... für Leser und Schreiber.  

Zwischen Liebe und Hass liegt uns ein ganzes Universum zu Füßen

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©  Middel   
   
Es ist kalt. Du liegst neben mir und ich höre dir zu, während du schweigst.
Es ist schwarz. Und ich rede mir ein, bei dir zu sein, während du träumst.
Es ist spät. Ich verteufel die Zeit, die uns auseinander treibt, während sie lacht.
Mit jeder Sekunde, die verrinnt, beginnt ein Teil von dir in mir zu verschwimmen und ich rede mir ein, ich höre keine Stimmen. Konzentriere mich auf Träume, deren Ursprung mir entfällt und während ich sie halte, zerplatzt der Rest von unserer Welt.
Ich male dein Gesicht in Gedanken in mein Herz, doch Schatten besiegt Licht und am Ende siegt der Schmerz. Und der ist es, der bleibt und die Liebe vertreibt, die nun als Mahnmal existiert und uns Verwirrung attestiert, während sie uns davor bewahrt uns ein weiteres Mal zu opfern in einem Krieg, der schon verloren war, bevor dein Herz gefroren war. Bevor der letzte Widerhall vom letzten großen Donnerknall uns taub werden ließ und uns aus dem Paradies verstieß.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, wird sie auch noch so oft verletzt, durch Lügen oder Scheinwahrheiten, durch Wegfall der Gemeinsamkeiten. Durch unnachsichtig harte Worte und Eitelkeit der falschen Sorte. Am Ende ist auch sie begraben und man fragt sich, was es war, das einem einmal Nähe gab. Was machte es so wunderbar, bis es letztendlich einsam starb?
Und einer denkt noch lang zurück, träumt von dem verlorenen Glück, während der andere sich neu verliebt und übermalt, was bildlich übrig blieb.
Es ist gut, so wie es ist. Und letztendlich wirst nicht du vermisst. Am Ende vermiss ich nur den Teil von mir, den du mitnahmst und der jetzt lebt in dir. Es ist nur so schwer, ihn für mich neu zu erdenken und dann den Mut zu finden, ihn erneut zu verschenken.
 

http://www.webstories.cc 02.05.2024 - 05:42:00