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Gibt es einen Gott? (Erörterung)

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© Thomas Redfrettchen   
   
Gibt es einen Gott?

Mit dieser Frage beschäftigen sich die Menschen erst seit ca. einem Jahrhundert, denn davor prägte die Kirche das alltägliche Leben der Menschen, sie war eine herrschende Macht. Selbst bevor das Christentum seinen Durchbruch hatte, gab es Naturgötter. Doch durch Wissenschaft und Technik wurde ihnen immer bewusster, dass die Religion viele falsche oder nicht ganz korrekte Vorstellungen verbreitet. Seit Darwin wissen wir, dass wir uns aus Menschenaffen entwickelt haben und doch beruft sich der Glauben bei der Schaffungsfrage auf etwas Übersinnliches, ihren Gott.
Aber wer ist dieser Gott? Wie soll er uns geschaffen haben? Und wenn er wirklich so allmächtig und barmherzig ist, warum gibt es die Unglücke dieser Welt? Will er uns strafen? Wenn ja, warum sollten wir dann an ihn glauben? Diese und eine Menge anderer Fragen stellen sich dem Atheisten von heute.
Wenn es wirklich so etwas wie einen Gott geben sollte, dann müssten wir ihn doch gefunden haben. Die Menschen fliegen in das Weltall, besuchen Planeten (mit Sonden), erforschen die Erde bis auf den letzten Fleck und doch kann keiner sagen wo sich Gott denn befände. Die Religion lehrt uns, dass er in einem Himmelreich über die Erde wacht. Aber der Himmel ist doch eigentlich nichts weiter als Wasserwolken und Atmosphäre, oder nicht? Wo soll er denn da leben? Die Kirche könnte dazu meinen, es sei ein ätherisches Reich, eine geistige Ebene. Es könnte möglich sein, aber wie kann er von dort aus herrschen? Und warum offenbart er uns sich nicht? Dann würden wir doch von seiner Existenz wissen und könnten an ihn glauben. Aber im Grunde würden unsere Zweifel sich noch verstärken, unser Wissensdrang, unsere Neugier würde uns dann auch zu Göttern machen, wenn er sich uns offenbaren würde. So begründen es auch die Gläubigen. Aber der Mensch, der in der Moderne lebt, glaubt nur, was er sieht. Er würde keinen Geistern nachjagen, in der Hoffnung, sie würden ihn erlösen. Er ist objektiv, seinem Geld gehört der Glauben, denn Geld ist Macht und Macht ist Geld. So wenn es einen mächtigen Gott gibt, dann müsste er ganz schön viel Geld besitzen. Aber er braucht kein Geld, was soll er damit anfangen, wenn er in seiner geistigen Ebene verweilt? Seine wirkliche Macht stützt sich auf dem (Irr-)Glauben der Menschen. Denn ohne das Denken an einen Gott, gäbe es ihn auch nicht, außer, er würde sich der Welt zeigen. Aber diese Situation hatte ich schon vorher geklärt. Neben all dem ist es auch so, dass viele machtbesessene weltliche Herrscher die Kirche für ihre Zwecke ausnutzten, was den Unentschlossenen doch eher auf die Seite der Ungläubigen bringen würde, denn sie fragen sich, warum Gott diese Menschen in seiner eigenen Gemeinschaft walten und schalten lassen hatte, wo er doch über allen Dingen steht. Die Neugier des Menschen macht ihn ungläubig, er will wissen, wie es geschieht und warum. Das es geschieht ist Nebensache.
Doch wenn man sich die Religionen und ihrer Jahrtausend lange, wenn nicht sogar die ganze Menschheitsgeschichte überdeckende Geschichte und Auswirkungen ansieht, muss man zwangsläufig staunen. Es ist anscheinen in der Natur des Menschen vorgesehen, sich an etwas zu klammern, einen unabhängigen Bezugspunkt zu haben, eine Weise zu denken, die andere Leute mit ihm teilen, sich gegenseitig unterstützen, für einen gemeinsamen Glauben, für eine gemeinsame Hoffnung auf Verständnis und Toleranz. Nicht nur die Gesellschaft der christlichen Glaubensgemeinde hatte dieses Ziel, auch der Islam und der Buddhismus, alle dieser Religionen und deren Nebenglauben haben eine Idee, die sie mit einander teilten, die sie zusammen brachte, ein Wesen oder ein Mensch, die über den Dingen stehen oder die die Weisheit, den Zusammenhalt verbreiteten. Alles, was die Gemeinschaften der Kirchen und ihrer Götter und Abgötter verkörpern, liegt in ihrem Glauben. In ihrem Glauben an ihren Gott, an ihr Wesen, an sich selbst. Es ist zwar gut, wenn man sich selbst helfen kann, doch wenn man eine enge Beziehung zu einem Gedanken hat, den andere Leute teilen, so kann dieser Gedanke, diese Verbundenheit auch das Problem lösen. Daraus besteht Gott. Aus dem Zusammenhalt, der die Leute in Frieden und Harmonie leben lasst.
Allerdings liegt es auch in der menschlichen Natur, die fremden Gedanken eines anderen aufzuhalten, bevor er sie verbreiten kann. Der Drang, sich zu bekämpfen um seinen Glauben oder um sein Land, der auch eine Gemeinschaft bildet, die die andere nicht akzeptieren kann. Es werden natürlich nicht alle Kriege, alle Konflikte des Glaubens wegen entstanden sein. Das wäre dann die dritte prägende Eigenschaft des Menschen. Die Habsucht, der Neid, das Verlangen nach mehr und immer mehr. Das ist auch der Grund, warum die Welt nicht in Frieden existieren kann, die Herrscher der Länder, die Länder und Staaten selbst strebten in der Vergangenheit und streben auch in der Gegenwart nach Macht, Ansehen, Reichtum und Ehre. Nur der Glaube an Gott, wird die Völker dieser Welt nicht zusammenbringen können, es wird nicht möglich sein, eine einzelnen Gedanken von der Bevölkerung der Erde zu verlangen, immer wieder wird es andere Meinungen geben, denn der Mensch wird glaubt nicht nur an einen Gott, er glaubt an mehrere. Deshalb ist die Frage auch nicht richtig formuliert, sie müsste lauten: Gibt es Gott? Denn Gott, die Götter, sind nur die Verkörperungen der Gedanken, an die Menschen glauben. Denn es ist schwierig einen einzelnen, nicht bildlichen Einfall zu teilen, den der Mensch ist gemütlich und gibt seinen Gedanken Namen. Gott, Allah, Thor, Odin, Ra, Zeus und mehr. Unter diesen Namen führten sie Schlachten, bekehrten andersgläubige und gingen mit ihnen in die Geschichte ein.

Nach allen, wenn auch kurz ausgeführten Überlegungen, Erklärungen und Fragen, komme ich zu einem ziemlich ernüchternden Schluss: Gott ist eine Fiktion, das Bild einer Idee, wie die Menschen zusammenleben sollten. Er ist nur eine Verbindung zwischen der Welt und dem Glauben. Unter seinem Namen wird die Idee verbreitet. Er ist das Medium. Er ist nur existent für die, die sich ihm anheimgeben und nur dann überhaupt sein können, wenn die Idee besteht. Wer nicht an der Idee, dem Einfall festhält, für den gibt es keinen Gott. Aber wer sich der Gemeinschaft und dem Gedanken hingeben will, für den ist er real, auch wenn der Mensch ihn nicht sehen kann.
Meine Meinung ist, dass es kein Wesen gibt, das alles kontrolliert, das irgend etwas erschaffen hat, aber ich habe eine Idee, einen Gedanken. Das, was alles geschaffen hat, kann auch alles wieder vernichten. Also sollte man sein Leben frei von irgendwelchen Hoffnungen auf Glaubenserfüllung leben und darauf setzen, dass man es noch geschafft hat zu leben, bevor das Universum in sich zusammen fällt. Und falls es das doch gemacht hat, hat man wenigstens nichts mehr nachzudenken.
Guten Tag.
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 03:03:29