... für Leser und Schreiber.  

Die schwule Bande

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© Robert Zobel   
   
Der grauhaarige Rentner Hulle Mulle und sein blonder Lebenspartner Joachim Stütze sitzen auf zwei umgedrehten Eimern und trinken selbst gemachten Brennnesseltee. Nach der zweiten Tasse streift sich der Blonde ein Kondom über.
Er dirigiert seinen Penis in den Rentner und streichelt ihm dabei seinen Rücken.

“Was soll das denn”, fragt Hulle.

“Ein Rücken kann auch entzücken. Gerade bei so einem entzückenden älteren Herren, wie Du mal einer bist”, antwortet er.

Nach der Teestunde packt er sein Gemächt wieder ein, Hulle zieht die Hose hoch und die Eimer werden zum Abschluss als Pissoir genutzt. Sie verlassen das Abbruchhaus in der Bobitzer Klappradstraße 12 und fahren mit dem Klapprad nach Schwerin. Am Schloss erwartet sie bereits ein Mann, ebenfalls mit genug Kondomen bestückt, um Afrika Aidsfrei zu machen oder besser geschrieben, die Seuche zu bannen. Zusammen fahren sie in einem gelben Fiat Panda weiter nach Pönitz. Hier steigt auf einem Rastplatz ein vierter Fahrgast ein. Auch er duftet gewaltig nach Gummi.

Kurz vor 19 Uhr - es war am 24.12 letzten Jahres - hält der Fiat vor der Pönitzer Gemeindekirche. Vier nackte Gestalten mit Alditüten voll unbenutzter Überzieher, schon gummipräparierten Piephähnen stürmen den Innenraum.
Der blonde Stütze läuft nach vorne zum Altar, präsentiert sein erigiertes Glied und schreit: “Überfall! Wer sich nicht sofort hinlegt, stirbt!”
Vierzig Gläubige und zehn Geistliche werfen sich auf den kalten Kirchenboden. Ein Priester fällt in Ohnmacht.

Ein zweiter Nackter steht an der Kirchentür und sichert so die gesamte Aktion. Der dritte stülpt ein paar Geistlichen Lümmeltüten über die Lustkrisengebiete. Eine ganze Stunde lang wird benötigt um alle Anwesenden mit Kondomen auszurüsten. Man hört Gummi quietschen. Sonst ist es ruhig.

“So, macht fertig”, ruft der Mann an der Tür. Mit leeren Plastiktüten springen die vier auf die Straße. Hulle befestigt noch ein paar Gummis an einem Stein und wirft diesen aufs Kirchendach. Dann rast der Fiat davon. Das Auto taucht im Straßennetz unter.

In der Nacht sitzen die vier, noch immer nackten, Männer in einem Haus in dem Dorf Frackelzwenk auf umgedrehten Kochtöpfen. Sie fassen sich alle an den Händen und grinsen bis über beide Ohren.
 

http://www.webstories.cc 18.04.2024 - 02:35:49