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Das traumhafte Licht

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©  Akido64   
   
Es ist wieder so eine Tag der eigentlich nur schlecht enden kann. Mit trüben Gedanken bist du in der Stadt unterwegs und musst Dich zusammenreisen, um nicht laut zu schimpfen. Aber was würden die Leute dabei denken wenn Du laut Dein Leid klagen würdest. Und wer würde Dir zuhören und überhaupt warum bist Du in letzter Zeit so schlecht auf jeder man zu sprechen?
Ohne auf Deine Gegend zu achten, hast Du die Strassen gewechselt.
Na toll! Jetzt fängt es auch noch zu regnen an. Die Leute um dich herum beginnen zu eilen und nach und nach leeren sich die Strassen. Regen an sich macht Dir nichts aus und da es wenigstens nicht kalt ist, hast Du es nicht eilig nach Hause zu kommen.
Immer noch in Deine Gedanken versunken, wärst du fast auf einen Mülleimer aufgelaufen.
Hej! Jetzt reicht es! Dabei schaust Du Dich mit funkelnden Augen um und willst Dich selber für Deine Ungeschicktheit schimpfen, da bemerkst Du es zum ersten Mal.
Der Regen fühlt sich anders als sonst an und Dir kommt es vor, dass er ein paar Straßenzüge weiter vorn auch anders geklungen hat. Du schüttelst erstaunt den Kopf wie kann ein Regen klingen?
Verwirrt schaust Du Dich um und starrst in den Himmel. Die Tropfen sind nass, das ist eindeutig, doch ohne es erklären zu können, bist Du Dir sicher, dass dies kein gewöhnlicher Regen ist. Die Strassen sind jetzt menschenleer, nur weiter vorne ist ein sonderbares Licht zu sehen.
Du bist neugierig und kannst es nicht verhindern, dass Du Deine Schritte darauf zu lenkst.
Im Näherkommen registrierst Du, dass eine seltsame, aber sehr schöne Musik plötzlich zu hören ist. Lauschend bleibst Du stehen und bist Dir sicher, dass das alles mit dem Licht zu tun hat.
Langsam, als wenn Du Angst hättest, durch Deine Anwesenheit jemanden zu stören oder etwas zu beenden, näherst Du Dich.
Das Licht pulsiert warm und die Melodie wird immer schöner. Sie entzückt Dich aber Du spürst jetzt in der Nähe auch, dass dies keine fröhliche Melodie ist, sondern jemand mit Musik versucht seine Traurigkeit zu verarbeiten.
Deutlich siehst Du jetzt das Licht. Ein Windstoss, der durch die nassen Gassen fegt, wischt den warmen Schein weg. Ohne diese schützende Hülle, kannst Du ein wunderschönes Wesen erkennen, das die Füße angezogen hat und den Oberkörper im Takt des Liedes wiegt.
Alles in Dir, drängt Dich dazu, dieses Wesen zu streicheln und es zu trösten. Bevor es eine neue schützende Hülle aus Licht errichten kann, muss es Deine Anwesenheit erahnt haben, denn es wendet den Kopf und sein Blick irrt suchend umher und findet Dich.
Ein Wesen mit dem Gesicht eines Kindes schaut Dich mit tränennassen Augen an. Doch etwas ist seltsam. Sind es die Augen oder die Nase. Du bist Dir noch nicht sicher, da erhebt sich das Kind und Du glaubst zu träumen. Zauberhafte, in den schönsten Farben schillernde hauchfeine Flügel beginnen schnell und schneller zu schlagen.
Bevor Du dies noch richtig verarbeitet hast, sinkt die Elfe, so nennst Du sie jetzt, in sich zusammen und nimmt die gleiche Stellung ein wie zuvor. Auch ihr Lied, das eindeutig ein Wehklagen ist, dringt erneut an Dein Ohr. Mit Freude stellst Du fest, dass sie nicht mehr den schützenden Lichtmantel aufgebaut hat, so dass Du sie ungestört betrachten und ihr lauschen kannst.
Du bist näher getreten. Die traurige Stimme lässt eine feine Seite in Dir anschlagen und Du weinst. Dieses Geräusch hört das sensible Feenwesen und verstummt. Traurig willst Du Dich abwenden, aber plötzlich hörst Du eine glockenklare, helle Stimme. “ Bitte bleib, ich bin froh, dass ich Dich getroffen habe.“ Erstaunt über diese Worte blickst Du Dich um, ob noch eine weiter Person da ist. Doch die Elfe lacht nur und deutet auf Dich.
Du bist es, ja Du. Du machst mich glücklich. Komm näher und ich erkläre es Dir.
 

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