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2 Seiten

Angst

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Ich wirke auf viele Menschen auf den ersten Blick sehr selbstbewusst und stark, doch gelingt es jemanden diese Fassade zu durchbrechen, sitzt da ein kleines, vor Angst wimmerndes ja sogar schüchternes Männchen welches nicht weiß wohin mit ihm. Diese Fassade habe ich im Laufe der Jahre aufgebaut und gut gepflegt jedoch gibt es immer wieder Momente, in welchen dieses kleine Männchen, welches ich so gut vor der Menschheit verstecke ans Tageslicht kommt und aus seinem Käfig bricht. Ich will damit nicht sagen das dieses Männchen im Grunde ich bin, nein die Fassade gehört auch zu mir aber viele Menschen kennen nur die Fassade und vielleicht ist diese Fassade genau der Mensch der ich manchmal gerne wäre oder sie ist der Mensch den andere von mir erwarten und ich habe Angst diese Erwartungen nicht zu erfüllen. Diese Angst es anderen nicht recht zu machen, andere zu enttäuschen oder es sich sich selbst nicht recht machen, sich selbst enttäuschen ist eine unglaublich Lähmende Angst. In manchen Momenten stehe ich wie festgewurzelt gelähmt in meinem Handeln und Denken an Ort und Stelle und versuche so selbstbewusst und stark zu wirken wie möglich und nur vor ganz wenigen Menschen kann ich in solchen Momenten loslassen. Dieses loslassen fühlt sich dann aber an wie ein reinigender Regen der alles wegwäscht und alle Selbstzweifel die sich in mir angestaut haben, für wenigstens eine Zeit, mit sich reißt. Da ich ein stark extrovertierter Mensch bin rede ich viel darüber was mich bedrückt und beschäftigt jedoch so richtig loslassen und diesen Regen lostreten schafte ich in letzter Zeit bei genau einem Menschen, bei anderen Fühlt es sich an als würde dieses kleine eingeschüchterte Männchen durch einen Filter aus Scham und Unsicherheit sprechen und diese Fassade bröckelt zwar kurz ein wenig steht aber immer noch felsenfest. Die Selbstzweifel ja manchmal sogar Selbsthass und die Angst bleiben hinter der Mauer und bedrohen dieses kleine Männchen weiter. Vielleicht schaffe ich es irgendwann diese Mauer einzureißen und das Männchen zu befreien damit es mit meinem Selbstbewusstsein an der Sonne leben kann und sich anderen Menschen zeigt und damit meine ich nicht alle mit meinen Gefühlen und Problemen vollzujammern sondern mit mir selbst meinen Selbstzweifel und meinen Ängsten ins Klare zu kommen und nicht auf den Regen hoffend sich verkriechen sobald ich mich nicht wohl fühle.
 
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Kommentare  

Irgendwie glaube ich, dass in uns allen ein zerbrechliches Wesen steckt, das wir hinter einer Mauer zu schützen versuchen. Vielleicht kommt es einfach darauf an, das zu akzeptieren und dann wiederum darauf, die Mauer nicht zu dick werden zu lassen, damit manches zu dem kleionen Wesen hineindringen kann.

Christian Dolle (26.05.2018)

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