... für Leser und Schreiber.  

Fortsetzungsgeschichte Drabbles - exakt hundert Wörter erzählen eine kleine Geschichte

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179 Stimmen
   
©  rosmarin   
   
Dummkopf
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Viele Männer bewundern sie aufrichtig. Ihre Blicke wandern begehrlich von ihrem zarten Gesicht, umrahmt von blonden Locken, hin zu dem knappen roten Top, unter dem ihre üppigen Brüste vorteilhaft zur Geltung kommen. Weiter zu dem schwarzen Mini, der beim Sitzen so hoch rutscht, dass man den Ansatz ihrer Schenkel erblicken kann, hinunter zu den wohlgeformten Beinen in den schwarzen, halterlosen Netzstrümpfen und den roten Schuhen mit den hohen Absätzen.
"Ich liebe dich", sagt Erwin. "Ach, wie ich dich liebe, du, meine Schöne, meine Einzige. Mein Engel."
"Komm endlich. Sie sitzt morgen auch noch hier." Erna zieht Erwin energisch weiter. "Dummkopf!"

***

Na? Wer macht mit?
Gulliver Assi am 21.09.2006: Maus, bleib besser zu Haus !
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Eine Maus roch ein Stück Käse, und konnte einfach nicht widerstehen. Vorsichtig kroch sie aus ihrem Versteck hervor. Fast wie unter Hypnose wurde sie von dem köstlichen Duft angezogen.
Als sie an dem Stück Käse angekommen war, roch sie noch einmal intensiver daran. Tausende Geruchsmoleküle stürmten gleichzeitig auf ihr Gehirn ein. Diese Intensität betäubte ihren, wenn auch nur ganz zaghaft vorhandenen, Verstand.
Noch einmal grub sie ihre empfindliche Nase in den Käse, zog tief dessen Duft ein, und packte dann blitzschnell zu.
Von irgendwoher sauste gleichzeitig eine metallene Stange heran, welche mit einem leisen “Klack” - Geräusch ihr Genick brach.
 
CCHuber am 21.09.2006: Ach Du lieber Schreck!
Es war einmal ein Schreiberling, dem seine eigene Kreativität verloren ging. Also ging er auf die Suche in der weiten Welt des Internets. Und er wurde schnell fündig.

Er fand Gedichte und Geschichten, die waren so schön, daß er sie eigentlich nur selbst geschrieben haben konnte.

Wie konnte er das vergessen haben, daß diese Werke vor langer Zeit aus seiner Feder flossen?

Und so ging er ans Werk, kopierte die schönen Gedichte und stellte sie erneut mit stolz geschwellter Brust ins Netz.

Doch was für eine Überraschung. Er wurde erwischt und puff, ist er wieder weg.
 
Wolfgang am 22.09.2006: Meine Zigarettenasche fiel auf das frische Tischtuch. Die restlichen sechsundachtzig Worte sprach meine Frau.
 
Wolfgang am 23.09.2006: (hallo, wolfgang, dann höre deiner frau gut zu und schreibe nieder, was sie zu berichten hat. ansonsten hast du das thema verfehlt und bekommst eine solide sechs.
lg
rosmarin

- na gut, RosMarin, wenn Du mich so nett bittest ...)

Mein Weib, es schimpfte ungestüm
und fauchte bös mich an:
Ich sei ein Schuft, ein Ungetüm,
ein Witz von einem Mann.

Man käm sich wie im Stalle vor,
woselbst das liebe Vieh
Verdautes im Galopp verlor.
Ja, lernst denn du das nie?

Nur Dreck und Staub, wohin man schaut!
Und hat man’s endlich frisch,
dann kommt der Herr daher und baut
nur Mist – auf meinem Tisch!

Ich halt es mit dir nicht mehr aus,
du bist ja so gemein!
Genug geraucht in meinem Haus,
du rücksichtsloses ......

(Leider waren hiermit die 100 Wörter aufgebraucht.)
 
rosmarin am 30.10.2006: Albtraum

Ich fühle mich beobachtet, starre inmitten der applaudierenden Menge verwundert in Augen, die mich zu hypnotisieren scheinen.
"Das ist er!" Schon verspüre ich das bewusste Kribbeln in meinem Blut.
Der Mann sieht unverschämt gut aus. Zielsicher wühlt er sich aus der Menge, überquert den lärmenden Platz und geht in Richtung Weinmeisterstraße.
Ich folge ihm unauffällig, mit einem leichten Schauer im Rücken, kreuz und quer durch die Stadt.
Plötzlich dreht sich der Mann um, packt meinen langen, roten Zopf, zieht mich in einen dunklen Hauseingang, stößt mich einige Stufen hinunter in einen düsteren Keller.
"Hundert Hiebe für dich!"
"Nein! Hundert Wörter!"

***
 
Karamba am 18.11.2006: fades LICHT WOLkengegrummel STURMWIND zieht auf - DICKe regenTROPFEN - wie TROMMELwirbel - UNheimliches grau ÜBERall - es DONNERT um dich - du atmest NICHT- es BLITZT!
dein herzRAST wild wolken zerFETZEN ,BLITZE erSCHRECKEN dich. du fühlst ANGST - kann ES dich VERLETZEN - du KÄMPFST , REISST die augen AUF und erKENNST dass du LEBST ! Jetzt wieder ein BLITZ - jetzt in DEINEN augen und es DONNERT mit DIR und du SCHREIst und der WIND PEITSCHT dir NASS ins geSICHT und du wehrst dich NICHT - und ES donnert in DIR und du FÜHLST diese MACHT und der Regen verMISCHT sich mit TRÄnen von dir und es KRACHT!
 
darkangel am 01.04.2007: Du blickst dich um. Schwärze.
Warum fühlst du dich blind?
Benutze dein Gehör. Hör zu.
Sag mir, was du hörst.

Du hörst sie. Die Schritte.
Schritte, Atmen. Wer ist da?
Plötzlich ist es ganz nah.
Du hörst es, du fliehst.

Du lauschst. Es ist still.
Warum fühlst du dich taub?
Schau dich um und beobachte.
Sag mir, was du siehst.

Du siehst es. Ein Schatten.
Huschend, bedrohlich. Wer ist da?
Du siehst ihn näher kommen.
Du siehst es, du fliehst.


Doch ist dir beides versagt,
Du bist blind und taub
Hörst nicht, siehst nicht. Nichts!
Entgehst nicht deinem Mörder und…
 
Sonja M. Liebscher am 04.10.2007: "Die Pille"

Der Arzt hatte gesagt, dass du nur Eine am Tag nehmen darfst! Falls du eine Pille zu viel nimmst, wirst du ersticken! Vergisst du sie zu nehmen, vergiftest du. So, erinnere dich an das, was du heute gemacht hast. Verdammt! Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob ich sie genommen habe, oder nicht. Diese Pille... keiner war Zeuge, wie ich sie genommen habe, oder wie ich sie nicht ge....ich vergesse noch meinen Kopf.
Da kommt mir der Gedanke: Wenn du irrst, wird dir das nicht noch ein zweites Mal passieren. Wer weiß, wie oft ich das schon gedacht habe.
 
rosmarin am 30.05.2009: Unsicher

Sie kicherte. Er hatte Angst, die Situation zu zerstören, hielt sich zurück, küsste sie sanft auf den Hals. Sie schnurrte. Schmiegte sich an ihn. Knabbern an ihrem Ohr, Arme um ihren Körper. Sie drückte seine Hand. Ein zarter Kuss auf ihre Backe. Ihr Hintern suchte den Gegendruck seiner Lenden. Ihr Becken schob sich nach vorne. Wieder küsste er ihren Nacken. Ihre Hand auf der Beule in seiner Hose. Er stöhnte auf. Sie hatte begriffen, worum es ging. Ob sie wirklich den ganzen Weg gehen wollte? Oder würde sie gleich aufspringen, in ihren Zug nach Hause. In die Sicherheit ihrer Welt.
 
doska am 31.05.2009: Die sieht aber ganz besonders gut aus, Bernd, das musst du schon zugeben. Und die Augen, wie sie einen anfunkeln! Ich sage dir, die ist heute ganz besonders heiß. Hast du je solche Beine gesehen- weiß schimmernde Haut und so zart. Puh, jetzt blickt sie mich regelrecht an. Also, ich habe mir mal sagen lassen, wenn sie so viele Augen hat, dann ist sie ganz besonders gut.“
„Herbert, musst du denn immer dermaßen laut von dieser Hühnersuppe schwärmen? Sieh nur wie die Leute schon gucken. Würdest du endlich mal in diese Hühnerkeule hinein beißen, wie jeder andere von uns auch?“
 
Simon Templar am 23.06.2009: Ich höre. Schreie. Nicht von Kindern. Von Frauen. Von Männern.
Ich springe auf. Sehe verwackelte Bilder. Gewalt siegt.
Höre pseudointellektuelle Kommentare.
„Selbst Obama soll sauer, ja wütend sein“ ! (das ist ja richtig toll)
Der Sohn des Diktators Reza Phalevi gibt Exilregierungsmist von sich.
Trotzdem bin ich froh, dass er und seine Mama Farah Dhiba in Saus
und Braus ihre Millionen in Freiheit genießen können.
Auch „unsern Angie“ spuckt ihren Sinnlos-Quark via TV unters
dumme Volk. FREIHEIT FÜR IRAN.
Daimler jubelt. Hurra, wir liefern wieder ins Öl-Ländle.
Jetzt warte ich auf Rambo und auf Arnold S.
Friede den Menschen auf Erden ?
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 15:29:01