... für Leser und Schreiber.  

Eine Geschichte epischen Ausmaßes (Kapitel 1)

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©  (D)evil   
   
Capítulo Uno



Es war leicht dunkel geworden in dem kleinen Örtchen, nahe der Landesgrenze. Ruhig und idyllisch ging es hier normalerweiße zu, doch nicht heute Nacht... Es sollte eine Nacht werden, die niemand der Betroffenen so schnell vergessen sollte! ER saß auf einem kleinen Holzstumpf am Ortsrand und sah einer Wildkatze zu, wie sie gerade dabei war, ihre Beute zu jagen. Dieses Schauspiel ging nun schon eine ganze Weile, wurde aber dennoch nicht langweilig in seinen Augen, da er sich erhoffte, durch das Jagdverhalten so mancher Tierart sich diverse Techniken für den Kampf aneignen zu können. Er studierte jede einzelne Bewegung dieses anmutigen Geschöpfes, das im Grunde nur seinem Instinkt folgte dies aber in einer sehr komplexen Art und Weise tat. Es war das perfekte Zusammenspiel jedes einzelnen Muskels, die fehlerfreie Koordination des eigenen Körpers, was es dem Tier ermöglichte, seine Beute solange zu bearbeiten, bis diese völlig erschöpft den Kampf ums überleben aufgab und sich somit kampflos ihrem Jäger ergab. Und da wurde es IHM klar: Es kommt darauf an, lange genug durchzuhalten, nicht aufzugeben, auch wenn es aussichtslos erscheint. Geduld beweisen, obwohl es schwierig erscheint. Das war es, was jedes Lebewesen ans Ziel bringt, das war es, was ER noch so nötig erlernen musste... Da die Nacht herein brach, begab ER sich zu seiner kleinen Holzhütte, die sich nahe am Ortsrand befand, um sich auszuruhen für den morgigen Tag.



Man hörte nur noch ein paar Grillen zirpen und wenn man sich genug konzentrierte auch noch das knistern des fast herunter gebrannten Feuers, welches sich am Versammlungsplatz des Dorfes befand. Alles schlief, egal ob Mensch oder Tier. Das war auch der Grund, warum niemand die Gefahr, die sich anbahnte, bemerkte. ER hatte, wie jede Nacht, Albträume, die IHN heimsuchten. Nacht für Nacht. Und als er wie jede Nacht schweißgebadet aufschreckte und aus seinem Fenster sah, fiel IHM ein Schatten auf, der sich an den Häusern entlang schlich. Die Neugierde packte IHN und da ER sowieso schon wach war, schnappte ER sich seinen Dolch, welcher sein Heiligtum war, welcher seine Rettung sein sollte. Es war jener Dolch, welchen ER mit der noch heißen Klinge in den linken Arm der Bestie, seinem Vater, rammte. Es sollte die einzige Klinge auf Erden sein, die die Bestie für immer erledigen und somit auch aus seinem Kopf verbannen könnte. ER verfolgte also den Schatten, ohne dass selbiger IHN bemerkte bis zur Hütte von Scovirée, einer Weggefährtin von IHM, an der die Nachtgestalt stoppte, um sich dort an der Tür zu schaffen zu machen. Es schien, als verstünde der Schatten, was er da tat, weshalb die Tür sich auch innerhalb von ein paar Minuten öffnen lies. Als ER das sah, konnte ER nicht mehr an sich halten, stürmte dem Schatten hinterher in die Hütte und erstach ihn hinterrücks, bevor dieser seinen schrecklichen Plan, Scovirée zu meucheln, umsetzen konnte. Der Lärm, der dabei entstand, ließ sie natürlich aus ihrem Schlaf erwachen und als sie IHN mit dem bluttropfenden Dolch in der Hand wahrnahm, sank ihr Blick kurz darauf zu Boden, wo sie ihren vermeintlichen Mörder regungslos liegen sah...
 

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