... für Leser und Schreiber.  

Schneekönigin

21
21 Stimmen
   
© Kerstin Lara Winter   
   
In meinem Herzen wohnt die Stille,
Mein Körper ist die kalte Hülle,
in der nichts wohnt, als Einsamkeit,
So bin ich nur zu Hass bereit

Mein Wald besteht aus Eis und Schnee,
beherbergt einen finstren See,
Es folgt ihm bald ein steiler Pfad,
der wendet sich um ein paar Grad

Steigt ständig an, bis zu den Bergen,
dort hausen sie, die bösen Schergen,
verstecken sich, voll Furcht vor mir,
bewundern meine Zerstörungsgier

Ich reite auf dem weißen Ross,
hinauf zu meinem schönen Schloss
Von dort seh` ich die ganze Welt,
verfluch` die Sonne, die mich quält

Denk` immerzu an üble Taten,
die Menschen haben mich verraten
Einst zeigten sie mir Spott und Hohn,
Zorn und Undank war mein Lohn

Und stets nur, weil ich anders wahr,
sahen sie in mir Gefahr
So musste ich vor ihnen fliehen,
mich ihrer Lynchjustiz entziehen

So hab` ich diesem Ort geschworen,
er sei für alle Zeit verloren
und werde alles daran setzten,
das Gleichgewicht dort zu verletzen

Sie sollen meine Macht bald spüren,
ich werd` sie in den Winter führen
wo sie durch meine Augen sehen,
und mich womöglich dann verstehen
 

http://www.webstories.cc 19.05.2024 - 07:31:41