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Zuflucht

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©  Summer Peach   
   
Der Weg wandte sich durch die Klippen Irlands. Die See war rauh, die Wellen schlugen gegen die Felsen. Der graue Himmel schloss am Horizont mit dem Ozean ab. Der einzige Farbtupfen in dieser Ödnis war ein Mädchen. Sie schien wie die Bezwingerin der großen Schlange, der der Weg zu gleichen schien. Gegen den kalten Wind stapfte sie erbittert den steinigen Weg hinauf. Hinauf zum Turm. Ihr Turm. Er hatte ihr schon immer Schutz und Trost geboten. In jeder Situation ihres Lebens hatte sie hier zuflucht gefunden. Ein Blick in das Gesicht des Mädchens ließ erraten, dass sie Trost brauchte. Ihr Blick war starr und die Augen gegen den eisigen Wind zusammengekniffen. Sie hatte die Tür des Turmes erreicht. Das Versteck des Schlüssels kannte sie genau. Blindlings griff sie in eine Einsenkung in der Mauer. Ein schwerer, alter Schlüssel lag darin. Das Schloss knarrte, die schwere Holztüre schwang auf. Ihr Blick fiel auf die Treppe, die nach oben führte. Das Rauschen der Brandung wurde vom Wind nach oben getragen, und er schien auch sie leichtfüßig nach oben zu tragen. Kaum hatte sie die Plattform erreicht, wurden ihre Sorgen weggehweht... Der Wind spielte mit ihrem blonden Haar und ihre blauen Augen glitten über den Ozean. Ihre roten, vollen Lippen waren leicht geöffnet. Die frische Meeresluft tat ihr gut. Hier konnte sie wirklich alle Sorgen vergessen. Und ein wenig fühlte sie sich wie Rapunzel, die auf ihren Traumprinzen wartete...
 

http://www.webstories.cc 04.05.2024 - 23:53:13