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Herbstträume

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©  Tis-Anariel   
   
Aus dem Zeitenlauf der Tage
ahnt man Herbst schon lang hervor.
Tief in meinem Seelengrunde
Öffnet sich ein altes Tor.
Oh die Zeit zur letzten Ernte
Nahe ist sie schon bald
Und um den alten Garten
pfeift der Wind schon beinnah kalt.

Und die fernen schwarzen Schatten
ziehen länger übers Land,
sind in ihrem fremden Tanze
wie im Zaubernetz gebannt.
Am schönen blauen Himmel
fliegt nun keine Schwalbe mehr.
Sie flogen mit den Sommerträumen
weit übers tiefe, blaue Meer.

Die Tage sind schon kürzer,
jede Nacht wird länger schon.
Im ewigen wandelbaren Liede
klingt nun ein neuer Ton.
Der Rauch eine würzge Note,
ferne Feuer riecht man weit.
Abendrot glüht heller,
näher ist uns nun Dunkelheit.

Bunte Blätter angemalt,
von der großen Mutter Erde,
fallen raschelnd nun herab.
Feuer brennt schon in dem Herde.
Ach der Wind treibt sein wildes Spiel,
hebt Drachen hoch und Kinderherzen,
Und am Abend dann im warmen Heim,
gibt’s Tee beim Licht von Kerzen.


©Anariel 18.09.09
 

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