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Eine Geschichte epischen Ausmaßes (Kapitel 3)

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©  (D)evil   
   
Capítulo Tres

Das Brechen eines Astes war dafür verantwortlich, dass Nasvárion wach wurde. Er versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen und sich dabei dennoch möglichst gut umzusehen. Nichts zu sehen. Auf einmal waren Schritte zu hören, die sich langsam und mit ziemlicher Vorsicht auf dem am Boden liegenden, ausgetrocknetem Laub bewegten. Wieder versuchte Er, zu sehen, was sich dort ihrem Lager näherte. Er führte seine rechte langsam zu seinem Dolch, um kampfbereit zu sein, falls dieses etwas eine Gefahr für die Beiden darstellen sollte. Wieder Schritte und wieder nichts zu sehen. Die Tatsache, dass Er nicht sehen konnte, was sich da befand, trieb ihn beinahe in den Wahnsinn. War es wieder einer dieser Schatten? War es ein noch gefährlicherer Feind? Die Ungewissheit und seine Ungeduld liesen Ihn immer nervöser werden. Sein Körper wollte aufspringen und sofort nachsehen, wer oder was die Geräuschquelle war, sein Verstand aber hielt Ihn zurück und sorgte dafür, nicht voreilig zu handeln und den richtigen Moment abzuwarten. Er blickte weiter in die Richtung, der Schritte und auf einmal sah er eine humaniode Gestalt, welche kurzzeitig vom Mondlicht angestrahlt wurde, welches sich durch eine kleine freie Stelle zwischen den Baumkronen drängen konnte.

Die Gestalt machte sich gerade an dem Gepäck der beiden zu schaffen, als Nasvárion die Chance ergriff, aus seiner Hängematte zu springen und im gleichen Zug den vermeintlichen Dieb zu überwältigen. Scovirée wachte von dem plötzlichen Gerumpel schreckhaft auf: „W-w-was denn nun schon wieder?“ Nasvárion war gerade dabei, die Person an einen Baumstamm - mit einem Durchmesser vergleichbar mit dem eines Bären - zu binden. „Wir haben Besuch bekommen“, grinste er, stolz über seinen kleinen Sieg, zu ihr. Besagter Besucher schien auf den ersten Blick menschlicher Natur zu sein, und nachdem Nasvárion die Kapuze, unter der sich ihr Gast vermummte, nach hinten zog, sah er, dass es sich zwar um einen Menschen handelte, dieser aber in seinen Augen der hässlichste war, den er je gesehen hatte. „Wer bist du und was willst du hier?“, herrschte er die Kreatur an. Man konnte die Angst des Gefangenen förmlich riechen, da sich seine Blase vor Schreck wohl entleert haben musste. „I-i-ich... i-i-ich..“, stotterte das kleine, zierliche Ding da am Baumstamm, doch bevor es weiterreden konnte, wurde es wieder unterbrochen: „Nun rede endlich!“ „I-i-ich... Harxxos... M-mein N-name Harxxos...“, drang die zitternde Stimme hervor. „Har was?“ „Harxxos, Harxxos!“ „Harxxos, also... Und was wolltest du hier? Wer hat dich geschickt?“ „Harxxos suchen Mampf, suchen nur Mampf! Nix böse!“ „Was meinst du?“, blickte Er fragend zu seiner Begleitung. „Ich weiß nicht, ob wir ihm trauen sollten“, entgegnete sie Ihm mit letzter Kraft, bevor sie wieder müde zurück in den Schlaf sank. „Du schläfst jetzt auch erstmal, alles weitere klären wir morgen!“, befahl Er Harxxos. Harxxos blieb nichts anderes übrig, als dem demütig zuzustimmen, um seine Lage nicht noch weiter zu verschlimmern. Nasvárion überprüfte nochmals die Fesseln, mit denen er Harxxos am Stamm befestigt hatte, band ein weiteres Seil um dessen Torso, welches er die restliche Nacht in der Hand halten sollte, um eine mögliche Flucht sofort zu bemerken...
 

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