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Zu Ostern hast du mich zurück gebracht

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© Homo Faber   
   
Heute scheint die Sonne wieder, pünktlich zu Ostern. Es hatte so lange geregnet, die letzten Tage, Wochen, Monate…

Als du damals plötzlich gegangen bist, blieb ich selbst nicht mehr dort, wo ich war und ging ebenfalls. Ich ging mit dir, wenn auch nicht dorthin, wo du hingegangen bist. Ich verließ die Sonne und landete im Regen, der von da an nicht mehr aufhörte.
Ich ließ mich von der Überschwemmung, die der Regen verursacht hatte, einfach nur treiben, jedoch kam ich nicht vorwärts, immer kam ich zurück zu dem Punkt, wo ich mich vorher befand. Ich drehte mich im Kreis.
Wenn mich meine Mitmenschen auch noch wahrnahmen, ich war schon längst nicht mehr unter ihnen. Ich war lediglich nur noch ein Individuum mit einem Wohnsitz, einem Namenschild an der Tür und einem Eintrag beim Einwohnermeldeamt. Doch ich war kein Lebender mehr.

Letzte Nacht habe ich dich gesehen. Ich befand mich auf einer Wiese, die so wunderschön blühte. Die Vögel sangen, die Sonne strahlte, noch nie in meinem Leben hatte ich einen so schönen Frühling gesehen. Auf dieser Wiese ranntest du vergnügt umher und sangst fröhlich vor dir her, während du mir mit einem so glücklich strahlenden Lächeln auf deinen Lippen zuwinktest.
„Huhu“, riefst du lachend. „Sieh nur, es geht mir wieder gut. Sei nicht mehr traurig, du musst dir keine Sorgen machen, es geht mir gut.“

Vor über zweitausend Jahren ist Jesus auferstanden. Dieser heutige Ostersonntag ist der Tag meiner Auferstehung. Denn heute werde ich zurück ins Leben kehren.
 

http://www.webstories.cc 07.05.2024 - 09:19:40