... für Leser und Schreiber.  

Tot sein oder doch lieber weiter leben?

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©  Meerschweinchen   
   
Als ich in der 4. Klasse war, hatte ich eine Freundin aus der 3. Klasse. Sie saß im Rollstuhl und war Querschnittsgelähmt.
Sie tat mir richtig leit. Sie hatte keine Freunde, außer mich. Warum sie Querschnittsgelähmt war? Sie hatte vor rund 4 Jahren einen Unfall mit ihren Eltern. Sie saß hinten und ihre Eltern saßen vorne. Der Vater fuhr den Wagen. Aber als sie ein LKW überholte und sie zur Seiten drängelte, wichen sie aus und fuhren frontal gegen einen Baum. Die Mutter und der Vater waren auf der Stelle tot. Meine Freundin, Stephanie, saß hinten und wurde eingequetscht. Sie blutete überall, so sagte sie es mir in der Schule. Ihre Eltern hat sie nur noch kurz gesehen. „ Der Anblick meiner Eltern war schrecklich, denn sie waren ja tot“, sprach sie weiter hin zu mir. Weil sie keine Geheimnisse vor mir haben wollte, sagte sie mir alles. Bis ins letzt Detail. Wie gesagt, sie tat mir seht leid, denn ich glaube jeder weiß wie es ist jemanden zu
Verlieren. Oma, Opa oder ähnliche Personen.
Natürlich (wie das so ist wenn man was schreckliches erfährt) fragte ich sie weiter hin aus. Heute würde ich das nicht mehr tun, aber mit 10 Jahren macht man das halt so. Man ist neugierig und möchte alles wissen.
Ich fragte sie, wohin sie fahren wollten. Sie sagte nur : „ Zu meiner Oma, die nur zwei Häuser weiter wohnte, wo der Unfall geschah!“
Sie fragte sich oft, warum der LKW sie noch überholte, obwohl sie ja schon knapp 100 km/h fuhren. Sie war innerlich sauer auf den LKW-Fahrer, aber äußerlich konnte man es ihr nicht ansehen. Da sie ja keine Freunde hatte, außer mich, war sie sehr eingeschüchtert. Viele Kinder hänselten sie, weil sie nicht so normal war wie die anderen. Ich habe sie oft in Schutz genommen, weil sie ja schon so Schüchtern war. Weil sie ja auch keine Freunde hatte.
Und weil sie das Geschehen erst einmal verarbeiten sollte. Sie wünschte sich oft, das sie bei dem Unfall gestorben währe. Aber, warum mußten die Eltern Sterben?
„Ich vermisse meine Eltern, aber anderseits, kann ich es auch nicht mehr ändern. Den Gott wollte sie zu sich haben!“, sagte sie auch noch zu mir. Leider konnte Stephanie nie zu mir kommen. Denn wir wohnten im 3. Stock des Hauses , wo kein Aufzug eingebaut war.
Aber als ich von der Schule abgegangen bin, hatte ich eine schreckliche Angst, das sie ohne mich nicht klar kommen würde. Aber es ist ja dann doch anders gekommen, als ich es dachte! Als ich an einem Freien Tag, auf meine alte Schule gegangen bin, um sie zu überraschen, sah ich wir fröhlich sie war. Sie spielte wie ein normales Kind mit den anderen. Nur der Rollstuhl störte etwas. Ich ging zu ihr hin und fragte sie, wie es ihr geht ohne mich. Sie sagte mir nur gut, und das sie viele neue Freunde gefunden hat. Sogar die, die sie gehänselt hatten, waren jetzt ihre Freunde. Ich war sehr Glücklich. Wirklich, mich freute es, das sie Freunde gefunden hat, das sie sich wehren kann und das sie jetzt denkt, das dass leben doch toll ist.
Denn sie fand das Leben schöner, mit freunden und s. w.
Ich sagte nur noch tschüs und ging.
Jeden Tag nach der Schule, sehe ich sie an der Bushaltestelle Stelle auf ihren Bus warten. Sie bekommt immer einen Privat Bus. Einmal habe ich sogar beobachtet, wie sie in den Bus getragen wird. Der Busfahrer nimmt sie auf den Arm und Setzt sie in den Bus (oder Taxi) und schnallt sie an. Den Rollstuhl stellt er in den Kofferraum. Und los geht’s. Sie fahren los und sie ist weg.
Ich finde es toll, das sie sich so Akzeptiert wie sie ist. Und nicht sterben will.

Diese Geschichte ist war. Stephanie geht es gut. Sie entschied sich weiter zu leben.
 

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