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Sehnsucht nach Sommer

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© Evi Apfel   
   
Ich wünsche mir endlich wieder einen tiefblauen Himmel mit kleinen weißen Wölkchen darin, gleißendes Sonnenlicht bei dem man blinzeln oder eine Sonnenbrille aufsetzen muss, goldene Blätter, die im warmen Wind schaukeln, struppiges Gras auf dem man eine Decke ausbreiten, dösen und schwitzen kann.
Ich möchte, dass ich wieder über heißen Asphalt in Sandalen laufen kann. Ich will dreckigen Staub spüren, Grillkohle riechen, von irgendwo her heiteres Lachen hören und Vogelgezwitscher in der Ferne.
Ich würde dann etwas Kühles essen oder trinken, eigene Sonnenbräune stolz betrachten, Bienen und Hummeln beim Ernten in duftenden Blumen beobachten,
nach Schmetterlingen schauen, Grashüpfer fangen und bestaunen.
Ich wünschte, dass meine Kleidung wieder an mir kleben würde.
Am liebsten wollte ich dann nackt sein, ins Wasser hinein rennen, untertauchen und prustend wieder in den klaren Himmel sehen, tief durchatmen, entspannen. Schließlich Dich im Wasser entdecken, gemeinsam mit der Sonne lachen, von deinen wassernassen Lippen kosten, dabei das Licht in deinen Augen funkeln sehen. Ich würde Algen aus deinem Haar zupfen, ein bisschen frieren, die Arme um unsere Körper legen, den wohligen Gänseschauer genießen.
Ich wünschte, ich könnte dann später den Vollmond betrachten. Riesengroß ist er im Sommer, unsere Probleme winzig klein. Nicht nur der warme Wind würde dann mit deinem Hemd spielen. Ich würde deine verschwitzte Haut darunter streicheln, später am Morgen den blutroten Sonnenaufgang bewundern und dabei zuschauen wie sich erste zaghafte Sonnenstrahlen über zerwühlte Laken bis zu uns heran tasten.
 

http://www.webstories.cc 03.05.2024 - 19:46:47