... für Leser und Schreiber.  

Der Traum

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©  Meridion   
   
Ich träumt ich hätte Dich geküsst,
Wohl kurz und leidenschaftlich nur,
doch so, dass ich im Lauf der Uhr,
von Dir allein nur träumen müsst.

Ich träumt wir wären uns ganz nah,
Verschlängen jäh des andern Blick,
so sehr, wie einst ich ungeschick?,
nach Dingen griff, die ich nicht sah.

Ich träumt das Leben wäre leicht,
Mit Dir zu sein bei Tag und Nacht,
Zu lieben, leben ohne Acht,
welch? Geste, Wort nicht ganz gereicht,

um Dich in Gänze zu verzücken,
Dich haltlos, endlos zu betrachten,
und Deine Seele zu beachten,
Auf das wir bald der Welt entrücken.

Doch Träume sind?s, die uns vernarren,
uns Dinge zeigen, niemals wahr
und niemals recht und leicht und klar,
die Wahrheit in der Erd verscharren.

So wünscht ich manche Stunde heut,
dass Träume gar nicht nächtlich sind,
mehr Lichter, glänzend und geschwind,
den Tag erhellend, voller Freud.

So dass das Leben, an der Kehle,
wie ein Dolch am weißen Hals,
zu töten, gleich, nie andernfalls,
So lieblich wär? wie Deine Seele.
 

http://www.webstories.cc 02.05.2024 - 18:27:20