... für Leser und Schreiber.  

Spiel für mich

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©  Courteney   
   
>> Du liest in Noten, als wären es Wörter. << sprach Sie und berührte vorsichtig mit ihren Fingerspitzen die Bücher voller Noten. Diese lagen weit ausgebreitet auf dem Tisch an dem Er lernte. Still fragte, sie sich wie es dazu gekommen war, dass sein Lebensinhalt diese Noten waren.
>> Für mich sind das nur kryptische Zeichen, die ich wohl nie zu entziffern mag. << Erneut sehr vorsichtig setzte sie sich neben ihm und rückte ihren Stuhl näher zu seinem. Sie wagte einen Blick in die Zeilen, die er gerade wohl las. Behutsam streichelte sie seine Wange. Ob er es wohl wahr nahm?
>> Ach, << Seufzte sie. >> könntest du mich doch nur diese Sprache lehren. << Sie blickte in seine leeren Augen und eine heiße Träne ran ihre Wange hinunter. Wie brodelnde Wut, die nur zu Schweigen vermochte. Unerwartet erhab er sich mit dem Buch in der Hand und ging zu dem Klavier, dass einsam in der Ecke stand. Bedacht legte er seine schwachen, zeitgeprägten Finger auf die Tasten. Hoffnungsvoll erhab auch sie sich, mit der Faust an ihrem Herzen ging sie zu ihm.
>> Spiel für mich.... << Flüsterte sie kaum hörbar, doch der Raum blieb still. Still als sie zu Boden sank und auch still als die Flut der Tränen aus ihr heraus brach.
 

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