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Andacht 41 Und wieso heilt er Mich nicht ... ?

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Und wieso heilt er Mich nicht ... ?



Ihr Lieben

Als ich letzte Woche den Teich von Betesta erwähnte, wollte ich beide Punkte am liebsten gleich zusammen erwähnen. Allerdings hatte ich dann plötzlich so ein „Gefühl“, dass der zweite Punkt einmal extra erwähnt und über diesen separat nachgedacht werden sollte.

Also, die Szene war folgende: Jesus taucht am See Betesta auf und fragt einen der dort liegenden Kranken ganz gezielt: Willst du gesund werden? Ich weiß nicht, was dieser Mensch dachte als ihm diese Frage gestellt wurde – sehr wahrscheinlich: Wieso stellt der mir so eine bescheuerte Frage, glaubt der ich liege hier zum Spaß herum?
So weit so gut – oder - so weit so schlecht. Jesus verleiht ihm durch die Kraft des Vaters/Gott die Fähigkeit aufzustehen. Es war wohl für diesen Menschen das schönste, erhebenste und unglaublichste Erlebnis, nach so unendlich langer Zeit mit einem Schlag von seinen körperlichen Fesseln befreit worden zu sein.
Interessant war in dieser Szene die Frage von Jesus: „Willst du gesund werden?“

Gehen wir zurück zu dem Bild, der Szenerie. Um den Teich lagen viele, viele Kranke und Gebrechliche mit allerlei Leiden. Jesus beachtete sie nicht, sprach sie nicht an. Wer häufig im NT liest, dem wird ohnehin auffallen, dass Jesus Menschen welche Hilfe brauchten, äußerst selten wenn überhaupt direkt ansprach.
Er reagierte natürlich sofort, wenn ihn jemand um Hilfe bat – meistens mit der Frage: Was willst du das ich dir tue? Im heutigen Umgang miteinander hieße das „ Du hast nach mir gerufen, bitteschön hier bin ich, was kann ich denn tun für dich? Er drängte sich NIEMANDEM auf.

Warum ging er auf diesen einen Leidenden am Teich zu und beschäftigte sich ganz bewußt mit ihm? Es gibt im NT eine Geschichte, in der er einen Blinden heilt:
Johannesevangelium 9
1 Und als er vorüberging, sah er einen Menschen, blind von Geburt. 2 Und seine Jünger fragten ihn und sagten: Rabbi1, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde? 3 Jesus antwortete: Weder dieser hat gesündigt noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.

An dieser einen Seele am Teich Betesta (in einem kranken zerbrochenen Körper) wurde also Gottes Kraft sichtbar gemacht und der „Menschensohn“ erneut verherrlicht.
Logische und verständliche Frage wiederum: Ja, wenn er denn schon mal da war, wieso ging er dann nicht rum und fragte auch die anderen, wieso ließ er sie dort in ihren Leiden, mit ihren Krankheiten zurück?
Lasst uns ein wenig darüber nachdenken! Es gibt einige Thesen hierzu.

Gegenfrage: Wieso hat sich denn keiner von den anderen gemeldet? Es war vor aller Augen sichtbar geworden, welche Kraft vom Messias ausging, jeder der dort war, wurde doch Augenzeuge dieses Wunders! Er war da, direkt, vor ihren Augen! Sie hätten buchstäblich „zugreifen“ können.
Apropos „Zugreifen“. Hier die Geschichte der Frau die am Blutfluss litt:

Matthäus 9
20 Und siehe, eine Frau, die zwölf Jahre blutflüssig war, trat von hinten heran und rührte die Quaste seines Gewandes an; 21 denn sie sprach bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt6 werden. 22 Jesus aber wandte sich um, und als er sie sah, sprach er: Sei guten Mutes, Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt.

Es gab Menschen, die durch die große Volksmenge gehindert wurden, zu Jesus zu gelangen. Manche nahmen all ihre Energie und ihren Mut zusammen und nervten und schreiten so lange und so laut, bis sie schließlich zu Jesus durchkamen:

Lukas 18:

Heilung eines Blinden
35 Es geschah aber, als er sich Jericho näherte, saß ein Blinder bettelnd am Weg. 36 Und als er eine Volksmenge vorbeiziehen hörte, erkundigte er sich, was das sei. 37 Sie verkündeten ihm aber, dass Jesus, der Nazoräer10, vorübergehe. 38 Und er rief und sprach: Jesus, Sohn Davids, erbarme dich meiner! 39 Und die Vorangehenden bedrohten ihn, dass er schweigen sollte; er aber schrie umso mehr: Sohn Davids, erbarme dich meiner!

Lukas 19:
1 Und er ging nach Jericho hinein und zog hindurch. 2 Und siehe, da war ein Mann mit Namen Zachäus, der war ein Oberer der Zöllner und war reich. 3 Und er BEGEHRTE, Jesus zu sehen, wer er wäre, und konnte es nicht wegen der Menge; denn er war klein von Gestalt. 4 Und er lief voraus und stieg auf einen Maulbeerbaum, um ihn zu sehen; denn dort sollte er durchkommen.....

Denen ging es also wirklich um „alles oder nichts.“
Wie sah es bei den anderen Kranken aus? Wollten sie nicht auch gesund werden? Aus Jux und Dollerei lagen die bestimmt nicht am Teich.
Wieso werden Menschen, die Gott und/oder Jesus Christus heute um Heilung bitten nicht immer von ihrem körperlichen Leiden geheilt?
Es gibt durchaus körperliche Heilung die von Gott kommt, aber nicht in jedem Fall. Heilung bedeutet bei Gott wesentlich mehr – es ist auch die Seele, welche Heilung in Gottes Sinn erfährt und das geschieht manchmal – durch körperliches Leiden das Gott zulässt.

Wir Menschen(seelen) sind auf der Erde weil wir unbedingt vom Baum der Erkenntnis des GUTEN und BÖSEN essen wollten. Wir wollten und wollen so sein wie Gott und „es“ wissen, wie er. Diese „Entscheidung“ liegt Äonen weit zurück und hält bis heute an. Da hängen auch die bösen Erfahrungen daran die im Umgang mit Stolz, mit Überheblichkeit, mit Rechthaberei, mit Hass etc. zu tun haben und von denen jeder und jede betroffen ist, auch und gerade selbst.
Angenommen, sie sitzen im Rollstuhl oder haben eine körperliche (sichtbare) Anomalie, die ich keiner Menschenseele wünsche. Was für Erfahrungen machen sie? Sie erfahren an ihrer eigenen Seele die Ignoranz, die Intoleranz, die Verachtung, den Hohn, den Spott, das falsche Mitleid, die abgrundtiefe Bosheit, aber auch Hilfsbereitschaft von Leuten, mit denen sie in keiner Weise gerechnet hätten, dass ausgerechnet von dort Hilfe kommt. Sie erfahren und erlernen, welche Leute das Prädikat „Freund(e) wirklich verdienen. Sie werden buchstäblich gezwungen, geistlich ganz genau hinzusehen, hinzuhören, wahrzunehmen und zu hinterfragen, auch und gerade sich selbst.

Es gibt kaum eine härtere Gangart, eine härtere Schule, die eigene Seele von Bosheit, Hochmut, Ignoranz etc. zu befreien, zu „heilen.“ und gleichzeitig durch die Erfahrungen von Gut und Böse zu gehen. Glauben sie nicht, das solche Dinge vom Höchsten durchaus zugelassen werden? Nein???? Dann lesen sie mal folgenden Text:


Paulus hatte seinen „satanischen Pfahl in sich stecken:
2. Korintherbrief 12

7 Und auf daß ich mich nicht der hohen Offenbarung überhebe, ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch, nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlage, auf daß ich mich nicht überhebe .....

Wer sich ein wenig mit der Persönlichkeit dieses spätberufenen Apostels beschäftigt, weiß, dass er ein absoluter Rechthaber, ein GNADENLOSER Verfolger derjenigen war, die NICHT seinem Wissen, seinem Urteil als einem der Top Schriftgelehrten folgten. Dieser Feuereifer flammt auch in seinen Briefen hier und da immer wieder mal auf –abgekühlt nur durch eine ebenso immer wieder depremierende Erkenntnis:

Römer 7, Vers 19


Denn das Gute, das ich will, das tue ich nicht; sondern das Böse, das ich nicht will, das tue ich. Ich elender Mensch ...




Matthäus 5:21 Ihr habt gehört, daß gesagt wurde zu den Alten: "Du sollst nicht töten" (Exo 20,13; Dtn 5,17). Wer tötet, wird dem Gericht verfallen sein.
Mt 5:22 Ich aber sage euch: Jeder, der seinem Bruder zürnt, wird dem Gericht verfallen sein. Wer zu seinem Bruder sagt: Du Tor! wird dem Hohen Rat verfallen sein; wer sagt: Du Narr! wird der Feuerhölle verfallen sein.
(Hochmut, Überheblichkeit, Verachtung)

Mt 5:25 Verständige dich mit deinem Gegner ohne Zögern, solange du noch mit ihm auf dem Wege bist, damit dich nicht der Gegner dem Richter und der Richter dem Gerichtsdiener übergibt und du in den Kerker geworfen wirst.
Mt 5:26 Wahrlich, ich sage dir: Du kommst nicht heraus von dort, bis du bezahlt hast den letzten Heller.

Wenn die irdische Lebenszeit um ist, wenn der Körper nicht mehr kann, nehmen wir nichts ausser unseren Erfahrungen mit. Sitzen sie gelegentlich am Bett von Sterbenden? Hören sie alten oder /und unheilbar kranken Menschen zu? Immer wieder tauchen da „Erfahrungsberichte“ auf, schöne, eindrucksvolle, fürchterlich traurige, demütigende, erniedrigende Geschichten. Diese „Erfahrungen“ nimmt die Seele mit und solche Erfahrungen formten, schulten, unterrichteten die menschliche Seele. Glauben sie nicht?????
Unterhalten sie sich einmal mit jemandem, der sein Leben lang gedemütigt, erniedrigt wurde. So jemand WEIß, wie es sich anfühlt und wenn er aus diesem Schmerz auch nur irgend etwas nützliches gezogen hat, dann kann er anderen selbst ein Ort der Zuflucht, der Hilfe, der Stütze sein und Gottes Segen fließt buchstäblich aus einem solchen Menschen auf den der Schutz sucht.
Hat er nichts daraus gelernt, gibt er das was „erfahren“ wurde, einfach weiter, indem er sich genauso verhält. Schade um die Zeit und die Möglichkeit, schade um das Leiden! Nix weiter gegeben! Das Talent vertan, verspielt, vergeudet!


Ich wünsche euch von ganzem Herzen Gottes Kraft und Beistand mit eurem „satanischen Pfahl“ umzugehen. Ich wünsche euch den Beistand Christi, ich wünsche euch tiefe Einsichten in den Sinn und Zweck eures Daseins – gerade als Behinderter fragt man sich tagein, tagaus, was um alles in der Welt man hier zu suchen hat....
Einfache Antwort – wollte Gott euch nicht hierhaben, wärt ihr nicht hier, sondern eure Seele bereits im Jenseits. Ihr SEID HIER GEWOLLT VON GOTT! Auch und gerade dann, wenn euer Dasein in den Augen der anderen „keinen Sinn“ macht. Durch eine Behinderung verlangsamt sich das Leben zwangsläufig. Der rasende Fluß unseres heutigen Lebens wird zwangsläufig „verlangsamt“ – andere müssen (ob passend oder nicht, ob gewollt oder nicht, ob angeekelt oder nicht, angewidert oder nicht) abbremsen, helfen, inne halten, genau hinschauen, erleben, erfahren ...
Manche Leiden, Krankheiten sind natürlich auch selbst „eingebrockt“ und dann erfährt die Seele manchmal bis zum irdischen Ende die bittere Konsequenz was es heißt, sich über Gebote und Warnungen hinweg zu setzen. Auch da kommt immer wieder Hilfe und dennoch wird dieser Seele oftmals das Leiden nicht vollständig abgenommen. Es gibt Helfer, die im Irdischen immer da sind und gesandt werden um mitzutragen aber die Erfahrung –der Schatz, den wir mitnehmen- muss manchmal bis zum irdischen Ende, poetisch ausgedrückt, der Kelch bis zur Neige ausgetrunken werden.

Was immer es ist, aus welchem Material euer „satanischer Pfahl“ besteht –ich wünsche euch –wie schon erwähnt – doppelt gemoppelt hält besser – Gottes Kraft und Beistand in jedem Atemzug, in jeder Bewegung und seinen Schutz und Segen für die kommende Woche!
 
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