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Die Verlorene Welt -1- Mittsommerträume (Gedicht)

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©  Tis-Anariel   
   
Mittsommerträume


Im hellgleißenden Licht
der Mittagssommerwendensonne,
tanzen Mücken über ein Meer
aus Gräsern und Blumen dahin.

Tief im Wald wirken
dunkle Schattenflecken,
geradezu kühl.
Dazwischen liegen
die flüssiggoldnen Teiche
aus weichem Licht,
als wäre dieses geschmolzen.

Der würzigwilde Duft,
nach Holz und Moos,
nach Harz, Pilzen und Moder,
berauscht die Sinne,
gleich den blassen Schmetterlingen,
die taumelnd, wie betrunken einherfliegen
und dann zwischen den Bäumen verschwinden.

Dazwischen immer wieder
einer der großen, der bunten Falter,
die sich in Kreisen an die Wildrosen
heranschleichen,
die am Rande des Waldes
unten am Bache blühen
und ihren zarten Duft verströmen.

Neben dem kühlen Geruch des Wassers
und des Baches,
der Waldschatten und des Harzes
dringt der Duft trocknenen Heus
durch die Luft,
die, von kaum einen Hauch bewegt,
beinnahe stillsteht

Das Gesumme unzähliger Insekten
vermischt sich mit dem Lied der Vögel
und dem Gurgeln, Glucksen und Rauschen des Wassers
zu einer geradezu einzigartigen Melodie,
die deinen Geist in andere,
in magische Reiche
entführen will.

Dickes Moos federt die Schritte
und macht den Gang lautlos.
Ein großer Stein lädt zum Rasten ein,
das flirrende, grüngoldene Licht
zwischen den Ästen
zum Träumen.


©Anariel 20.06.09
 

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