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Tiere

Amüsantes/Satirisches · Kurzgeschichten
Mein aller erster Tierkontakt ist mir nicht mehr bewusst, aber da meine Mutter, Gott hab sie selig irgendwann, einen Katzenfimmel hat und hatte wird es sicher eine Katze sein, die sie an den Kinderwagen gelassen hat und kein Kampfhund oder Alligator, die ja damals in der DDR überall rumlagen. Manchmal kam meine Mutter gar nicht durch mit ihren Kinderwagen. So viele Kampfhunde und Alligatoren tobten auf dem Bürgersteig mit fremden Nachbarskindern und "normalen" Wachhunden.




Katzen: Es gab viele Katzen in meinem Leben. Wenn ich schätzen müsste und ich fordere mich hiermit auf zu schätzen, würde ich sagen 10 oder so. Das ist für Dorfverhältnisse nicht viel aber ich hab in der Stadt gewohnt und es können statt 10 auch 20 gewesen sein. Die erste Katze, an die ich mich erinnern kann, war Peterle. Er war grau/braun und schon sehr alt und am Bauch hatte er 500 Geschwüre, die er bekommen hatte, weil ihn irgendwelche Kinder immer am Bauch hochgehoben hatten. Hui das waren ja viele "hatte" aber muss. Wir riefen Peterle immer Peterlelele und irgendwann kam er wohl nicht mehr von seinen Ausflügen zurück oder wir sind umgezogen und haben ihn nicht mitgenommen. Stets hat er uns Flöhe mitgebracht die wir dann von den Beinen sammelten und in ein Wasserglas warfen, dass neben dem Bett stand.

Dann gab es noch Domino, die Lieblingskatze meiner Mutter, die sich eines Tages in der Gardine erhängte und meine Mutter fand sie dann steif da hängen. Das Geschrei war groß und Domino wurde im Wald nahe der Wohnung vergraben. Unter irgendeinem großen Stein liegen nun ihre Gebeine und die Katzenseele wird sicher mit Peterle Schach oder Halma spielen.

Zwei von den Zehn Katzen sind uns damals vom Hochhaus gefallen. Wir wohnten im zehnten Stock und trotzdem überlebten die Viecher.

Zur Zeit besitzt meine Mutter eine Katze, die man ein Wunder nennen kann. Es begab sich so, dass meine Mutter an einer stark befahrenen Strasse wohnte und die Katze da irgendwie über den Haufen gefahren wurde. So arg das man sie einschläfern wollte, aber meine Mutter weigerte sich und heute ziert nur eine kleine Nasennarbe die Katze und es geht ihr sehr gut.

Ich selber besaß nun auch schon zwei Katzen. Eine verschenkte mein Stiefvater, als ich nicht zu Hause war und die andere hat meine Exfreundin behalten. Toll, zwei mal wollte ich eine Katze behalten und zwei mal hat man sie mir genommen. Aber immer noch besser, als eine Katze ein Jahr zu haben und dann bricht ein Einbrecher ein und erschießt die Katze oder man geht Gassi und einer der Alligatoren frisst die Katze.

Wo wir gerade eben bei meinem Stiefvater waren!! Der hatte auch eine Katze. Eine Perserkatze, der die Scheiße immer im Arschhaar hängen blieb und die daraufhin diese Scheiße an den Teppichen abwischte. Die starb aber auch schnell und mein Vater fuhr dann nach Hamburg, um sich da eine neue Perserkatze zu holen und kam dann auch mit einer zurück. Einer, der keine Zähne mehr das Maul bevölkerte und man hatte ihn auch ein wenig beim Katzenalter angelogen und die frühere Besitzerin hatte wohl Hunde gehabt die, die Katze immer durch den Garten geschleift hatten.

Und dann hab ich einmal in einer alten Scheune kranke Katzenbabys gefunden und versucht, die aufzupäppeln, aber ging nicht und heut sind sie tot.

Demnächst werde ich mir dann auch wieder eine Katze holen und dann darauf hoffen, das meine jetzige Freundin nicht Schluss macht und dann mit meiner Katze abhaut.




Hunde: Ja auch einen Hund hatten wir mal. Der hieß Berri und war ein Schäferhund. Er lag immer im Flur und ich hab mich als Kind immer an ihn rangekuschelt, aber die Sau hat total nach Köter gestunken. Komisch. Irgendwie kam der Hund aber abhanden. Wahrscheinlich gab es damals nicht soviel Fleisch oder der ist einfach so weggelaufen. Vielleicht fand er aber auch, dass ich gestunken habe und ist deswegen weg.

Unsere Nachbarin, die gute alte Marita Schlafin, hatte aber auch einen Hund und so gingen wir mit dem Gassi. Der Hund war so blöd, dass er Statuen ankläffte, weil er dachte es seien Menschen. Dann hatte der Schwiegervater meiner Tante einen Hund, aber der starb leider weil der Schwiegervater besoffen nach Hause kam und dann meinte, dass er wohl mal die Axt am Hundekörper ausprobieren könnte und was soll ich sagen, die Axt gewann. Konsequenzen gab es keine, weil sich keiner traute ihn anzuzeigen, aber bald darauf starb der Schwiegervater durch Eigentot und man fragt sich, ob das der Fluch des Hundes war.

Gebissen hat mich noch kein Hund und es ist so, dass ich jeden dahergelaufenen Hund streichle und immer "Hüni Hüni" rufe. Wenn es einen Menschen gibt, über den sich Hunde unterhalten, dann bin sicher ich das. "Hast Du den Typen gestern wieder gesehen?" "Klar, hat mich sofort wieder angefasst, widerlich."

Wenn ich mal ein Haus habe oder eine sehr große Wohnung, werde ich mir einen Schäferhund holen. Die Wohnung muss aber etwa 200 qm haben, ansonsten ist es Tierquälerei. Gibt es da eine EU-Norm? 100 qm für Katzen, 212 qm für Schweine und 12 qm für Ratten?




Insekten: Insekten sind kostenlose Haustiere, die sich jedes Kind leisten kann und eine Kellerassel, die sich zusammenrollen kann, ist doch auch viel interessanter als so jedes Meerschweinchen, das nur quiekt und frisst. Vom Hinterhof unserer Wohnung, der auch einen schönen Garten hatte, nahm ich die Insekten in einem Glas mit nach oben. Ich wollte immer sehen, wie Ameisen irgendwelche Käfer überfielen und dann fraßen, aber das geschah nie. Sie lebten in einer Glasschale und einem Pappkarton. Aus letzterem entkamen sie schneller als aus dem Glasding, das wurde mir schnell klar. Käfer taten sich da schwerer als die Ameisen. Irgendwie schafften es die Ameisen immer zu entkommen. Meist waren sie schon einen Tag nach Fangdatum wieder draußen und begegneten einem dann im Bad oder der Küche, was meine Mutter unlustiger als ich fand. Wenn ich mich jetzt zurückerinnere, was ich da alles in einem Glas hatte, muss ich schon sagen, das ich damals schon für Multikulte stand und mich in einem Modell damit beschäftigte. Da gab es Tausendfüssler, Kellerasseln, grüne und blaue Käfer und natürlich Ameisen und alle lebten gut zusammen. Doch ich glaube, dass sie nur gut zusammenlebten, weil sie alle immerzu nach einer Flucht gierten und von einer Ecke zur Anderen liefen. Da war natürlich keine Zeit für Anfeindungen oder das Gründen rechter Parteien.

Ein anderer Insektenversuch war ein Stromversuch. Dazu war ich auf ein Feld gegangen und hatte dort einen Mülleimerdeckel mit einem Draht versehen und an den Stromzaun gebunden, der die Kühe umgab. Daraufhin stand der Deckel unter Strom und wenn man nun Käfer oder Ameisen darauf warf, knackte es und die Viecher flogen meilenweit, im Vergleich, davon. Je größer das Insekt um so lauter war dieses Knacken.

Bienen und Hummeln gehören doch auch zu den Insekten, oder? Aber sie können fliegen und könnten auch zu den Vögeln gehören aber, Moment, Käfer können ja auch fliegen und sind Insekten.

Irgendwer ganz Lustiger hat mir in der ersten Klasse einmal eine Biene ins Shirt geworfen. Hinten rein und ich bin nach Hause gelaufen und hab mich auf dem Weg völlig ausgezogen und als ich dann zu Hause war hat Berri die Biene gefressen.

Auf dem Hinterhof, auf dem ich stets billige Haustiere gefunden hatte, hab ich mal eine Blüte zusammengedrückt und übersehen, dass da eine Hummel drin ist. Die hat natürlich gestochen und das Geschrei war groß. Übrigens, als ich nach Kiel zog und eine Freundin bedauerte, dass es keine Maikäfer mehr gebe und sie noch nie einen gesehen hat, erinnerte ich mich an die Sommer 94/95/96, als ich im Hochhaus wohnte und mir die Viecher fast die Fenster eingeflogen haben. In diesen Sommern habe ich alle mit Wasserpistolen abgeknallt. Das waren bestimmt Tausende, die da aus den Büschen kamen, die unten vor dem Haus standen.

Nun ja und damals wusste ich das gar nicht zu schätzen. Vielleicht haben Forscher verzweifelt nach dem letzen Vorkommen der Maikäfer gesucht und ich hab die abgeschossen. Ob ich Geld dafür verlangen könnte, wenn ich sagen würde wo das war? Ok, Geld an mich und die Maikäfer leben Stralsunderstr. 4 in Schwerin.

Kommen wir zu den Fliege,n über die ich aber auch schon eine eigene Geschichte mit dem Titel "Über-Fliegen" geschrieben habe. An Fliegen habe ich schon immer die Füße bewundert, die so herrlich kitzeln, wenn sie auf meinen Rücken sitzen. Wunderbare Geschöpfe und wunderbare Viecher. Nett war von mir nicht, die Flügel von diesen Fliegen auszureißen und sie dann mit Raumduftspray zu besprühen. Natürlich war dieser Besprühungszustand tödlich und hiermit entschuldige ich mich förmlich bei allen Fliegenvölkern der Welt.




Kühe: Als meine Ex-Usche einmal meinte, ihre Lieblingstiere seien Schweine, sagte ich, meine seien Kühe und tat nun vier lange Jahre so, als wenn ich Kühe mögen würde. Mit 12 bin ich mit einem Kassenrecorder auf ein Kuhfeld gegangen und hab den Tieren da Bonanza vorgespielt, weil ich dachte, die würden irgendwas verrücktes machen, wenn da einer mit Musik auftaucht. Aber nein, war genau so ein Reinfall wie das mit den Ameisen und den Käfern, denn die Kühe rührten sich überhaupt nicht. Auch kenne ich österreichische Kälber aus der Nähe Mayerhofen und in Mayerhofen selbst gibt es eine Kuh, die aus einer Badewanne trinkt und von mir Gras gereicht bekam. Mehr gibt es nicht zu den Kühen zu sagen. Außer vielleicht, dass sie gut schmecken und auch die Milch sehr lecker ist.




Eichhörnchen, Füchse und Tauben: Bevor ich auf diese drei Gruppierungen komme, muss ich kurz einmal etwas über Frösche erzählen. Meine Freundin wohnt in einem Froschgebiet und laufend im Frühling liegen die toten Froschleichen herum und Ameisen tun sich gut daran kleine Froschstücke in irgendeinen Bau zu schleppen. Merke: 800 Frösche tragen einen halben Frosch!!!! Geht man des Nachts von der Straßenbahnstelle bis zu dem Haus dieser Frau, bekommt man schon Horror, den überall hört man in der Dunkelheit das Glucksen der Frösche und es ist schon oft passiert, dass einem ein Frosch unter den, oder auf den Schuh gesprungen ist. Sonst gibt es zu Fröschen noch zu sagen, dass Jugendliche sich gerne erzählen, das sie Frösche mit einem Strohalm aufgeblasen haben und dann irgendwo gegengeschmissen haben. Das kann aber gar nicht sein, weil das nämlich jeder Jugendliche erzählt und hätte das schon einmal jeder Jugendliche gemacht, würde es sicher auch mitten in der Stadt zerknallte Frösche auf den Gehsteigen geben und Hausbesitzer würden sich wegen Froschblut beschweren und nicht wegen Graffiti.

Zu Füchsen gibt es nur eine kleine Begebenheit. Als ich von meiner Mutters Arbeit zur Bahn ging und das im Besitz von Haschisch im Blut, kam ich an einer Fabrik entlang und auf einmal löste sich ein leibhaftiger Fuchs aus einem Gebüsch und knallte an mir vorbei, aber natürlich war es ein anderes Knallen, als das an die Wand Knallen eines Frosches. Versteht sich ja von selbst.

Mit Tauben lebte ich einmal zusammen. Damals, als die Frische noch jede Falte in meinem Gesicht verhinderte, begab es sich, das ich einen Balkon mein Eigen nennen durfte. Den Müll, den meine Eltern mir gaben, um ihn runterzubringen, schmiss ich auf den Balkon und irgendwann nisteten sich dann Tauben zwischen die Tüten ein und als ich auszog musste ich eine ganze Sippe von Tauben von meinem Balkon vertreiben. Ich hab mich wie eine Besatzungsmacht gefühlt, aber ich musste aufräumen, da die Nachmieter keine Tauben wünschten. Ansonsten sieht man ja Tauben an der Straße. Mal ohne Bein oder mit verkrüppelten Schnabel. Irgendein Schreiberling hat mal geschrieben "Tauben sind fliegende Ratten" und da hat er recht.

Eichhörnchen hab ich sicher schon 4 oder 14 gesehen. Mehr war da nicht, aber ich wollte die Leser mit der Überschrift zum Fantasieren verleiten.




Ja, das war es zu Tieren. Und was haben wir jetzt gelernt? Tiere sind halt lebende Steine. Außer Katzen und Hunde, die ein wenig Hirn zu haben scheinen.
 
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Kommentare  

Hi Robert Zobel

Sag nur nicht, dass Du nicht absichtlich aus der Sicht eines Zwölfjährigen geschrieben hast?
Ich hätte diesen kleinen Scheisser für all das, was er mit Tieren in seinem Leben angestellt hat, zwar mit Schmackes in den Arsch treten mögen, aber das Ganze war auch wieder so saukomisch, dass ich mich prächtig amüsiert habe.

Gut gemacht.....die naive Schiene.
Die Interpunktion kannst Du ja so lösen, dass Du eine Tüte Kommata unter Deine Arbeiten setzt, das tue ich auch gelegentlich, hilft ungemein, wenn jemand motzt, weil ihm zu wenige Komma im Text sind.
4 Punkte

Gruss Lies


Lies (19.03.2003)

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