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8 Seiten

Lauras große Weihnachtsüberraschung

Kurzgeschichten · Winter/Weihnachten/Silvester · Für Kinder
Ein rührendes Weihnachtsmärchen - besonders geeignet für Kinder ab ca. 7 Jahren!


„Ist das nicht wunderschön! Das ist doch wie in einem Traum! Ich möchte immer auf dieser Wolke bleiben, schwärmt das siebenjährige Mädchen Laura.
„Du kannst aber nicht hier oben bleiben!“, unterbricht der hübsche Engel Arella, der das Mädchen dank seiner großen Flügel auf diese hell leuchtende Wolke, die lediglich so lang und breit wie ein Teppich ist, trägt.

Doch was hat Laura in die endlosen Weiten des Himmels getrieben, die bisher nur in der Welt ihrer Träume existierten?
Mama und Papa hatten den gütigen Engel um Hilfe gebeten. Sie hatte es in der ersten Klasse ihrer Grundschule einfach nicht mehr ausgehalten. Ihr fiel es verdammt schwer, Zahlen im Kopf zu behalten, diese zu addieren und auch wieder zu subtrahieren. Das Schreiben lernte Laura dagegen fließend. Ihren Klassenkameraden schien es allerdings schnurzegal gewesen zu sein, dass es ihr sehr oft gelang, starke Worte so schnell über ihre Lippen springen zu lassen wie andere ihre hämischen Lachsalven. Und einen Spitznamen hatte sie so nebenbei auch noch abbekommen. Alle nannten sie nur noch Lauross. Zum einen wegen ihrer dicklichen Figur, deren Bauch sich fast schon zu einem Fettklos wölbte, zum anderen, weil sie von all ihren Mitschülern, und sogar von ihrem Mathelehrer für total verrückt und sogar für strohdumm gehalten wurde. Sie musste sich halt damit abfinden, dass sie nun mal das „Lauross“ war, in den Augen mancher Schüler sogar das Riesenross. Mit keinem anderen Kind ihrer Klasse wollte sie mehr reden, geschweige denn spielen, zumal die anderen immer ärgere Streiche mit ihr trieben. Laufend suchte sie nach ihrem orangefarbenen Schulranzen, der jedes Mal in einem anderen Versteck sich wiederfand. Und wenn dieser mal nicht versteckt in irgendeiner Ecke ruhte, mussten ihr Matheheft oder manchmal sogar ihre gesamte Federtasche daran glauben.
„Ich muss fort von diesem bösen Ort, in dem mich keiner mag!“, flehte sie zu ihren Eltern und weinte rührend...

„Wir müssen hinunter in diese herrliche Welt!. Da lauern auf uns die schönsten Früchte, die saubersten Lüfte. Vor allem aber diese wundersame Ruhe, die nur vom Schnattern der Papageien, Wellensittiche und vieler anderer bunter Vögel unterbrochen wird.“
„Ich mag Vögel sehr!“, jubelt Laura, die so wunderschön wie eine bezaubernde Fee über ihr ganzes Gesicht strahlt.
Merklich sinkt dieser wunderschöne Wolkenteppich, auf dem Laura am liebsten bis zum Ende dieser Welt schweben würde. Palmen, Zypressen, Algaven, und ein Mangrovenwäldchen, werden größer und größer.
Beide landen butterweich im Sande, unmittelbar neben dem üppig gewachsenen Mangrovenwäldchen, das sich in die schmale Bucht eines goldigen Strandes bettet.
Und plötzlich verwandelt sich die Wolke zu einem richtigen Teppich.
Laura kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus.
„Na, wie gefällt es dir hier in diesem Sonnenland?“, fragt Arella mit blauen Augen, die genauso leuchten wie das vor ihren Füßen liegende Meer.
„Es ist so schön wie auf der Wolke. Ist das nicht herrlich, dieser Himmel, dieses glitzernde Meeresblau und dazu noch dieser goldige Strand!“, schwärmt das hellauf begeisterte Mädchen.
Arella nimmt seinen schwarzen Zylinderhut vom Kopf, den er während der gesamten Reise getragen hat, um sich vor der intensiven Sonne zu schützen. Er schaut ihr tief in die Augen und redet in den Hut hinein: „Simsalabim!“
Heraus schwebt ein kleines, merkwürdiges weißes Geschöpf, das sich in Blitzeseile in einen großen Karton verwandelt.
„Sesam öffne dich!“ fährt Arella gedankenschnell fort.
Aus dem Karton schwebt ein Brett mit einem Plastikbeutel, in dem zahllose kleine, bunt gefärbte Pappstückchen sich gegenseitig kitzeln.
Eines davon fleht wütend:
„Befreit uns endlich aus dieser Tüte und führt uns zusammen! Dann hört dieses alberne Gekitzel endlich auf!“
„Was hat das zu bedeuten?“, fragt Laura, der ein mächtiger Schreck in die Glieder gefahren ist, verstört nach.
„Du musst davor keine Angst haben. Dieses ist nur ein Puzzle. Schau dir doch mal dieses wunderschöne Bild auf dem Karton an! Wenn man alle diese Teilchen zueinander fügt, ergibt sich dieses herrliche Bild, das uns derzeit vor unseren Füßen liegt. Diese Teilchen gehören zusammen wie Mama und Papa zusammengehören. Nur passen die meisten dieser Teilchen nicht so gut zueinander wie deine Mama und dein Papa“, entschlüpft es geduldig aus Engels Munde.
„Das ist ja der Ort, an dem wir gerade sind!“, staunt Laura, die vor heller Aufregung das Bild auf dem Kartondeckel gar nicht bemerkt hat, nicht schlecht.
„Da fange ich gleich mal an!“, sagt Laura wild entschlossen. Überaus hastig fängt das Mädchen an die vielen kleinen Bildchen zu sortieren. Bilder von Pflanzen und Bäumen stapelt sie zu einem Häufchen, wie auch die anderen Bildchen von Meer, Sand und Tieren. Einige Stückchen sehen fast gleich aus, sodass sie das Gefühl hat, diese gehören zusammen. Tun sie aber nicht.
Die Schüchterne ist der totalen Verzweiflung nahe. So nahe, dass sie alle Teile am liebsten anpacken, ins Meer werfen und den Fischen überlassen würde.
Ein merkwürdiges Schnarren und Krächzen von nebenan hört sie zwar, nimmt dies aber nicht wirklich ernst.
„Ich hab' keine Lust mehr!“, fleht Laura und überhört dabei sogar einen kurzen Pfiff, den Arella noch im selben Augenblick ausgestoßen hat.
Plötzlich erschrickt Laura so massiv, als hätte ein Blitz im benachbarten Ozean eingeschlagen. In Wirklichkeit hat doch nur ein bildschöner, goldiger Papagei, der vermutlich auf Nahrungssuche ist, der sie trotz allem über den gesamten Zeitraum hinweg beobachtet hat, auf dem Schoß des Mädchens sich niedergelassen.
„Ich bin Korax, der Papagei. Du brauchst vor mir keine Angst haben. Ich will dir doch nur helfen!“, schnarrt der Vogel in seiner unnachahmlichen Art.
„Du kannst mir doch gar nicht helfen.“
„Natürlich kann ich dir helfen.“
Das kluge Tier pickt sich ein Teil nach dem anderen. Geduldig sucht er nach den passenden Stückchen. Allerdings muss auch er sich lange in Geduld üben. Schließlich und endlich wird er das erste Mal fündig. Der Knoten scheint geplatzt. Doch immer wieder versuchen die geschickten Krallen die falschen Ausschnitte aneinander zu reihen. Laura entgeht nicht, dass Korax mit einer beeindruckenden Engelsgeduld zu Werke geht. Und siehe da – auch ihr gelingt es erstmals passende Teile aneinanderzureihen! Sogar vier an einem Stück!
„Du kannst es doch“, ist Korax des Lobes voll.
Nun ist der Bann endgültig gebrochen. Getrieben vom gemeinsamen Wille, aus den vielen bunten Bildchen ein einziges phantastisches Bild zu machen, setzen die beiden ihre Arbeit fort und gewinnen Vertrauen zueinander. Als das Werk erledigt ist, nimmt der Vogel liebevoll Abschied von ihrer Spielgefährtin und verspricht ihr heiligst, bereits am nächsten Morgen - kurz nach Sonnenaufgang - wiederzukommen.
Und so geschieht es auch. Die dicken Freunde können und wollen auch nicht mehr voneinander weichen. Jeden Tag gehen die Drei miteinander spazieren, essen sich gemeinsam an den genüsslichen Früchten satt, planschen lachend in den Meereswellen und haben göttlichen Spaß dabei. Doch es ist wie sooft im Leben. Selbst die schönsten Tage gehen einmal zu Ende.
„Weihnachten naht und Mama und Papa sehnen sich schon nach dir“, gibt Arella ihr zu bedenken.
Ich sehne mich schon nach Mama und Papa, doch wie soll ich nur ohne Korax leben. Ich habe ihn doch so in mein Herz geschlossen. Der gefiederte Freund erhört ihre Worte und versucht sie zu trösten. Du findest schon wieder einen Freund, der immer liebevoll zu dir ist. Du musst halt nur daran glauben. Vor allem musst du aber viel Geduld aufbringen. Dass du geduldig sein kannst, hast du doch beim Puzzle so eindrucksvoll bewiesen. Du musst nur fest an dich glauben, dann schaffst du es schon.“
In der unwiderruflich letzten Nacht hat Laura nicht ein einziges Mal ein Auge zugedrückt. An Schlaf ist ohnehin nicht zu denken gewesen. Zu tief sitzt der Schmerz des Abschieds in ihrem weichen Herzen.
Ein Meer von Tränen kullert aus den schmal gewordenen Schlitzen ihrer zarten Augen, die früher fast immer müde, manchmal sogar leblos starrten, die aber der Engel und ihr hübscher, lustiger Spielkamerad im göttlichen Zauber dieser wunderschönen Natur aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt haben. Letztmalig krault das Mädchen den weichen Kopf des traurigen Gelbbrustaras, bis er seinen geduckten Kopf schließlich nach oben zieht und „Leb' Wohl, meine liebe Laura!“, sagt.
Kurz nachdem Arella seinen Zauberspruch „Simsalabim“ abgelassen hat, wandelt sich der Teppich wieder zu einer echten Wolke, damit die beiden durch die unendlichen Weiten des Himmels segeln können, um, wie versprochen, kurz vor dem Fest im Weihnachtsland bei Mama und Papa zu sein.
Über eine Woche gleiten die beiden sanft durch diese traumhaft schöne Welt, die weder Anfang und Ende kennt.
Unmittelbar vor der anstehenden Landung im Weihnachtsland ist es bitterkalt geworden. An einem hübschen Häuschen, von deren Wänden schmucke Lebkuchenherzen prangen, landet die Wolke auf einer dicken, im Schein der vielen Weihnachtslichter wunderschön glitzernden, Schneedecke. Diesmal allerdings verwandelt sich die Wolke in keinen Teppich, wie zuvor im Sonnenland geschehen. Der klirrende Frost zehrt diese Wolke augenblicklich auf. Ganz sanft gleitet ein mit Päckchen vollbeladener Pferdeschlitten an Laura und Arella. Freudig winkt sie den Wichtelmännern zu. Laura ist jetzt schon so aufgeregt wie lange nicht mehr. Das wilde Herzklopfen in ihrer Brust wird noch stärker, je näher ihre zittrige Hand sich dem hell erleuchteten, talergroßen Klingelknopf nähert. Aber als sie Mut gefasst, und den Knopf gedrückt hat, ertönt zu ihrer Erleichterung lieblich helles Glockengeläut. Sogleich öffnet sich die schmale, gläserne Tür um einen breiten Spalt.
Zuallererst fällt Mama ihrem Töchterchen um den Hals.
„Wie schön, dass ihr zur rechten Zeit angekommen seid, in unserem wunderschönen Weihnachtsland, erfreut sich Mama, deren große Augen mindestens genauso hell erleuchten wie der sagenumwobene Stern von Bethlehem.
„Sei willkommen in unserem weihnachtlichen Gemach!“, sagt Papa, deren aufrechte Freude über die Rückkehr seines Lieblings sich auch im Leuchten seiner Augen widerspiegelt. Und auch Arella ist außer sich vor Freude...

In der Nacht vor dem Weihnachtsabend kann Laura wiedermal nicht die Augen schließen. Zahllose Gedankenblitze durchzucken den Kopf des Mädchens, deren glänzendes, naturblondes Haar zu einem hübsch geknoteten Zopf sich windet. Aber ihre Gedanken kreisen derzeit nicht nur um das Fest und um die langersehnten Geschenke. In ihrem Inneren wächst nämlich auch die bange Frage, was nach dem Fest in der Schule mit ihr geschehen würde.
Am Morgen des Heiligabend, kurz nach Sonnenaufgang, schmückt Laura im Beisein ihrer Eltern den Weihnachtsbaum. Mit viel Liebe und Geduld fädelt sie goldige und silbrige Sterne, einige davon hat sie sogar selbst gebastelt, zwischen den Nadeln dieser herrlich duftenden Äste. Ihre Eltern sparen dabei nicht mit Lobesworten.
Nach dem gemeinsamen Besuch der feierlichen Christvesper, in der sich die treuherzigen Kindesaugen aufmerksam dem Krippenspiel widmen, ist es nun endlich soweit!
Das aufgeregte Sternchen zuckt mächtig zusammen, als die Rute des Weihnachtsmannes gewaltig gegen die Stubentür zischt.
Flink öffnet dieser die Tür und sagt wie es sich gehört:
„Ich bin der Weihnachtsmann! Bist du die kleine Laura!“
„Ja, die bin ich!“ Der ängstlichen Blick des Mädchens gleitet argwöhnisch nach dem gut gefüllten Sack mit den Geschenken, den er ein wenig plump von der Schulter wirft. Die Stiefel des Weißbärtigen kommen ihr aber irgendwie bekannt vor. So ist es kein Wunder, dass in ihr plötzlich der Gedanke, „das ist doch hoffentlich nicht Papa!“ in den Sinn gekommen ist, zumal sie auch noch glaubt, in der rauen Stimme des Mannes vom Waldes, die echte, warmherzige Stimme von Papa erkannt zu haben.
„Mir ist zu Gehör gekommen, dass dir mein Engel sehr geholfen hat!“
„Arella hat mir auch sehr geholfen.“
„Ich habe viel Gutes von dir gehört. Zur Belohnung bekommst du von mir auch tolle Geschenke“, sagt der Weihnachtsmann, der etwas stockend das erste Päckchen aus dem Sack holt. Mama hilft ihr ein wenig nach beim Öffnen der kunstvoll gezierten Bändchen.
„Eine Dampflokomotive für meine Spielzeugeisenbahn!“
Laura hüpft vor Freude fast bis an die Decke. Weitere Päckchen holt der bärtige Geselle aus dem Sack. Sie packt einen hübsch anzuschauenden Lichterengel aus. Anschließend folgen Schokoladenweihnachtsmänner, Schokoladenkugeln und viele andere Naschereien.
„Und jetzt kommt noch das Wichtigste!“, spannt der Weihnachtsmann die Kleine letztmalig auf die Folter.
Der Weißbärtige fischt das größte und zugleich letzte Geschenk aus dem Sack.
Laura traut ihren Augen nicht.
„Ein Puzzle!“
„Weißt du auch, was das für Menschen sind, die auf diesem Bild zu sehen sind?“
Das ist Jesus, kurz nach seiner Geburt im Stall von Bethlehem. Und die anderen Menschen sind Maria und Josef – seine Mama und sein Papa!“
„Das hast du gut gesagt, mein Kind!“ Hör jetzt mal genau zu! Wenn du es bis zum zweiten Weihnachtstag schaffst, aus diesen kleinen bunten Teilchen dieses prachtvolle Bild zu formen, wartet auf dich noch eine riesige Überraschung. Aber was, das verrate ich dir jetzt noch nicht. Solltest du es allerdings bis dahin nicht schaffen, musst du leider vorerst auf diese tolle Gabe verzichten.
Natürlich ist Laura ein wenig traurig gestimmt, als der Weihnachtsmann ihr „Auf Wiedersehen!“ sagt, aber aufgrund einer möglichen Überraschung schwingt auch ein bisschen Zuversicht in ihrem Herzen...
Laura müht sich redlich. In zahllosen Versuchen muss sie erfahren, wie verdammt schwer es ist, sich zu konzentrieren und sich immer wieder auf's Neue zu motivieren – erst recht, wenn die Teilchen einfach nicht zueinander wollen. Da ist sie der der puren Verzweiflung, vor allem aber den Tränen schrecklich nahe gewesen. Aufgeben, das will Laura aber auf gar keinen Fall. Und ihre Mühen zahlen sich aus. So freut sie sich diebisch, als am Abend des zweiten Weihnachtstages ihr Daumen den letzten Zacken in dieses fabelhafte Gebilde drückt.
Allmählich öffnet sich die Stubentür. Arella kommt aber nicht herein, er bleibt zwischen Tür und Angel stehen. Das Mädchen hört seltsame Laute, die sie zwar nicht deuten kann, die ihr aber irgendwie vertraut erscheinen.
„Kennst du diese Geräusche?“ , erkundigt sich Arella frohen Mutes.
Der Engel öffnet die Tür fast bis zum Anschlag.
„Das klingt aber nicht nach der Stimme des Weihnachtsmannes.“
Das göttliche Wesen schweigt einen klitzekleinen Moment, streckt ihr gestikulierend den Zeigefinger entgegen, wirft diesen sogleich aber wieder zurück.
Lächelnd sagt er zu ihr:
„Folge mir einfach! Da kannst du aus eigenen Augen sehen, dass der Weihnachtsmann nicht im Hause ist!“
Als sie Arella folgt, die hölzerne Wendeltreppe hinunter stiefelt, dringt ein eigenartiges Schnarren in ihr Ohr.
„Komm doch zu mir, Laura! Komm her zu mir!“
„Arella, Arella!“, krächzt die unbekannte Gestalt weiter.
„Das gibt’s doch gar nicht! Das kann doch nur Korax sein!“
Schnellen Schrittes dringen die beiden durch die schmale Kellertür, die Papa in diesem Augenblick um einen breiten Spalt geöffnet hat.
„Das ist die Überraschung für dich, weil du so fleißig und so lieb gewesen bist und weil du nicht nicht gleich aufgegeben hast, als es mit dem Puzzle nicht auf Anhieb klappte!“
Im Stile eines Zirkusakrobaten wandert die Kralle des Papagei hoch zu seinem Kopf, der von blaugelbem Gefieder durchzogen ist, an deren großem, spitzen Schnabel auf weißem Grund in tiefem Schwarz gewellte Linien prangen. Mit Engelsgeduld krault Korax sein stolzes Haupt.
„Kraule mich, bitte kraule mich!“ gebärdet sich der Stolze wie ein Bettelmann. Behutsam öffnet Papa die Käfigtür.
Ganz sacht gleitet Lauras rechte Hand an die erwünschte Stelle. Minutenlang lässt der Papagei ihre wärmende Hand gewähren, bis der Vogel schließlich liebevoll ihr sagt:
„Uns beide kann nun niemand mehr voneinander trennen.“
Laura strahlt wie ein Honigkuchenpferd.
Und Papa flüstert ihr von ganzem Herzen zu:
„Das hast du dir auch verdient. Der Weihnachtsmann hat es dir doch versprochen. Aber ich habe dir noch etwas zu sagen.
„Zum Jahresbeginn wechselst du in die neu erbaute Waldschule. Da dürfen nur jene Kinder hin, die folgsam sind, die schwächere Kinder achten, die ihnen auch dann helfen, wenn sie mal nicht weiterwissen.

Die Überglückliche reckt beide Arme in die Luft. Am liebsten würde sie Gott und die ganze Welt umarmen. In der schönsten Stunde ihres noch so jungen Lebens vergisst Laura prompt Papa zu fragen, ob er etwa am Weihnachtsabend der Herr vom Walde war. Aber das scheint Laura wurscht zu sein. Korax und die neue Schule, dies sind zwei überwältigende Geschenke, die ihr beim Weg in ein wahres, glückliches Leben helfen werden.
 
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Kommentare  

Danke Else!
LG. Michael


Michael Brushwood (28.12.2013)

Gefällt auch mir. Eine süße kleine Weihnachtstory für jung und alt. Prima geworden.

Else08 (26.12.2013)

Hallo Dieter und Doska,
ich danke euch von Herzen für die tollen Kommentare zu meinem Weihnachtsmärchen!
Dieter: Ich wäre sehr erfreut, wenn du deinem Neffen mit meiner Weihnachtsgeschichte eine kleine Freude bereiten könntest
Doska: Ich kann mir durchaus vorstellen, dass diese Geschichte auch einigen Erwachsenen gefallen wird, zumal ich sowohl direkt als auch indirekt, die menschlichen Wesenszüge angesprochen habe.
Euch allen wünsche ich von ganzem Herzen frohe Weihnachtstage im Kreise eurer Lieben und ein schmackhaftes Weihnachtsmenü!
LG. Michael


Michael Brushwood (24.12.2013)

Gut gelungen. Da bekommt man richtige Weihnachtsstimmung. Werde die Geschichte heute Abend meinem kleinen Neffen vorlesen.

Dieter Halle (24.12.2013)

Wirklich eine wunderschöne Weihnachtgeschichte- verträumt aber auch hochaktuell. Ganz so wie eine gute Story für Kinder sein sollte. Auch so manch einem Erwachsenen dürfte sie gefallen.

doska (23.12.2013)

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