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Polizeibericht Bobitz 1

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© Robert Zobel   
   
Bobitz (mv) - Am Samstag, dem 15.02.2006, war es laut Auswertung
der Tatumstände geplant, den Mitarbeitern des Hotels „Interflosch“ an der Ludwigsluster Allee bei Dienstbeginn aufzulauern
und die Herausgabe von Hotelgästen zu erzwingen.
Kurz nachdem die erste Rezeptionistin gegen 06:00 Uhr das Hotel
betreten hatte, hörte sie im Keller eine Tür gehen. Da die
22-jährige sich bewusst war, dass sich kein Gast dort unten um diese Zeit aufhalten konnte, lief sie geistesgegenwärtig sofort ins Freie, hielt weitere nach und nach eintreffenden Mitarbeiter zurück und benachrichtigte die Polizei.
Noch bevor das Hotel vollständig abgeriegelt war, stieg der
anscheinende Räuber aus dem Kellerschacht des Gebäudes und flüchtete
über eine Hecke durch Hinterhöfe zu einem bereitgestellten MP3-Player. Mit Musik in den Ohren flitzte er nun noch schneller davon. Den hinterhereilenden Einsatzkräften gelang es, sich geschickt in zu Fuß und parallel in walkmanhörende Passanten aufzuteilen, so dass sie dem Flüchtenden auf den Fersen bleiben konnten. Er lief mit dem Player über Teerstraßen etwa 1500 Meter weiter zur Klatzestraße, wo er auf ein schwarzes Pony auf-, und umstieg. Nun entwickelte sich eine oscarreife Verfolgungsjagd quer durch Bobitz bis in den Ort Wismar, wo mehrere
PKWs dem rücksichtslos galoppierendem Tatverdächtigen
ausweichen mussten. In der Nähe der Bahnhofsstraße konnte der
Flüchtende endlich mit ein paar Stückchen Zucker zum Halten gebracht werden, rannte nun aber auf das Bahngelände über die Gleise, wo er schließlich von den Polizeibeamten verprügelt und festgenommen werden konnte.
Der Verdächtige ist 56 Jahre alt, hat einige Strafen wegen
Hotelgastrauben verbüßt und keinen festen Wohnsitz. Sein Bezug
zu Bobitz ist noch unklar, bislang schweigt er zu den Tatvorwürfen.
Am Hotel hatte er ein Kellerfenster eingeworfen und in Nebenräumen
auf das Eintreffen der Bediensteten gewartet. Er führte sowohl
35 Handschellen als auch Gesellschaftsspiele mit sich. Zu Beginn der Flucht
warf er eine geladene Maschinenpistole nach den Beamten, welche einem Spürhunden die Spürnase kostete. Sie wurde sichergestellt werden konnte. Der Täter soll am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden. Die Ermittlungen dauern an.
 

http://www.webstories.cc 25.04.2024 - 17:08:43