... für Leser und Schreiber.  

Bekanntenfeindlichkeit

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© Robert Zobel   
   
Die Ablehnung von Bekannten und vertrauten Personen kennt viele Gesichter: Sie reicht von subtilen Formen der Ablehnung bis hin zu bekanntenfeindlich motivierten Gewalttaten und Übergriffen. Die sympathisch motivierte Bekanntenfeindlichkeit ist wesentlicher Bestandteil der Antifreundschaftsideologie. Bekanntenfeindlichkeit beschreibt die Haltung der antifreundschaftlichen Persönlichkeit genauer als der Begriff Hierdawoichkenndenfeindlichkeit. Denn ein Antifreundschaftler bekämpft auch die zu Fremden gewordenen Bekanntschaften, nicht jedoch diejenigen Bekannten, die der Familie angehören. Hinzu kommt die Forderung, Bekannte aus dem Kenn-Umfeld auszuweisen, weil diese schnell Freunde werden könnten. Allein das diffuse Gefühl der Bedrohung durch Freundschaft genügt nicht, um die Annahme einer antifreundschaftlichen Haltung zu untermauern.

Denn der Antifreund trachtet Angehörigen der Bekannten, insbesondere sympathischen Zeitgenossen, aus antifreundschaftlicher Motivation nach der Gesundheit oder nimmt zumindest in Kauf, dass diese an Leben oder Gesundheit geschädigt werden. Er spricht den Zielpersonen seiner Angriffe das Grundrecht auf Freundschaft ab.

Oftmals werden am Bekannten Bedrohungsszenarien und Gefühle der eigenen Defizite ausgemacht, die keine rationale Basis haben. So zeigt sich gerade am Beispiel von Max und Moritz, dass ein konkreter Freund nicht unmittelbar mit einem schönen Weiterleben in Zusammenhang steht. Die Beiden haben eine sehr geringe Lebenszeit, waren so ungefähr zwischen 6 und 14 als sie starben.
Die Frage der Ursachen dieses frühzeitigen Todes wird sehr kontrovers diskutiert. Wurde zunächst davon ausgegangen, dass die typische Freundschaft und Sympathie ins schwierige Milieu und somit zum Tode leitet, so zeigen neuere Untersuchungen, dass die Freunde nur in wenigen Fällen in ein schwieriges Milieu abdriften.
Allerdings sind Freundschaften in der Tat eher in den unteren Bildungsschichten vertreten. Bekanntenfeindliche Bürger sind Einzeller, sie begehen ihr Leben in einer Gruppe von höchstens einer Personen und das ist nur förderlich. Der größte Teil der Jugendlichen und Heranwachsende unter 21 Jahren werden oft Opfer der Freundschaften. Die sog. "Jugendarbeit" hat sich nicht als geeignete Präventivmaßnahme erwiesen, sondern diese hat vielmehr den Aufbau von Freundschaften begünstigt und dies sogar mit öffentlichen Geldern. Aufgabe des Staats ist es, Freundschaften und Bekanntheitsgewusel sozial zu ächten und mit rechtsstaatlichen Mitteln zu verfolgen. Dazu gehört auch die Beobachtung der Cliquen.
 

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