... für Leser und Schreiber.  

Der Hackfleischspucker

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© Robert Zobel   
   
Gregor Banker, der als Sohn eines Fleischers aufgewachsen ist, wurde von seinem Vater stets ermahnt, dass Menschenverwursten keine Probleme löst.
Stattdessen ermutigte der gering gebildete Mann seinen Sohn dazu, Schwierigkeiten nicht mit dem Fleischwolf, sondern mit dem Hirn zu erreichen. Gregor, der seinen Vater sehr bewunderte, nahm sich den Rat sehr zu Herzen.
Die Folge war, dass seine Mitschüler ihn bald gehässig "EukalyptusEule" nannten. Er badete nämlich jeden Tag bevor er zur Schule ging in Eukalyptuskonzentrat, weil dies Widersacher abhielt ihm zu nahe zu kommen. Er hatte eine Zeitlang nämlich viele Kopfnüsse einstecken müssen.
Gregor, der sich wegen dieser Eulensache gedemütigt fühlte, begann ohne das Wissen seines Vaters aus jungen Katzen Würste zu machen, um es irgendwann mit den Lästerern in der Schule aufnehmen zu können. Dass er ebenso rechtschaffen und hochherzig war wie sein Vater, zeigte sich spätestens in dem Moment, als er einen viel zu alten Mann in einen See warf. Dieser wäre ansonsten qualvoll an Altersschwäche gestorben.
Doch das Schicksal belohnte Gregors Tat auf bestialische Weise: Er fiel selbst mit in den See und die ausströmenden Exkremente aus der Windel des Mannes verletzten seine Speiseröhre und machten ihn geschmacks- und schlucklos. Gregor, der durch seine Behinderung zuerst völlig entmutigt war, merkte irgendwann, dass dieser Unfall seine Spuckkraft extrem gesteigert hatte.
Da er mit dieser Fertigkeit schlecht zurechtkam, überließ es Gregor ein paar Straußen aus dem Zoo, ihn auszubilden. Die strengen Vögel brachten ihm sämtliche Techniken und lippenförmliche Grundlagen des Spuckens bei, und vor allem verboten sie ihm Straußeneier zu essen. So wurde aus dem geschmackslosen Mann ein erstklassiger Weitspucker mit extremer Durchspuckkraft.
Als er an der Charite studierte, verliebte er sich in Nautella, die Tochter eines ungarischen Straßenmusikanten. Doch das gemeinsame Glück fand ein jähes Ende, als Nautellas Vater bei einer FriedensDemonstration ums Leben kam. Nautella zog sich von Gregor und der Realität zurück und floh nach Bobitz. Dort begrub sie ihren Schmerz und ließ sich zu einer Fleischerin ausbilden.
Der Trennung von Nautella war nicht sein einziger Verlust. Sein Vater, der gerade eine neue Wurstsorte erfunden hatte, wurde ermordet — weil er sich geweigert hatte, diese Sorte weiterzuverkaufen.
Da Gregor mit den Untersuchungen der Polizei unzufrieden war, überzog er sein Gesicht mit einer Hackfleischschicht, um selbst die Mörder seines Vaters zu verfolgen. Unter dem Namen HackfleischSpucke gelang es ihm, die Verbrecher zu stellen.
Da Gregor an seiner zweiten Identität Gefallen gefunden hatte, behielt er sie. Tagsüber arbeitete er als Dachdecker und in der Nacht verfolgte er all die Verbrecher, die der Polizei und dem Rechtssystem entkommen waren. So war er als Hackfleischspucker zunächst glücklich und lebte als kostümierter Verbrecherjäger.
Seine Bemühungen, das Verbrechen zu bekämpfen, erregten jedoch die Aufmerksamkeit des so genannten RohrstockBeins, der es sich zu seiner persönlichen Aufgabe machte, den Helden zu vernichten.
 

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