... für Leser und Schreiber.  

Der clevere Schlauchmann

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© Robert Zobel   
   
Hat es soeben an die Tür geklopft?

Sieh nach dann weißt Du es.

Das geht nicht. Ich sehe heute früh so schrecklich verbraucht aus. Das wäre mir dann sehr
peinlich wenn es ein hübscher Mann wäre.

Und ich?

Dich kenne ich ja. Oh da klopft es schon wieder.

Nicht das uns da was entgeht und ein Millionär nur einen Schluck Wasser will und uns dafür
12 000 Euro bieten würde.

Geh Du doch hin.

Hab doch Schaum vorm Mund.

Wieso das eigentlich? Das wollte ich Dich schon die ganze Woche fragen.

Ich hab die Heizung repariert und dabei ist mir vor lauter Anstrengung eine innere
Drüse geplatzt und das ist das Ergebnis. Ich werd dann wohl zum Arzt mal.

Und ich dachte, Du hast was mit einer anderen Frau, die einen merkwürdig schwammigen
Lippenstift benutzt.

Quatsch und jetzt nervt das Klopfen. Gib mir das Couchkissen. Ich gehe.

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Schön, dass sie daheim sind lieber Herr Novilas.

Sie möchten?

Ich möchte, dass es Ihnen gut geht Herr Novilas. Ihnen und Ihrer Frau, falls sie eine besitzen.

Wollen Sie mir einen Dressiersack verkaufen?

Einen was?

Einen Dressiersack, dem man sagen kann wann er umfallen und lachen soll.

Nein, hab ich leider nicht dabei.

Was haben Sie denn sonst?

Eine Bereicherung für Ihr Leben und wenn ich Ihnen diese zeige, werden Sie sicher Ihr Couchkissen zur Seite legen mit dem Sie mich fortjagen wollen.

Ich will Sie damit nicht fortjagen. Ich hatte nur Schaum vor dem Mund und hab ihn mir weggewischt.

Sehen Sie hier. Ich hab es schon mal für sie vorbereitet. Getestet von den ….

Was soll das sein?

Ein Rettungsschlauch. Einer mit Wasser drin. Also ein gepumpter, wie wir so sagen.

Und wie kann ich Ihnen weiterhelfen? Wir haben hier keinen zu löschenden Brand.

Nun hören Sie aber auf Herr Novilas. Heutzutage kann man doch einen Schlauch auch ganz anders nutzen.

Ach hören Sie meine Frau hat heute einen miesen Tag und sieht so schrecklich verbraucht aus. Sie benötigt meine Kritiklosigkeit damit es ihr wieder besser geht. Ich wünsche Ihnen viel Glück mit den Schläuchen.

Schlauch. Ich hab nur noch einen. Alle Ihre Nachbarn haben auch…


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Und wer war es?

Ein Typ mit nem Schlauch.

Ach so. Und was wollte er?

Mich zu einem Typen mit Schlauch machen.

Komisch und das so früh am Morgen. War das schon wieder ein Klopfen?

Jetzt reicht es aber.
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Sie sind ja noch immer da!

Und ich hab noch immer diesen Schlauch für Sie.

Ich brauche keinen Schlauch.

Ihr Keller brennt.

Was?

Ihr Keller brennt. Sie brauchen einen Schlauch.

Moment…Ilse der Keller brennt.

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Wo ist denn mein Mann jetzt?

Der ist in den Keller.

Und er lässt die Tür weit auf?

Ja, er war in Panik. Er denkt der Keller brennt.

Riecht gar nicht so.

War auch nur eine kleine Notlüge. Eigentlich wollte ich Ihnen persönlich einmal
Diesen Schlauch vorstellen.

Der ist ja so prall.

Ich hab ihn mit Wasser bestückt, damit man auch seine Dehnbarkeit bewundern kann.

Enorm.

Ja, das ist er.

Und was kann der so?

Der kann löschen, kann sie glücklich machen, kann Leben retten, kann um den Hals gebunden werden und eine Schlangenattrappe darstellen, sie können ihn vor die Balkontür legen damit keine Zug hindurch kommt, er kann wunderbar als Kissen genutzt werden und wenn Sie das Wasser hinauslassen können Sie auch alles andere hineintun.

Auch Milch.

Ja, auch Milch.

Und mein Mann hatte kein Interesse?

Ich glaube schon, aber er wollte zu Ihnen, weil es Ihnen heute ja so schlecht geht.

Oh.
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Der hat mich total verarscht.

Ach der meinte es nur gut mit Dir. Übrigens bist Du richtig süß und ich hab Dir jetzt auch
eine Freude gemacht. Schau mal ins Bad. Ich füll da grade was auf.
 

http://www.webstories.cc 19.04.2024 - 07:27:10