... für Leser und Schreiber.  

Manipulierter Apfelkuchen

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© Robert Zobel   
   
Das ist doch gestreckt. Das schmeckt man doch. Hier probier mal.

Geht doch. Apfelkuchen oder?

Ja, was denn sonst, aber siehst Du, Du schmeckst das gar nicht richtig. Weil das Mehl eben mit Kokain gestreckt wurde. Da überlagert wohl der bittere Nachgeschmack.

Aber warum sollen die den Kuchen hier mit Kokain strecken?

Das Mehl!

Ja, oder das Mehl?

Keine Ahnung. Schmeckt halt so.

Und Du weißt, wie Kokain schmeckt?

Ich kann es mir vorstellen. Normales Mehl wurde für diesen Kuchen auf jeden Fall nicht verwendet und die Äpfel sind wahrscheinlich vom letzten Jahr. Apfelgriepsche sozusagen.

Die sehen eigentlich ganz gut aus.

Wahrscheinlich wegen dem Kokain. Das bringt sie zur erneuten Frische.

Ach Du mit Deinem Kokain.

Wieso denn nicht? Kann ja auch eine genetische Mutation sein zwischen Weizen und der Kokainpflanze.

Und wieso kann es nicht Natron sein?

Natron nehme ich immer wenn ich Sodbrennen habe. Den Geschmack kenne ich. Und wo Du hier so gegen meine Theorie und mein Empfinden so wetterst muss ich wohl davon ausgehen, dass Du mit den Bäckern hier unter einem Hut steckst.

Ich?

Warum nicht?

Na ja, ich bin Deine Frau und wir sind den gesamten Tag beieinander. Außerdem ist das Quatsch. Ich streck doch zuhause den Kuchen auch nicht mit Kokain.

Na, wer weiß.

Warum sollte ich?

Keine Ahnung.

Siehst Du und hier der Bäcker wird so etwas auch nicht machen. Wahrscheinlich sind ein paar Geschmacksknospen bei Dir verödet und Du nimmst den Geschmack anders wahr.

Mhh. Der Kaffee schmeckt normal.

Siehst Du.
 

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