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Der Wandrer im Wintersturm

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©  Tis-Anariel   
   
Fehlt selbst im Dunkler Nacht das Licht,
treibt Flock, an Flocke ganz eng einher.
Leuchten dir Mond und Sterne nicht,
wird dichter noch das Flockenheer.

Und Wind heult ein schaurig Liede dir,
an deinen Kleidern reißt er wie wild.
Sein Kreischen klingt bald wie ein Tier,
er jagt dich durch das Nachtgefild.

Der Sturm ists, der Sturm so wild und laut,
der dich durch Wald und Dunkel treibt.
Die Kälte schleicht sich bis auf die Haut.
Dumm, wer jetzt noch draußen bleibt.

Du Wandrer, wärst nun gern beim Liebelein,
der Sturm schiebt dir gar hilfreich an.
Von ferne blinzelt schon der warme Schein
einer Kerze, die man im Fenster sehen kann.

Der Weg ist nicht mehr weit, froh kehrst du bald ein,
der Sturm lässt schlotternd dich noch einmal gehen.
Gar froh so ist es auch dein Liebelein,
dich doch noch heil wiederzusehen.

Schnell hüllt sie dich in warme Decken ein,
wie gut dass es dies Mädchen gibt.
Ja, sie soll einzig deine sein,
erkennst dass die dich wohl auch sehr liebt.

Oben im Dachgebälk da knackt im Holz ein Wurm,
um neues Holz geht schnell das schöne Kind.
Draußen umtobt sie lachend der Sturm,
lächeln dankt sie ihrem Freund dem Wind.


©Anariel 14.12.09
 

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