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Zeig mir deinen Bauch

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©  Dina Colada   
   
„Zeig mir deinen Bauch“, sagte er.
Sie nahm seine Handgelenke und drückte sie gegen die Matratze.
Nein, den darfst du nicht sehen, schrie sie.
Er versuchte sich aus ihrem Griff zu befreien und schob ihr Top leicht hoch.
Sie sprang von seinem Schoss auf, auf dem sie saß und legte sich ein paar Zentimeter neben ihm auf das Bett. Ihre Hände umklammerten ihr Oberteil wie einen Schatz.
„Wieso darf ich denn deinen Bauch nicht sehen?“
„Ich will das nicht.“
„Aber ich mag ihn doch so.“
Minutenlang starrten sich die beiden an und schwiegen.
Als sie langsam ihren Bauch vergaß und den Griff lockerte, schob er mit einer schnellen Handbewegung das Top bis kurz unter ihre Brust.
Sein Blick war entsetzt. Er hatte Narben erwartet, aber nicht so viele, frische und so tiefe.
„Wieso machst du das? Du wolltest aufhören, für mich. Du hast es mir versprochen!“
„Ich habe dir das nie versprochen. Ich kann nicht aufhören und will es auch nicht. Schon gar nicht für einen Mann.“
„Ich bin dir es also nicht wert?“
„Nein!“
Er stand auf und ging zu Tür.
Sie brach in Tränen aus.
„Warte…“, flüsterte sie. Doch er konnte es nicht hören.
Als er die Türe wieder schloss, rollte eine Träne seine Wange hinunter.
 

http://www.webstories.cc 04.05.2024 - 15:30:30