... für Leser und Schreiber.  

Hummelschutz

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© Robert Zobel   
   
Ihr Verein heißt Hummelschutz und arbeitet gegen Kindesentführung. Wie tut er das?

Wir hießen vorher ganz anders und hielten an Schulen Vorträge. Das Übliche halt. Das man eben nicht in fremde Autos einsteigt und auch im Internet nicht unbeholfen mit Jedermann Kontakt hat. Wir haben die Vorsicht geschult.

Und heute?

Irgendwann, wir dokumentieren ja auch viel, haben wir festgestellt, dass fast immer dünne Kinder entführt wurden und richten uns jetzt gezielt an die Eltern um gefährdete Kinder dicker zu machen.

„Von schwachen Bienen zu starken Hummeln“ heißt es ja auf ihrer Webseite.

Genau.

Aber ist das nicht der falsche Weg und wirklich ein sicherer Schutz?

Es gibt keine vollkommene Sicherheit, aber wir halten uns nur an die Fakten und mein eigenes Kind hat nun auch eine enorme Leibesfülle. Schön ist das nicht, aber es hat meine Angst geschmälert.
Die Schulungen in den Schulen machen wir aber weiterhin. Das ist natürlich ganz klar.

In einem Ihrer Broschüren steht: „Mit jedem Kilo das Ihr Kind zunimmt, nimmt das Risiko ab, dass Ihnen Jemand Ihr Kind wegnimmt“

Ja, den Satz hab ich selbst geschrieben.

Übertreiben es dann manche Eltern nicht mit der Essenszufuhr? Es gibt ja sicher auch überbesorgte Eltern.

Das stimmt. Manchmal besuchen uns Eltern dessen Kinder schon längst aus der Gefahrenzone heraus sind. Dann denken wir uns auch, dass dies natürlich Quatsch ist aber wir sprechen die Leute ja auch gezielt darauf an.

Was machen Sie sonst noch?

Wir erstellen Profile.

Von Verbrechern?

Nein für Kinder. Heißt wir haben eine kleine Werkstatt und schnitzen dort aus ganz normalen Schuhprofilen einzigartige Abdrücke. So, dass man eine eventuelle Spur besser verfolgen kann. Natürlich können wir per Aufpreis auch GPS-Sender in die Sohlen einbauen. Je dünner ein Kind ist, desto mehr rechnet sich so ein Sender.
 

http://www.webstories.cc 20.04.2024 - 14:37:44