... für Leser und Schreiber.  

kaffeesuizid

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©  bröselmaschine   
   
Nicht all zu weit entfernt gab es was Rotes.
Auch was Gelbes, aber das war nicht so eindrucksvoll wie das Rote.
Nicht all zu weit entfernt war es jedenfalls.


Nicht all zu weit entfernt gab es was Rotes.
Auch was Gelbes, aber das war nicht so eindrucksvoll wie das Rote.
Nicht all zu weit entfernt war es jedenfalls.


"Ha! Nun aber wirklich!" meinte die dicke Dame zu dem Papagei im Schaufenster der Tierhandlung bei
der sie tagtäglich vorbei zu kommen pflegte.
Jeden Tag vor der Arbeit führte sie mit eben diesem
ein kurzes Gespräch über Verschiedenes, wobei es schon erstaunlich ist,
dass man mit einem Papagei ein Gespräch über Verschiedenes führen kann,
zumal ein Gespräch über kein bestimmtes Thema doch ein gewisses Vorhandensein von Fantasie voraussetzt.
Jaja, ein fantasievoller Papagei. Dumm aber fantasievoll. Dumm deshalb, weil
er sich jeden Tag mit der selben Frau auf ein Gespräch über das selbe Thema wie am Tag davor einliess,
fantasievoll, weil er die Frau doch jeden Tag mit neuen Argumenten faszinieren konnte.
Zum Beispiel mit Argumenten wie "das können Sie doch garnicht wissen" oder
"sind Sie da sicher?".
Schon sehr beeindruckend. Fast zu beeindruckend für einen Papagei, der ja eigentlich nur
Dinge nachsagen können sollte, die man ihm tausendmal vorgesagt hatte.
Wirklich unglaublich.
Er muss der intelligenteste Papagei auf der Welt gewesen sein.
Vielleicht lag es aber auch einfach daran, dass er garnicht wirklich ein
normaler Papagei war sondern mehr ein Zuchtpapagei. Oder eigentlich vielmehr ein Mensch.
Und er sass irgendwie auch nicht in einer Tierhandlung, sondern in einem Cafe und redete
auch nicht mit der dicken Dame sondern mit dem Bartender und nicht über Verschiedenes sondern über Autos.
Tja. Trotzdem verdammt beeindruckend.
 

http://www.webstories.cc 29.04.2024 - 10:21:21