... für Leser und Schreiber.  

eine unerträgliche entscheidung

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© Conviceps Sandmann   
   
Die Sonne scheint in mein Zimmer,
mein kopf ist zum boden geneigt,
aus der ferne vernehme ich gewimmer,
mir wurde das unerreichbare gezeigt.

ich erhebe meinen zerbrechlichen körper,
das licht blendet mich tödlich..
das quälende weinen ist nun besser hörbar,
die welt färbt sich rötlich..

das fenster öffnet sich - ängstlich - doch laut,
woher kommt diese ohrenbetäubende qual?
die welt bewegt sich im zeitraffer.
ich erwache in einem großen saal.

eine lampe erstreckt sich über die decke.
meine augen lassen sich nicht schließen.
gefesselt unter einer weißen decke,
versuche ich die situation zu erschließen..

ich befinde mich auf einem zyklopischem bett.
der raum wechselt chamälionartig sein antlitz.
sehe wie sich mein körper verändert - groß und fett.
Es errichtet sich ein tor, durchlinse den schlitz.

etwas so schönes doch zugleich schizoides,
unvorstellbar warm, doch auch gefrierend kalt,
ein ort wo glück und pech so nah beieinander liegt.
habe ich bis dato niemals erfahren bzw. erahnt.

diese liebe streichelt mich unfühlbar zart,
gefrorene synapsen erwachen gleich einer morgentlichen rose,
schüttele mein haupt, zupfe bedacht meinen bart,
vergleiche dies mit einer früheren psychose.

es ist nicht zu vergleichen, zu neu und pervers.
in mir entwickeln sich tiefe, unergreifbare ängste.
scheint es mir doch so unwahr und kontrovers.
schreiend eskapiere ich wie 1000 wilde hengste.

stille, absolute, unhörbare und quälende stille.
das fenster schließt sich, mutig und leise.
ich sacke zu boden, in der hand eine pille.
traumatisiert verstehe ich diese kurze reise.

stolperte ich voller glück in das allen verborgene,
fühlte den schlüssel der vernunft bereits in der hand.
nun zählt mein leben zu den der verstorbenen..
einsam und verbannt...
 

http://www.webstories.cc 10.05.2024 - 14:05:44