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Gotteswillentlich enthebt die Seele sich vom Leib im nächtigen Schlafe

Romane/Serien · Nachdenkliches
Gotteswillentlich enthebt die Seele sich vom Leib im nächtigen Schlafe, kleiner Tod genannt, um alles, was sie durch den Tag erlebte, in Bildgestalt der Geistwelt zuzuhalten. Damit wird sie frei und offen, Neues zu erleben in den Räumen ihres Wesens, ungestaltig, geistgewaltig, lastend, hebend, licht und schön.
Alles ist Gedanke und Bewusstheit und Erinnern und Vergessen, was in dir sich abspielt Tag für Tag. In tausend Nächten leben Sorgsamkeiten, Duldungen, Beglückungen und wogende Affären in einem nie verebbenden, brisanten Variationenspiel.
Du stockst, wenn deine Finger sich verbrennen und rennst und rennst, wenn du vermeinst, an einem neuen Ort ein neues Glück zu finden, einen Vorteil, ein Geplänkel oder auch nur die erwiesne Wohltat eines Sonnenstrahls.
Stell dir nun vor, dass es für dich und deinesgleichen früher oder später ein Erwachen gibt auf neue Art in dem Bewusstsein, dass du Bist. Das heisst, dass du dich alles Zeitlichen entledigst und das Unsterbliche dir winkt und blinkt und aufersteht an deinem Horizonte, dass du wie verklärt in Andacht und Gelassenheit versinkst in demutsvollem Schweigen. Die Einsicht in dein Sein hat dich ergriffen, das dein Ein und Alles ist und zugleich Weltensein bedeutet, als von Mir erfunden und empfunden und veräussert und gewandt in dich verströmt.
Wenn wir uns wiederfinden froh und tüchtig und beschwingt in der Allgegenwart der Göttersphären, gibt es keine Reste mehr. Alles ist gefunden und errungen, ausgekostet und behutsam ins Gemach der Seligkeit geführt am Sein und Weben, Wunderbares-Glück-Erleben und der Einheit Zeuge sein im bewussten Allumfangen als in Mir.
 
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