... für Leser und Schreiber.  

Fortsetzungsgeschichte Rückschlag

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©  Sommertänzerin   
   
Sie war es leid, war es einfach leid. Überall wurde man ausgenutzt und fertig gemacht, verarscht und mies behandelt. Warum musste diese Welt von so vielen Arschlöchern wimmeln? Sie war immer ein Gegener von Rache, aber nun war das Fass übergelaufen. Von dem Geld von einem Job, dem sie schon ewig hinterherlief, hatte sie immer noch nichts gesehen. Ihr reichte es. Deswegen beobachtete sie das Haus, um sich den Ehemann der Frau genauer anzusehen. Ein wirklich gutaussehender junger Mann. Ein paar Tage später wurde er in seiner Stammkneipe angesprochen und verführt. Ja, das tat gut. So machte sie es auch mit dem Mann von der Ollen, die ihr jeden 2. Tag den Feierabend in der Bar, in der sie arbeitete, versaute.
In der Praxis, in der sie früher ohne Ende ausgenutzt wurde, schickte sie das Gesundheitsamt vorbei. Der Laden musste zumachen, weil Materialen und Medikamente mit dem Ablaufdatum von 1997 am Start waren und der Arzt heimlich alten Zahngold für neue Inlays einschmolz. Endlich wurde dieser Schlawiener am Schlawittchen gepackt und abgeführt. Schade, dass sie nicht dabei war. Aber der Zeitungsartikel aus ihrer Heimat reichte ihr vollkommen aus. Nie wieder würde er kleine dumme Azubis so schamlos ausnutzen. Nie wieder würden Leute aus dem Heimatort schlechte Zahnfüllungen von ihm bekommen.
Es gab noch viel mehr Leute, die einen kleinen Denkzettel verdient hätte und sie dachte sich immer wieder neue Nettigkeiten aus. Sie hatte sich immer geschworen kein Arschloch zu werden, aber sie dachte sich, lieber ein Arschloch zu werden, als jämmerlich an anderen Schwächen zugrunde zu gehen...
Sabine Müller am 06.11.2006: Klein Erik wurde in der Schule immer geärgert. Vor ein paar Tagen bekam er einen Schaumkuss ins Gesicht gedrückt. Das fand er gar nicht witzig. Die blöde Maria hatte diese Heldentat vollbracht. Sie war das größte und stärkste Mädchen in der Klasse und verprügelte klein Erik oft genug. Selbst als er ihr einmal einen Schirm auf den Kopf haute, der sogar zerbrach, liess sie nicht locker ihn zu ärgern. Also dachte er sich etwas ganz Besonderes aus. Am nächsten Morgen stahl er seinem Bruder ein paar Mehlwürmer, die er für seine Reptilien züchtete. Eine gute Handvoll liess er in Marias Rucksack fallen. Die liebenswerten Tierchen entwickelten sich innerhalb kurzer Zeit zu Mehlkäfern und das Geschrei und Gekreische von Maria war enorm. Von diesem Moment an liess sie Erik in Ruhe, weil er drohte ihr beim nächsten Mal Vogelspinnenkinder ins Federmäppchen zu stecken...
 
Rosmarin am 06.11.2006: Das war doch wieder Mal ein Beispiel dafür, dass man nur mit Gleichem durch Gleiches vergelten so einigermaßen heil durch die Welt kommen kann. Arschloch zu Arschloch. "Ja, so weit ist es gekommen", sprach sie zu sich selbst. "Was ist nur aus dir geworden. Du warst doch früher so ein liebes , nettes Mädchen. Und voller Vertrauen."
Sie wischte sich die Tränen von den Wangen. Ja, das war sie. Doch was hatte sie davon. Nur ausgenutzt wurde sie. Jeder Arsch dachte, er könne mit ihr machen, was er wollte, sie ausnutzen und demütigen. Nach Strich und Faden. Aber jetzt war sie an der Reihe. Wie du mir, so ich dir. Als Nächstes würde sie ihren Chef vernaschen und es dann seiner Ollen, dieser eingebildeten Kuh, stecken. Dann würde sie weiter sehen. An Allen würde sie sich rächen. Natürlich wusste sie, dass Rache nicht der Weg sein konnte. Doch was sollte sie machen? Wie sich sonst wehren? Wie heißt es doch so schön? Amboss oder Hammer sein. Lange genug war sie der Amboss. Jetzt würde gehämmert. Und zwar von ihr.
Wütend stampfte sie mit den Füßen. Alle sollten ihre gerechte Strafe bekommen. Das musste sein. Wie sollte sie sonst zur Ruhe kommen.
Während sie so dachte und sich mehr und mehr in ihre Hass - und Rachegefühle steigerte, keimten doch von ganz tief drin in ihrem Inneren die ersten Zweifel.
 
Wie soll es weitergehen? Diese Story kannst du selber weiterschreiben.
 

http://www.webstories.cc 26.04.2024 - 20:08:47