... für Leser und Schreiber.  

Nebelkrähe

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© Ertua Raycon   
   
Rauschen. Raunen. Hunderttausend Verschmelzigkeiten. Zwang. Lebensberührtheit.
Schön ist es zweifellos, in einer Gruppe sich zu fühlen. Die Nebelkrähe vermisst Einsamkeit. Ein Hochgefühl, Stärke zu spüren, ausspielen zu können, zu wollen. Kein milchig kalter Dunst, dort hoch oben. Diese Besonderheit, das Herausgehobensein, das Normalfühlen eines Handelns, das nicht nur jeden einzelnen, sondern alle vorwärts bringt. Funktionieren. Weite Sicht. Ungeheure Chancen.
Auch mal sein können, wie man sich zu wünschen hat. Jenseits des kleinen, engen Horizonts der simplen Persönlichkeit. Nicht so ordinär. Die Wolken Wolken sein lassen, weil man anderes zu tun hat. Das Übereingestimmte, Übliche provozieren, verträglich sein. Weggeflogen. Flüchtigkeit erahnend. Nichts sagen müssen. Es macht ja ein anderer, für den ist es auch kein Problem. Biegende Rauschebäume, Wehen. Vielleicht werde ich irgendwann auch so wie der. Hoffentlich. Sie ist fort. Nicht daran denken zu müssen. Nicht denken zu müssen. Nicht zu denken. Nicht denken zu sollen, zu dürfen, zu wollen. Ein Glück, dass ich drin bin. Sonne zu genießen. Aufklarung.
Links und rechts von mir erheben sich starke schwarze Schwingen, kräftige Krallen heben ab. Es fällt zu Boden.
Kein ich. Kein Rückgrat. Kein garnichts. Nicht einmal ein müdes Krähen.
 

http://www.webstories.cc 21.05.2024 - 00:59:50