Eisrose |
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© Regenwolke
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Die blasse Wintersonne
Quält sich mühsam
Über den Horizont
Nebel hängt über den Bäumen
Deren Zweige sind erstarrt
Vor Kälte
Sie strecken sich gen Himmel
Wehmütig bewegen sie sich
Im eisigen Wind
Sie müssen warten
Ihre Zeit ist noch nicht gekommen
Doch da bist du
Leuchtest
In bunten Farben
Über die Tristesse hinweg
Bietest ihr die Stirn
Deine eisige Schönheit
Überstrahlt das weiße kalte Land
Du vermagst
Das Eis zu brechen
Den Schnee zum Schmelzen zu bringen
Wohlwissend
Dass du in Schönheit erfrierst
Bringst du den Menschen
Die Hoffnung nahe
Dass in Bälde
Doch noch
Der Frühling erscheint
Und sie erlöst
Aus ihren Albträumen
Aus ihrer Lähmung
Ihr Geist wieder auftaut
Dein wohliger Duft
Erfriert
In diesem kalten Land
Aber deine Schönheit nicht
Sie ist gefroren
Für immer
Du stirbst
Für den Frühling
Und bringst den Menschen
Die Kraft zurück
Und den Mut
Und den Glauben
An sich selbst
Und an eine bessere Zeit
Eisblumen am Fenster
Verblassen
Können sich nicht messen
Mit dir
Eisregen prasselt nieder
Du veredelst ihn
Fängst ihn
Mit deiner Blüte auf
In bitterster Kälte
Und eisigen Winden
Kündest du
von angenehmeren Zeiten
von allmählich nahenden Erwärmungen
Der Natur
Und der Herzen
Du
einziger Lichtblick
In klirrender Kälte
Du Silberstreif
Am Horizont
Deine Dornen sind so kalt
Dass sie nicht mehr stechen wollen
Du bleibst
Nur ein flüchtiger Moment der Zeit
Angehalten
Ein Augenblick
Aber siegreich
Du opferst dich
Und deine Schönheit
Für die Hoffnung
Dass das Eis bald bricht
Und die Kälte weicht
Auch zwischen den Menschen
Deine sterbende Schönheit
Überstrahlt alles Werdende
Und alles Kommende
In Schönheit geboren
In Reinheit verdorben
In Kälte gestorben |
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21.05.2024 - 20:33:55 |
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