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Andacht Nr. 109 Bloß zufrieden? Wie traurig!

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Andacht Nr. 109

Bloß zufrieden? Wie traurig!

Ihr Lieben

Ist ´s euch auch schon mal so gegangen? Ihr bummelt durch eine Fußgängerzone oder steht mit anderen in einer Warteschlange um etwas zu bezahlen. Plötzlich nähert sich eine Person, lächelt euch ins Gesicht und beginnt: „Darf ich sie etwas fragen? Sind sie glücklich?“ Überrascht von dieser Frage stottert ihr: "Mmmh, tja, eigentlich, äh, ich bin … zufrieden soweit.“ Das Lächeln auf dem Gesicht der anderen Person wandelt sich in eine mitleidige, gequälte Grimasse und sie erwidert: „So, so, nur zufrieden sind sie also:“
Egal, ob diese Person nun ein/e Missionar/in einer Religion, einer Weltanschauung oder eines Meinungsforschungsinstitutes ist, es scheint ihr gelungen, in euch einen negativen Samen zu streuen. Wir alle wissen instinktiv, dass der Zustand des ewigen Glücks ebenso unrealistisch ist wie ein 24 stündiger Orgasmus (entschuldigt bitte diesen brachialen Vergleich). Dennoch, der negative Same kann sehr schnell Knospen bilden deren Blüten Selbstzweifel, Unsicherheit und ein Gefühl des Mangels nach etwas sind was man nicht wirklich zu beschreiben vermag. Bis vor kurzem hattet ihr dieses „Mangelgefühl“ nicht. Jetzt habt ihr es, denn vor (oder neben)euch steht eine Person die aus diesem sagenumwobenen „Kosmos der ewigen Glückseligkeit“ zu kommen scheint – schließlich kann (oder sollte) man nur von Dingen reden über die man weiß …

Die amerikanische Verfassung von 1787 erwähnt übrigens ausdrücklich das Recht auf „Streben nach Glück“ (pursuit of happiness).
Aus diesem "Recht" wurde mit der Zeit eine eigene Religion mit Ge- und Verboten sowie ein Multimilliarden Dollar Geschäft.

"Zufriedenheit ist ja gut und schön, ABER bedeutet das nicht auch, dass nach oben immer noch Raum offen wäre für OPTIMIERUNG, damit man denn schließlich das Glück, also die oberste Treppenstufe erreicht?"

Sportstudios, Motivationstrainer, sogenannte Coaches, Selbsthilfebücher, Gurus, Religionen, jawohl, auch unser Christentum, das Judentum, der Islam, der Buddhismus (vor allem der westlich orientierte) der Hinduismus (kommt auf die Kaste an) und ganz besonders auch unsere Wirtschaft bieten uns alle das Glück an – oder zumindest den Weg dorthin – wo immer es denn auch sei.

Wandert einmal bei schönem Wetter und seht euch Fahrradfahrer, Mountainbiker an, denen ihr begegnet. Es reicht heute nicht mehr einfach nur gemütlich Fahrrad zu fahren um die Landschaft zu genießen. Es geht ums Trainieren, um Leistung um Herausforderung und (Wett)kampf. Speziell entwickelte, sportliche, teure Kleidung wird dabei getragen und selten sieht man noch Fahrräder die weniger als 500 Euro kosten. Heutzutage wandert man auch nicht mehr, man „hiked“ - so ließ ich mich kürzlich belehren. Die Nahrungsmittelindustrie, Köche/innen landauf, landab überbieten sich mit immer neuen, ausgefalleneren Kreationen von Gerichten.

Noch immer erinnere ich mich (gern) an die bisweilen spröden Antworten meiner Großeltern und anderer Verwandter auf die Frage: wie geht es dir/euch? Antwort: „Jo, kann nicht klagen, bin zufrieden.Wieso fragst du?“ Noch trockener antwortet mir ein älterer Herr im Altenheim auf diese Frage: Wie geht es ihnen heute? Antwort nach Schulter zucken: „Jo, muss halt gehen, muss halt gehen!

Wäre die anerkannte Norm einfach Zufriedenheit, würde ein nicht unerheblicher Teil der Wirtschaft zusammenbrechen, in den Buchhandlungen ein Teil der Regale für Selbsthilfebücher frei werden für wirklich geistvolle Literatur und sehr wahrscheinlich der eine oder andere Psychologe auf Dauer arbeitslos sein.

„Es gibt nichts perfektes in dieser Welt, noch nicht mal das Perfekte ist perfekt, denn es bleibt nicht perfekt ...“ So ähnlich war diese Aussage an einen Brückenpfeiler geschmiert – mit etwas weniger schmeichelhaften Worten – ich fand diesen Spruch, den Sinn so amüsant und realistisch, dass ich ihn mir notierte.


Die Bibel verneint jedenfalls die Annahme, im irdischen Bereich läge die ewige Glückseligkeit ...


Johannes 12/8
Denn Arme habt ihr allezeit bei euch ....

1.Mose 8/22
Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.

1.Mose 3/19
Im Schweiß deines Angesichts sollst du dein Brot essen, bis dass du wieder zu Erde werdest, davon du genommen bist. Denn du bist Erde und sollst zu Erde werden.

Dafür gibt uns 1.Timotheus 2 einen dezenten Hinweis was ein „gelungenes“ Leben sein kann ...


… , damit wir ein RUHIGES und STILLES Leben führen können ...
3 Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, …

und in diesem Sinne wünsche ich euch Gottes Segen und Schutz für die kommende Woche!
 
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