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Andacht Nr. 36 Das Ährenraufen am Sabbat

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Das Ährenraufen am Sabbat

Ihr Lieben
Heute gibt´s viel „Copy & Paste“ Texte zu lesen. Mit dem heutigen Text will ich versuchen uns klar zu machen, gegen welche Holz/Betonköpfe Jesus Christus vor 2000 Jahren anzukämpfen hatte. Wenn immer wieder davon geredet wird, dass er der „Erlöser“ sei, so schütteln viele verständnislos die Köpfe und wundern sich über diesen etwas „verschwurbelt religiösen“ Ausdruck. Mit der kühnen Entschlossenheit Jesu, den eigenen menschlichen Verstand und die Logik mit einzusetzen, traf er damals(wie heute???) ins Wespennest der macht-und herrschsüchtigen (Glaubens)elite. Damit " erlöste " er viele, die durchaus glaubten und den Sabbat ehrten aber unter dieser religiösen Denkschiene geknechtet wurden. Damit entweihte er den Sabbat keineswegs, im Gegenteil, er ehrte GottVater damit.



Matthäus 12.
Jesus ist Herr über den Sabbat
1 In jener Zeit ging Jesus an einem Sabbat durch die Felder. Seine Jünger waren hungrig und fingen an, Ähren abzureißen und die Körner zu essen. 2 Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu ihm: »Was deine Jünger da tun, ist am Sabbat nicht erlaubt!« 3 Jesus entgegnete: »Habt ihr nie gelesen, was David tat, als er und seine Begleiter Hunger hatten? 4 Wie er ins Haus Gottes ging und wie sie die geweihten Brote aßen, die doch weder er noch seine Begleiter essen durften, sondern nur die Priester? 5 Und habt ihr nicht im Gesetz gelesen, dass die Priester auch am Sabbat im Tempel ´Dienst tun`? Sie übertreten also die Sabbatvorschriften und werden trotzdem nicht schuldig. 6 Und ich sage euch: Hier ist einer, der mehr ist als der Tempel! 7 Wenn ihr begriffen hättet, was das heißt: ›Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer‹, dann hättet ihr nicht Unschuldige verurteilt. 8 Denn der Menschensohn ist Herr über den Sabbat.« 9 Daraufhin ging Jesus weiter; er suchte die Synagoge jenes Ortes auf. 10 Dort war ein Mann mit einer verkrüppelten Hand. Jesus wurde gefragt: »Ist es erlaubt, am Sabbat zu heilen?« Man suchte nämlich einen Vorwand, um ihn anklagen zu können. 11 Jesus erwiderte: »Angenommen, jemand von euch hat ein Schaf, und es fällt am Sabbat in eine Grube – würde er es da nicht sofort herausziehen? 12 Nun ist aber doch ein Mensch viel mehr wert als ein Schaf! Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun.« 13 Dann befahl er dem Mann: »Streck deine Hand aus!« Der Mann streckte die Hand aus, und sie war wieder heil wie die andere.

Aus diesem Text springt einem die religiöse Bigotterie regelrecht ins Gesicht.
Selbstverständlich gibt es für Gläubige gewisse Satzungen und Regeln die sie, je nach ihrer Religionszugehörigkeit einhalten sollten. Dass man am Sabbat keiner gewerbstmässigen Arbeit nachgeht ist eine Selbstverständlichkeit. Dass für einen Christen die vier Grundregeln, die der Apostel Paulus nach der Apostelkonferenz übermittelte, zu befolgen sind, gilt ebenso als Selbstverständlichkeit.
Nachzulesen in der Apostelgeschichte Kapitel 15 ab Vers 19.

Der wichtigste Tag der Woche war im Judentum schon immer der Sabbat. Es gab allerdings auch damals Leute, die so arm waren, dass sie sich eben nicht Dinge im Voraus kaufen oder zubereiten konnten um jenen Tag gesetzestreu begehen zu können. Man muß schon sehr arm und weit unterhalb des Existenzminimums leben um in die Felder zu gehen und Ähren ab zu reissen, damals wie heute. Das tut man nicht aus reiner Langeweile oder Abenteuerlust. Jesus und seine Leute waren sehr wahrscheinlich oft in dieser misslichen Lage.
Als „eingeborene“ Juden, denen das Gesetz sehr wohl bekannt war, wussten sie auch um die Besonderheit des Sabbats und seines Gesetzes.
Und nun mußten sie sich also den anklagenden Kommentaren der „Schriftgelehrten“ stellen. Jesus verteidigte seine Jünger indem er die Schriftgelehrten mit ihrer eigenen Waffe schachmatt setzte.


Und es war nicht das einzige Mal, dass Jesus mit den „Gesetzestreuen“ aneinander geraten ist.

Lukas 13. Ab Vers 10
10 Am Sabbat lehrte Jesus in einer Synagoge. 11 Dort saß eine Frau, die seit achtzehn Jahren krank war, weil sie von einem Dämon geplagt wurde; ihr Rücken war verkrümmt und sie konnte nicht mehr aufrecht gehen.2 12 Als Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sagte: Frau, du bist von deinem Leiden erlöst. 13 Und er legte ihr die Hände auf. Im gleichen Augenblick richtete sie sich auf und pries Gott. 14 Der Synagogenvorsteher aber war empört darüber, dass Jesus am Sabbat heilte, und sagte zu den Leuten: Sechs Tage sind zum Arbeiten da. Kommt also an diesen Tagen und lasst euch heilen, nicht am Sabbat!3 15 Der Herr erwiderte ihm: Ihr Heuchler! Bindet nicht jeder von euch am Sabbat seinen Ochsen oder Esel von der Krippe los und führt ihn zur Tränke? 16 Diese Tochter Abrahams aber, die der Satan schon seit achtzehn Jahren gefesselt hielt, sollte am Sabbat nicht davon befreit werden dürfen? 17 Durch diese Worte wurden alle seine Gegner beschämt; das ganze Volk aber freute sich über all die großen Taten, die er vollbrachte.

Man könnte es auch so erklären: Jesus appelierte – besonders ersichtlich ab Vers 15 an die menschliche und ebenfalls von Gott gegebene Vernunft.

Riten und Gebräuche sind für uns Gläubige (und wohl auch für Atheisten) sehr wichtig. Sie geben uns Sicherheit, eine Art „inneren Kompass“ und das ist gut so.
Wovon Jesus Christus die Menschheit unter anderem befreien wollte/will, ist aber die übertriebene, bis in den buchstäblichen Tod versklavende Hörigkeit und geistige Gefangenschaft die allen Religionen und manchem Denken noch immer zum Teil anhaftet. Und welchen Stellenwert religiöse Bräuche und Gebote bei GottVater haben, im Vergleich zum täglichen, menschlichen Leben, wird aus diesem (in einem der vergangenen Texte schon erwähnten) Satz mehr als deutlich:
Matthäus 5 / 23 Wenn du nun deine Gabe darbringst zu dem Altar und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, 24 so lass deine Gabe dort vor dem Altar und geh vorher hin, versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und bring deine Gabe dar!

Ich wünsche uns allen bei der Beachtung von Regeln und Gebräuchen den Mut und die Klarheit, unsere Vernunft nicht zu kurz kommen zu lassen. Vor allem bei den kommenden Weihnachtstagen! Erinnert euch bitte, dass gerade hier Vernunft und Augenmaß herrschen muß.

Welche fürchterlichen Konzequenzen sich aus der Mißachtung menschlicher Vernunft und sklavischem Religionsgehorsam ergeben könnt ihr nochmal nachfolgend lesen. Ein Artikel aus der Berliner Zeitung vom 20. 3 2002 zeigt es auf grauenhafte Weise.
Etliche Jahre später las man dann, dass die saudischen Behörden mittlerweile „erlaubten“ in solchen Fällen zu helfen und einzugreifen, „egal ob Jungen oder Mädchen“ in den Räumen wären. DAS ist für mich das eigentlich makabere, dass man auf diese „Erkenntnis“ stolz und der „geistige Fortschritt“ in den Printmedien zu lesen ist.

Berliner Zeitung
Warum starben 15 Mädchen in einer Schule bei Mekka? Das Feuer, der Tod und die Religionspolizei
Von Karim El-Gawhary 20.03.02, 00:00 Uhr
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KAIRO, im März. Es geschah am 11. März in Saudi-Arabien. In der Mädchen-Realschule Nummer 31 im Bezirk Mekka brach eine halbe Stunde nach Schulbeginn ein Feuer aus. Achthundert Mädchen waren an diesem Tag in der Schule, fünfzehn von ihnen starben in den Flammen, fünfzig wurden verletzt. Ein tragisches Unglück? Es war wohl mehr als das. Denn es geht um einen ungeheuren Vorwurf, wenn man der Debatte in der saudi-arabischen Presse folgt. Es heißt, die gefürchtete Religionspolizei soll für den Tod der Mädchen verantwortlich sein. Freiwillige Helfer und Mitglieder der Zivilverteidigung berichteten in den Tagen nach dem Brand, dass die Religionspolizisten die flüchtenden Mädchen am Eingang der Schule wieder zurück ins Feuer geschickt hätten - weil ihre Kleidung nicht den islamischen Vorschriften entsprach: In ihrer Panik hatten die Mädchen ihre Abaya, ihren schwarzen Umhang, vergessen und ihr Haar war zu sehen.Die Religionspolizei-Behörde "Mutawwaa" heißt offiziell "Kommission zur Förderung der Tugend und zur Verhinderung von Lastern und Verderbtheit". Ihre vom Staat bezahlten Wächter streifen durch Straßen, Restaurants und Einkaufspassagen, um die islamischen Kleidervorschriften und die Trennung der Geschlechter durchzusetzen. Sie können jederzeit Menschen festnehmen, Strafen verhängen und vollziehen sowie Verdächtige einem Gericht überstellen. Mit Gewalt gegen die Retter. Glaubt man den Aussagen der Zivilschützer, versuchten Mitglieder der Religionspolizei zu verhindern, dass männliche Helfer die Mädchen aus der brennenden Schule in Sicherheit brachten. "Sie haben uns behindert, die Mädchen zu evakuieren", sagte ein Mitglied des Zivilschutzes. "Wir haben ihnen erklärt, dass die Lage gefährlich ist. Dass dies nicht der Zeitpunkt ist, religiöse Belange zu diskutieren. Doch anstatt uns zu helfen, haben sie sich mit Gewalt gegen uns gewendet", wird ein Zivilschützer in saudi-arabischen Zeitungen zitiert. Die Berichte wurden inzwischen zwar vom Chef der Polizei in Mekka, Oberst Muhammad al-Harthi, bestätigt. Der Direktor der Religionspolizei Scheich Jaber Al-Hakmi aber weist die Beschuldigungen zurück. Die Berichte seien unwahr, erklärte auch Innenminister Prinz Nayef. Die Religionspolizei sei nur am Ort erschienen, um sicherzustellen, dass die Mädchen außerhalb der Schule richtig behandelt werden. Doch die Kritik verstummt nicht. Erstmals in der Geschichte Saudi-Arabiens gerät die Religionspolizei unter Druck. Auch aus dem Ausland: Amnesty International hat eine öffentliche Untersuchung des Schulbrandes gefordert.

– Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/16458756 ©2017

Für die kommende Woche wünsche ich euch Gottes Segen und Schutz sowie eine goldene, sonnige Oktoberwoche.
 
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