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Eisnacht - Frostgedanken in Fünf Akten

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©  Tis-Anariel   
   
Eisnacht - Frostgedanken in Fünf Akten


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Die schleichenden Schatten


Es schleichen sich
durch das fremde Licht
hellsilbern Vollmondscheinen
wie dunkler Traum aus Mitternacht geboren,
finstre Schatten durch die Zeit
und recken ihre kalten Finger
weit hinein ins Licht,
ins Herz der Wärme
und reißen uns entzwei
die Seelen voller
Sehnsucht wirken.


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Die Träumer


Still stehen Bäume,
wirken starr und leblos
in der kalten Dunkelheit,
doch ruhen nur und träumen
vom Frühling und
vom Sonnenschein.
Im Winter fließen
ihre Säfte langsam
und zäh unter ihrer Rinde,
so schlafen sie
und träumen.


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Frostgeborne Blumen


Kühl legt sich Frost
mir auf die Wangen,
dringt sacht tiefer in mich ein
und erreicht selbst die Gebeine
bald in der stillen Erde tief
wo dunkel eingegraben
Käfer, Larve und Kröten
schlafen.
Doch die Kälte
malt auf Blättern
und an Fensterscheiben
erste Frostgeborne
Blumen.


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Geborgenheit


Auf den Pfützen
glitzert Eis.
Kalter Hauch hat
die Farben
bald gestohlen.
Doch in deinen
dunklen Augen funkelt
fremdvertrautes Licht
und auf meine Wange
legt die Kälte zarte Röte.
In der Tiefe deines
blauen Blickes fühl
ich seltsam mich geborgen
und such die Wärme
deiner Arme,
die mich sachte
dann umfangen.


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Nur Erinnerung



Nur Erinnerung
gewesen.
Ist nicht heute,
war vor Jahren.
Doch der Schmerz
ist lang geblieben.

Ach so schöne Zeit ,
doch ist schon
längst vergangen.
Heute ist der Himmel
grau verhangen
und kein funkeln,
und kein Reif,
nur schmutzige Pfützen
und ein rauer, kalter Stein,
der deinen Namen trägt.



©Anariel 01.11.2010
 

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