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2 Seiten

my little helper - 22.mai.2002

Nachdenkliches · Kurzgeschichten
Genie, Wahnsinn, Größenwahn, Arroganz, Prepotenz, Dummheit, Selbstbeherrschung, Triebhaftigkeit, Durchschnittlichkeit.
Begriffe, die wohl das Leben in größter psychischer Veränderung definieren. Wenngleich nur im Umfang eines Mosaiksteinchens als Teil eines Bildes der Verwirrung, dem Wunsch nach Tod, dem Wunsch nach Liebe. Ein grausiges Portrait der Gesellschaft, die dir tausend Türen im Labyrint der Verzweiflung zuschlägt, ehe du den Weg einer vermeindlichen Erlösung gehen, neue Hoffnung und Energie schöpfen kannst, um erst viel später vor der stachelgespickten Wand dieser weiteren Sackgasse zu stehen und wieder von Neuem beginnen zu müssen. Begeht man seine Wege ständig wie ein Neugeborenes, vergisst man die Anzahl der Zurückweisungen, kann man immer weitergehen. Behält man sich jedoch jede einzelne wie eine Messerspitze im Herzen, kann kein vielverheißender Gang lang genug sein, um Energie und Mut zu stiften. Du willst nur noch, am Rande kauernd, die Beine umklammern und auf etwas Schlimmeres warten. Stillstand. Wenn du nicht mehr wissen willst, was vor dir, hinter der nächsten Biegung warten könnte. Wenn dich nicht mehr interessiert, welche Wege dir noch offenstünden. Ein verzweifelter Kampf mit dir selbst. Der Lebenswille zieht sich in einen Winkel zurück, aus dem ihn nichts ausser eigener Antrieb wieder hervorzubringen vermag, und unfähig dagegen anzukämpfen spürst du in jeder Sekunde, wie dein Verstand langsam verwest. Eines Tages stehst du scheinbar alleine in einem schier unendlichen Komposthaufen der dein Leben darstellt, findest keinen Anschluß mehr an die Menschen die dich wegen deiner selbst lieben. Sie erreichen dich in diesem Zustand nicht. Nichts erreicht dich, weil du den glauben, diesen Aberglauben, den langen Weg aus diesem Labyrint der Verzweiflung gefunden zu haben, verloren hast und ihn eigentlich instinktiv niemals in dein Repertorium aufnehmen konntest. Alles ist belanglos, da es an einer Wand enden wird und du bist, ohne dein Zutun, nicht in der Lage für irgendetwas, nichteinmal für die Liebe, Energie aufzubringen. Du sitzt am Wegesrand und beobachtest die Gesellschaft, die auf ihren Irrwegen an dir vorüberzieht und manchmal machst du mit, weil dir gerade fad ist, dennoch nimmst du nicht Teil. Keine Anteilnahme, nur Leere. Egal was du tust, du hältst es für genial und überdurchschnittlich, doch im selben Moment wird dir klar, daß es vergänglicher Müll ist. Jeden Tag möchtest du dir ob deines Lebens erneut vor die Füße kotzen, selbst wenn du jemanden gefunden hast, der dir tausend mal tausende Male wichtiger ist als deine eigene erbärmliche, nichtige Existenz, der dich liebt, wegen all dem was du bist und von Herzen, besteht dein Lebenswille nicht aus dem Willen dein eigenes Leben zu leben, sondern das deines Begleiters im Labyrint durch Energien hoffnungsvoll zu machen, de du für dich selbst nicht aufbringen kannst.
 
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Kommentare  

Energie... Du beschreibst sie zu wenig, sie ist das stärkste Gefühl, sie macht, dass wir morgens aufstehen, sie macht, dass wir uns fragen warum, sie macht... das wir die Antwort... auf das WARUM? ausdehnen und sie treibt uns um, mal in Gedanken, die klar und deutlich sind, scharf, das man sich an ihnen schneiden kann und mal so stumpf und verwoben, das kein Sinn sich ergeben will...

Teleny (19.09.2002)

Meiner Meinung nach ist die Geschichte sehr gut. Das Thema ist fesselnd, gerade wenn man selbst schon viele Sackgassen gegangen ist. Ich weiß nicht ob andere die Geschichte auch so tief mitfühlen können, ich jedenfalls kann vieles darin nachempfinden...

Doch - es gibt für jeden einen Weg aus dem Labyrint! Daran glaube ich. :)


LoveSupreme (13.06.2002)

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