... für Leser und Schreiber.  

Liebesbriefe die keine Frau bekommen will 3

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© Robert Zobel   
   
Sehr geehrte Frau Hussel,

ich kenne Sie nicht, Sie kennen mich nicht und ich hab Ihren Namen und die Adresse aus dem örtlichen Telefonbuch. Bekommen Sie bitte keine Angst. Ich hab nichts vor, was Ihnen missfallen könnte. Dafür kenne ich Sie ja auch zu wenig, aber meine Jugendliebe hieß auch Tamara und danach hab ich auch viele Tamaras getroffen, die allesamt gute Geschosse waren.
Verstehen Sie, worauf ich hinaus will?
Ich brauche Sie gar nicht sehen, um zu wissen, dass Sie eine durch und durch geile Sau sind. Mir ist sogar ganz egal wie alt Sie sind. Wobei es nicht anzunehmen ist, dass sie 50-60 sind. Und wenn, wo die Liebe hinfällt oder?
Apropos; was für einen Namenfable haben Sie denn? Klaus? Ach, da hätte ich Glück und wenn Sie einen anderen Namen favorisieren, benenne ich mich einfach um. Wenn nicht

Jetzt denken Sie sicher, dass ich es sehr nötig haben muss und ich gebe es zu, ich habe es mehr als nötig. Ich könnte auch auf meine Frau zurückgreifen, aber sie ist nur eine Dorothea und ich will jetzt endlich wieder ne schöne Tamara. Hab ich gerade „wieder“ geschrieben? Nun ja, so eine Tamara war halt bisher immer nur ne Fickidee. Fixe Idee meine ich. Meine Jugendliebe hat auch lieber einen Fleischer genommen und der sie auch. Na ja, ist eine lange Geschichte, die zwischen uns nichts zu suchen hat.

Soll ich einfach mal vorbeikommen? Ich überlege auch gerade, ob ich Ihnen den Brief nicht selbst vorbei bringe. Ist doch viel schöner, oder wie? Wobei dann könnten Sie mir einen Korb geben und ich werde dann sehr wütend, aber dann lernen Sie mich gleich richtig kennen.
Ich kann Sie auch von der Arbeit abholen. Das bekomme ich doch schnell raus.

Tamara Hussel auf ein baldiges Glück.
Ich werde Sie jetzt besuchen.

Ich liebe Sie
Klaus Lernschritt
 

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