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Die Stunde der blauen Schatten

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©  Tis-Anariel   
   
Dies ist die Zeit
zwischen Tag und Nacht,
wenn die letzte Sonnenglut
vom Abendhimmel verschwunden
und der Mond
die Herrschaft beansprucht.

Dies ist die Zeit des Zwielichts,
wo Konturen verschwimmen,
wo sich Traumfantasien
ins Reale schleichen,
wo alles möglich wird,
was wir uns
erdenken.
Dies ist die Stunde
der blauen Schatten.

Kühler, leichter Wind
streichelt über die Haut,
lässt die Nervenbahnen
auflodern.
Ich lese mein Verlangen
in deinen Augen
und dränge mich näher,
suche die Wärme
Deiner Haut
auf der meinen.
Spüre deine Hände,
die Lippen die ihnen folgen,
darunter brodelt
ein Vulkan.
Oh süße Marter!

Vernunft und Gedanken
entfliehen.
Zurück bleibt nur
atemloses Empfinden,
das Feuer
tief im Leib
und die
erwachende Gier.

Deine dunklen Augen
versprechen mehr.
Haut auf Haut,
nichts trennt sie mehr.
Alle Grenzen
überwunden,
eins werden.
Meine Augen
weiten sich,
jeder geordnete Gedanke
versinkt im
blauen Schatten,
verbrennt in
der heißen Glut.
Nasses Gras
unter mir.

Ab jetzt ist alles
nur noch Instinkt,
fühlen und heiße Gier.
Drauf folgt
wohlige Erschöpfung,
Geborgenheit im Körper
neben mir.
Warme Lippen
auf der Haut,
Zärtlichkeit,
sanfte Berührung
und Stille.

Dies ist die Zeit
zwischen den Zeiten,
dies ist das Zwielicht,
das die Konturen
verschwimmen lässt.
Dies ist die Stunde
der blauen Schatten!



©Anariel 23.05.2007
 

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