich ein letztes Mal in die Augen, bevor Hauptmann Remy ihn rücksichtslos erschoss.
Damit brachen alle Dämme.
Aus dem Verborgenen eröffneten Sarah, Leonie und Co zeitgleich mit Amerikanern und Franzosen das Feuer. Ein Bleischauer ging nieder der Tod und Verderben brachte. Die Kugeln surrten zu Hunderten wie Bienen umher, drangen in zahllose Körper ein, brachen Knochen, splitterten, verletzten und töten.
„AMANDA.“, brüllte Ben. Das Mädchen stand wie versteinert dar, starrte an die Stelle, wo sich zuvor noch die Säule befand. Sein Ruf erlöste sie aus der Starre. Sie schaute zu ihm, sah, wie Ben’s Bruder erschossen wurde und zu Boden sackte. „LAUF.“ In diesem Moment tauchten Sarah und Leonie aus dem Nichts auf, winkten ihr zu. Amanda lief los, als das Inferno losbrach.
Keiner achtete auf sie, was dem Mädchen letzten Endes das Leben rettete.
Ganz anders bei Ben.
Er bekam eine gesonderte Aufmerksamkeit.
Von den Amerikanern und Franzosen.
Obwohl jeder auf jeden schoss.
Trotz seines eingeschränkten Handlungsspielraums konnte Ben einem seiner Bewacher das G36 Sturmgewehr abnehmen. Getötet wurde der Legionär durch eine Schar Kugeln seiner eigenen Leute. Ben erwiderte das Feuer.
Mit dem Deckungsfeuer von Sarah, Leonie und Co erhielt er ein kleines Zeitfenster.
Er schaute zu Leonie, die ihn ebenfalls ansah.
Sie war seine Seelenverwandte. Dennoch war er nie in Versuchung gekommen eine andere Wahl zu treffen, als die die Ben traf. Er liebte sie ohne Wenn und Aber. Dass wusste sie, auch ohne Worte. Zwischen ihnen existierte eine Verbindung, die einzigartig war. Stumm und ohne Worte verstand man sich. Sie sah es in seinen Augen.
Das Zeitfenster hätte ihm ermöglicht zu Sarah, Leonie und Co zulaufen. Stattdessen wandte sich Ben ab, nahm 2 Handgranaten und rannte los.

***

„Was zum Teufel tut er da!!“, rief Sarah und erschoss einen Soldaten vom Delta Team-7.
Sie antwortete ihr nicht. Am liebsten hätte Leonie ihn davon abgehalten zu tun, was er im Begriff war zu tun. Doch ihr blieb keine Wahl als zu zusehen. Gleichzeitig konnte sie ihm dennoch helfen und dafür sorgen, dass Ben es tun konnte. Auch wenn es zwangsläufig seinen tot zur Folge hatte.
Leonie erschoss 2 Legionäre, die ihn ins Visier nahmen.
Ben rannte im Kugelhagel auf das Geburtsbecken der Allwissenden Säule zu.
Bisher hatte verblüffenderweise keine einzige Kugel es getroffen. Was schier unmöglich schien.
Was in der Schießerei unterging, war die Tatsache dass die 7 Säulen unbeschädigt in den Einkerbungen des Geburtsbeckens lagen. Vor der eigentlichen Geburt hatte sie ihr Wissen transferiert. Dennoch bestand die Chance das Teile des Wissens in den Säulen verblieben war. Eine Bergung konnte unter den gegebenen Umständen durchaus entschädigen.
„HALTET IHN AUF!!“, brüllten die noch lebenden Führungspersönlichkeiten der Templer und Schreiber-Gruppe nahezu gleichzeitig.
Ben erreichte die Stufe, zog die Sicherungsstifte der Handgranaten, wandte sich herum, als er Amanda seinen Namen rufen hörte. Leonie hielt das Mädchen fest. Sie brüllte: „NEIN!!“
In diesem Moment schlugen 3 Kugeln in seinem Brustkorb ein. Eine vierte und fünfte Kugel folgte.
Teilnahmslos nahm er das Geschehen hin. Ein entschuldigendes Lächeln warf Ben Amanda und Leonie zu. Er würde sie vermissen. Gleichzeitig erlangte er die Erkenntnis, dass Sie in Sicherheit waren. Was das Einzige war, was zählte. Er spürte wie ihm die Handgaranten aus den Fingern seines ausgestreckten Arms glitten. „Lauft!!“, formte er tonlos.
Mit Tränen in den Augen sah er wie Leonie Amanda wegzerrte, auf Sie einredete und von Israelis und Palästinensern gedeckt wurde.
Ben schloss friedlich seine Augen.

***

Sie waren gerade im Gang, als die Detonation erfolgte.
Leonie und Amanda zuckten spürbar zusammen, blieben aber nicht stehen. Sie liefen einfach weiter. 3 Männer deckten als Nachhut ihren Rücken. Zum Trauern blieb ihnen keine Zeit. So hart es war. Als Erstes mussten sie hier raus. Alles andere musste bis dahin hinten anstehen. Brutal aber nicht zu ändern. Denn die verbliebenen Männer der Amerikaner und Franzosen würden ihnen ohne zögern eine Kugel verpassen wenn sie die Chance erhielten.
Sarah konnte den Beiden die Schwere der Last ansehen. Es war unumgänglich das Sie in Bewegung blieben.
Man trat durch den Durchgang auf die Plattform.
Hinter ihnen halten die Schüsse nur noch schwach wieder. Vereinzelte Rufe waren zu hören.
Amanda schaute zurück, spürte Leonie’s Hand auf ihrer Schulter, sah ihren Schmerz. Ben hatte sich für sie geopfert. Wieso? Er hätte doch bloß zu ihnen rüber rennen müssen. Erst ihre Mutter, dann Alice, Prince und jetzt Ben. Sie war tieftraurig.
„Wir müssen weiter.“, sagte Leonie mit schwerer Stimme. Ohne das Mädchen zu drängen.
Sie schaute ein letztes Mal zurück, trat auf die Brücke. Wie schon beim Kommen, begannen die Säulen weiß zu schimmern. Amanda lief über die Brücke. Sie wollte nur noch weg.
Ihr folgten nicht minder langsam Sarah, Leonie und Co.
Dem Letzten fehlten keine 5 Meter, als der Industriemagnat mit 4 Männern vom Delta Team-7 durch den Durchgang die Plattform erreichte. 3 sicherten ihren Rücken, schossen auf diejenigen, die ihnen folgten. Der vierte Mann wiederum schoss auf die Flüchtenden.
Sie erwiderten das Feuer.
Einer betätigte einen Fernauslöser. Woraufhin die Sprengkapseln in den in der Wand befindlichen Steigbolzen detonierten. Was das links und rechts gespannte Stahlseil aus der Verankerung löste. Es fiel in den finsteren Schacht.
Ein Amerikaner wurde von Kugeln getroffen und niedergestreckt.
„Los.“, bellte der Industriemagnat.
Der Mann zögerte einen Moment, dann aber gewann sein Überlebensinstinkt die Oberhand. Er lief los. Sein Boss folgte ihm einen Augenblick später, als nichts geschah.
Die Palästinenser und Israelis nahmen die über die Brücke flüchtenden Amerikaner unter Beschuss. Ihre Kugeln schlugen in die schwarzen Basaltsäulen und das Steingeländer der Brücke ein.
Der Industriemagnat und dessen Begleiter hatten 1 Drittel des Wegs geschafft, ohne das irgendetwas geschah. Humbug. Er hatte es von Anfang an gewusst. Die Sache mit der Auserwählten war blanker Unsinn. Dafür würden Sie bezahlen.
Auf der Plattform tauchte Hauptmann Remy mit 3 Legionären auf. Sie waren die letzten Überlebenden der französischen Garde. Man folgte den Amerikanern schießend über die Brücke.
Gerade als der letzte Franzose einen Schritt auf die Brücke machte, passierte es.
Der vorneweg laufende Amerikaner trat auf die Steinbohle unter ihm. Plötzlich bröselte sie beim auftreten unter ihm weg. Er fiel hindurch, krachte dabei gegen die nächste Steinbohle, die augenblicklich wegbröselte. Wild rudernd fiel er durch den porös werdenden Brückensteinsteg in das schwarze Schlundloch.
Der Industriemagnat Colin Franks sprang geistig gegenwärtig über die Lücke, landete sicher auf der intakten Steinbohle, schnaufte erleichtert und grinste schließlich sicher. Er wollte weitergehen, als sich die Steinbohle unter ihm auflöste. Franks riss entsetzt die Augen weit auf, sah zu Amanda rüber und erkannte seinen fatalen Irrtum.
Nicht nur die Steinbohlen vom Brückensteg lösten sich auf. Die Säulen auf dem Brückengeländer kippten nach innen, schlugen auf die jeweils andere Seite auf und zerschmetterten das Steingeländer.
Unter den Amerikanern und Franzosen lösten sich die Steinbohlen auf.
Die gesamte Brücke berstete. Ihre Fragmente fielen mitsamt den Menschen in den tiefschwarzen Schlund.
Der Palästinenser, der letzte ihrer Gruppe, hechtete auf die Plattform.
Sie sahen, wie die Säulenbrücke in sich zusammenfiel.
Leonie nahm Amanda in den Arm. Zusammen mit den anderen verließen Sie die Plattform, stiegen die Treppenstufen hinauf, gingen über die Schwelle des Tores und traten hinaus ins Freie.
Da flogen 2 V-22 Osprey Kipprotorflugzeuge in Begleitung 3er AH-64 Apache Kampfhubschraubern über den Schlundkamm vom Berg San Miguel. Sie gingen in den Sinkflug über.
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Ende, Kapitel 13
© by Alexander Döbber
 
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