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Herbsthauch

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©  Tis-Anariel   
   
Zwischen den Stämmen uralter Bäume
fällt grüngefiltert von Laub
goldenes Sonnenlicht hernieder
und zeichnet den Waldboden
mit Licht und Schatten
in ein seltsames
Fleckenmuster.

Ein leichter Wind
fährt durch die Wipfel
und flüstert zwischen den Zweigen.
Sanft löst er
erste buntgefärbte Blätter
und treibt sie
beinnahe spielerisch
zu Boden.

Über den Wiesen liegt schon
erster Frühnebelschleier
und das Lied der Grillen
ist verstummt.

In den Büschen hocken
Schwarzbefederte Raben
und fressen die prallen Beeren.
Ihre dunklen, klugen Augen
glitzern im nunmehr weicherem Licht
und ihre Rufe hallen durch die Ferne.

Am Holunder glänzen
dicke violettschwarze Beeren,
bereit geerntet zu werden,
Vögel tun sich an ihnen gütlich.

Eine Kreuzspinne hat
ihr kunstvolles Netz
zwischen die
Hüfthohen Gräser
am Bachrand gewebt.
Tautropfen funkelnd darin,
als wären es Kristalle.

Ein merklich kühler Hauch
bewegt die Schilfgräser
und lässt sie leise wispern.
Die Tage schwinden schon
schneller dahin,
die Sonne geht bereits
viel früher in
feurigem Rot
unter.

Astern neigen die
schneeweißen Häupter
am alten Brunnen
und durch die Luft
geht ein leises Raunen,
dass von Verderben singt
und vom Sterben.

Und langsam
erkennen wir
in der Stille,
dass der Sommer
vorüberging
und der Herbst
Einzug gehalten hat.


©Anariel 21.08.09
 

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