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Ich muss ihn haben

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© Homo Faber   
   
Den neuen Ferrari, den musste ich einfach haben. Alle meine Freunde würden mich drum beneiden, wenn ich ihn besitzen würde. Zu dumm, dass ich ihn mir nicht leisten konnte, ich war total pleite. Ich fragte meinen Vater, ob er mir nicht helfen könne. Doch er hatte mal wieder kein Verständnis.
„Wieso hast du schon wieder kein Geld? Und außerdem, wieso willst du jetzt einen Ferrari, du hast doch schon einen Porsche?“, fragte er.
„Bitte, ich muss ihn haben“, sagte ich nur.
„Es tut mir leid, aber du kannst nicht immer nur auf die Hilfe anderer zählen. Entweder verzichtest du auf den Ferrari oder du musst dir was einfallen lassen.“
Darauf verzichten konnte ich keinesfalls, mein Ruf war mir schließlich wichtig, so musste ich mir etwas einfallen lassen. Ich überlegte, wie ich nur an das Geld kommen könne und das so schnell wie möglich. Der Porsche war zwar ziemlich heiß, aber eigentlich war er doch schon längst out. Wenn ich den Ferrari erst mal haben würde, würde sich sowieso niemand mehr für den Porsche interessieren. Also könnte ich ihn doch verkaufen. Tatsächlich fand ich auch einen Käufer für ihn, der sogar noch blöd genug war, mir mehr dafür zu bezahlen, als er damals neu gekostet hatte. So hatte ich das Geld für den Ferrari zusammen.
Endlich hatte ich mein Traumauto. Meine Freunde staunten nicht schlecht, als sie ihn sahen. Ich passte grundsätzlich auf, dass er nicht beschädigt wurde. Ja, tag täglich verbrachte ich mit meinem Ferrari. Bis mir eines Tages mein Vater einen Strich durch die Rechnung machte: „So, jetzt wird es aber mal wieder Zeit, dass du dich auf deine Schularbeiten konzentrierst, anstatt dich den ganzen Tag mit deinen Matchbox-Autos zu beschäftigen.“
 

http://www.webstories.cc 28.04.2024 - 07:37:51