... für Leser und Schreiber.  

loveritis

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© Robert Zobel   
   
mein stöhnen hallt
aus deinem gesicht
zurück
fetzt sich durch
die
knorpelschalleinfänger
erst ins denk-
dann ins lustzentrum
und bestärkt

wir stochern an
und ineinander herum
wollen gar nichts an land
ziehen
zum beispiel keine
dunklen
handendglieder
wollen viel lieber
aufs offene meer
und mit harpunen
auf uns schießen

da wo wir es gerne haben
wo das auch immer ist

würden wir uns als
zwei städte sehen
würden wir andauernd
umziehen
schwerin nach berlin
berlin nach schwerin
uns blaupausieren
schweriner dom auf
dem alexanderplatz
die spree
schlängelt sich
um die neubauten des
dreesches

nichts kann uns
aufhalten
nichts was schneller als
unsere aufhaltenden hände
ist
ich halte dich
du mich
ich dich noch mal
und du immer noch

die welt soll uns dabei
hören
man soll sie fesseln
die ohren schmalzfrei
brennen
und unser geschrei
einmegaphonieren

schmutzige tauben
fliegen nie wieder über
unseren köpfen
ihre fluglinien
unsere kopftower
erlauben nur noch
blitzblanke möwen
stolze adler
und ein bis drei
spatzen pro tag
überflug

jede pore die uns
gehört
speit lust
magma die sich
kribbelnd
über die gesamte haut
ergießt
die
wenn wir erkalten
das nächste spiel
noch fruchtbarer macht

das ist ok
was?
alles was wir
uns denken!
sind unser eigenes
gesetz
unsere eigene strenge
religion
und werden diese religion
ähnlich den wachturmpeoples
in eine gebärmutter
hineinklingeln

einsamkeit heißt bei
uns aufeinander warten
begrüßung beinhaltet
das versprechen fürs
leben
plus
gelungene annäherung
mit samenerguß
und multiorgasmus

einem glas wein gleich
schicken wir das gelbe
sonnenlicht
rot durch uns hindurch
senden wärme
in alle die uns schauen
kostet man ein gespräch
torkelt man beschwippst
von dannen
und hat am nächsten morgen
einen kater weil man erkennt
das man niemals so
glücklich wie wir sein kann

im nächsten leben
wären wie gerne
decke und kissen
in einem schlecht besuchten
ehebett
die nacht denen
uns den tag
für immer im bett legen
mit den zipfeln
schalten wir vera ein
und lassen in den
werbepausen die
federn fliegen

brauchen keine discobesuche
mehr
keine leute die meinen
sie sind soooo verrückt
und toll
schenken uns jeden tag
vollste aufmerksamkeit
und teilen fällt
uns im traum nicht ein

kicken uns gegenseitig
richtung egal
denn das ziel sind wir
wir haben und
brauchen keinen weg
zusammen sind wir frei
ohne wegbegrenzung

werden niemals kurzgeschichten
füreinander sein
keine lyrik
sondern besonders dicke
romane
an denen generationen
geschrieben haben

das einzige
was sich in 40
jahren an der ganzen
sache geändert haben wird
ist

dass dieser text
dann 40 jahre alt ist
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 02:15:59