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Die Straße vor meinem Haus

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© Claudia Meinke   
   
Eigentlich ist es ein kleines Dorf, in dem ich lebe. Es wohnen hier ca. 1000 Menschen. Das Schöne an diesem Dorf sind die Felder hinter den Häusern. Riesige Felder von den Bauern. Wenn ich auf meine Terrasse gehe, sehe ich weit über 5 km Felder, auf denen Kühe weiden. Ganz hinten sieht man auch einen Wald, davor eine Landstraße, die sehr wenig befahren wird.

Als ich Anfang des Jahres eine Abendschule für ein Jahr Prüfungsvorbereitung annahm, musste ich mit der Bahn fahren. Jeden Dienstag und Donnerstag fuhr ich pünktlich mit dem Zug um 16.00 Uhr los und kam dann auch erst um 23.00 Uhr wieder an. Das Gute daran ist, dass der Bahnhof in unserem Dorf war, dort hielt auch ein Bus, der uns in die nächste Großstadt bracht. Also hatte ich keinen Langen Weg vor mir, bis auf eine lange Straße …

Diese Straße zog sich um mehrere Kurven. Mal nach rechts, mal nach links. Von meinem Haus aus sind die Häuser auf beiden Seiten, bis vor dem Bahnübergang. Dort waren auf der rechten Seite Häuser und auf der linken ein großes Feld, dass zu einem Fluss ging. Das Feld zog sich bis zu den Bahngleisen. Diese Straße lief an einem Bahngleis vorbei, gleich dahinter bog die Straße nach links ab und überquert den Fluss. Noch etwa 500m die Straße entlang kam ich dann am Bahnhof an.
Eines Tages musste ich dann morgens früh in die nächste Großstadt, um einen Termin wahrzunehmen. Es war noch dunkel und die wenigen Straßenlaternen leuchteten noch. Als ich gerade an dem Feld ankam, vor den Bahngleisen, habe ich einen Schrecken bekommen. Da sprang doch tatsächlich ein Reh (oder war es ein Hirsch?) zwischen den Häusern hervor und lief geschwind vor mir zum Feld hinüber. Ich hatte mich so verjagt, dass ich Angst bekam. Zuerst lief ich langsam, doch dann merkte ich, dass ich schneller wurde. Nun wollte ich unbedingt über die Gleise. Als ich den Bahnübergang überquerte, lief ich dann die Straße zur kleinen Brücke. Auf der linken Seite fing es an zu rascheln und ich erschrak wieder. Das ganze ging bestimmt 2 Minuten lang und ich dachte, es verfolgt mich. Darauf hin sagte ich halblaut:“ Wenn du mir wehtust, dann tu ich dir auch weh!“ Dann war es still. Ein Radfahrer kam mir entgegen und ich hatte die Brücke erreicht. Schnell lief ich die Straße weiter und war froh am Bahnhof angekommen zu sein ….
 

http://www.webstories.cc 29.04.2024 - 00:07:24