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Defender Teil 8

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© Kim Brennecke   
   
Nachdem Drag und ich zurück zum Fluss gerannt sind, sieht er mich böse an und schuppst mich :" Warum hast du mich weggestoßen als dich dieses Schoßhündchen angegriffen hat? Hast du sie beschüzt?"
Ich lege mich hin und lecke meine Wunden. "Sie ist kein Schoßhündchen. Sie ist eine Halbwölfen.", sage ich leise. "Komm ist das dein Ernst? Du hast dich doch nicht etwa in sie verliebt, oder? In dieses kleine Miststück!"
Ich knurre und schuppse ihn ins Wasser:" Sie ist kein Miststück!!!" Er kommt wieder aus dem Wasser raus und schaut in den Himmel. Er denkt wahrscheinlich an Shenzi. Es ist traurig. Er hat sie so geliebt. Dann müsste er mich doch verstehen. Ach, jetzt rede ich mir auch schon ein, dass ich in sie verliebt wäre. Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ich höre Drag etwas vor sich hin flüstern :" Warum haben sie das getan. Warum gerade du? Ich wünschte man könnte die Zeit zurück drehen. Ich vermisse dich so!" Während er das sagt, geht mir ein Lied durch den Kopf : "Where'd you go? I miss you so. Seems like it's been forever, that you've been gone. Please come back home!"
Das sind traurige Zeilen. Drag legt sich unter einem Baum, etwas mehr entfernt von mir. Wenn der nächste Morgen anbricht, werden wir das Kind schon irgendwie schaukeln. Ich lege mich erstmal schlafen und denke darüber nach, was wie nun tun werden. Um diese Insel kämpfen? Oder aufgeben? Mein Rudel ist tot, also ist es schon fast hoffnungslos. Aber damals hat Dawn immer gesagt, auch wenn man alleine ist, darf man die Hoffnung und den Lebenswille nie aufgeben. Das ist die Grundlage eines Wolfes zum Leben. Doch ich hoffe nur, dass Drag das genauso sieht. Ich denke morgen wird es wieder besser werden.

Die Sonne geht auf. Müde und gähnend stehe ich auf und sehe zu dem Baum, an dem Drag liegt. Doch er ist weg! Ich renne hin um nachzuschauen, doch kein Drag weit und breit. In seiner Situation kann man ihn nicht alleine lassen. Er könnte sich etwas antun. Oder andere könnten ihn etwas antun. Ich laufe in den Wald um ihn zu suchen, bis ich Blutspuren am Boden entdecke. Ich bin mir nicht sicher ob sie von Drag sind. Es ist auf jeden Fall kein Pflanzenfresserblut. Ich renne auf einen Hügel und sehe ihn. Verblutet liegt er da. "Drag!", schreie ich und laufe zu ihm. Er sieht mich mit einem Hilfeschreiendem Blick an. Er kann nicht reden. Sein gesamter Körper ist wie gelähmt. Plötzlich kommt Dawn um die Ecke :" Oh, Defender. Du hast wohl immernoch nicht dazugelernt."
Er steht mit seiner Pfote auf Drags Hals. Ich knurre und greife ihn an. Er schuppst mich mit seiner Pranke einfach weg. Auf einmal beißt Drag ihn mit seiner ganzen Kraft in den Arm. Dawn springt zur Seite. Ich ziehe ihn am Kragen zu mir, damit Dawn ihm nichts anhaben kann. Nun stehen wir uns wie in einem Duell gegenüber.
 

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